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Ousmane Dembéle - PSG-Star mit wundersamer Verwandlung: Der größte Gamechanger im Weltfußball

Thomas Gaber

Update 27/04/2024 um 00:49 GMT+2 Uhr

In Dortmund und Barcelona war Ousmane Dembéle jahrelang drauf und dran, sein sagenhaftes Talent zu verschleudern. Der Wechsel zu Paris Saint-Germain im Sommer 2023 erwies sich als Glücksgriff für den Spieler und den Verein. Der Skandalprofi von einst überzeugt mit Leistung und bildet mit Kylian Mbappé ein kongeniales Angriffsduo. Großen Anteil an Dembélés Verwandlung hat einer seiner Ex-Trainer.

Enrique nach Triumph über Barca: "Jede Serie bricht"

Nathaniel Adjei konnte einem leidtun. Als Gegenspieler von Kylian Mbappé hat man per sé einen undankbaren Job. Was dem Verteidiger des FC Lorient im Ligaspiel vergangenen Mittwoch gegen Paris Saint-Germain (1:4) widerfuhr, war jedoch der Gipfel der Demütigung.
Mbappé bekam nahe der Grundlinie am linken Flügel den Ball. Adjei lief den PSG-Angreifer aggressiv an und stellte den Passweg in die Mitte zu. Mbappé zog die Kugel zweimal mit der Sohle zurück, passte sich dann selbst mit der linken auf die rechte Hacke und zurück auf links, um sein Sahnestück mit einem Beinschuss zu vollenden.
Fünf Ballkontakte innerhalb einer Sekunde, Adjei wurde in der Telefonzelle auf dem Bierdeckel ausgespielt. Ein Kunstwerk von Mabppé, der anschließend den in der Mitte einlaufenden Ousmane Dembélé perfekt bediente, sodass dieser den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste.
Die Zeitung "L'Equipe" bewertete Mbappés Aktion als "genialste Torvorlage des Jahres" und schrieb von der "großen Tournee der Künstler" Mbappé und Dembélé. Beide schnürten je einen Doppelpack und brachte PSG so einen großen Schritt näher Richtung Meistertitel in der Ligue 1.

Dembélé kongenialer Partner von Mbappé

Für Mbappé waren es wettbewerbsübergreifend die Saisontore 42 und 43, seine vorherige Bestmarke lag bei 42 Treffern in der Spielzeit 2020/21. Sein Wechsel zu Real Madrid ist dem Vernehmen nach beschlossene Sache und es hat den Anschein, dass der Weltmeister von 2018 es auf seiner Abschiedstour in Paris noch einmal so richtig wissen will.
Der 25-Jährige funktioniert in dieser Saison aber auch so gut, weil er mit Dembélé einen kongenialen Partner hat. "Was Kylian auf links ist, ist Ousmane auf rechts. Wir haben die beiden besten Flügelstürmer der Welt", sagte PSG-Verteidiger Milan Skriniar.
Dembélé blüht in seiner Heimat auf. Im Sommer 2023 verließ er den FC Barcelona für 50 Millionen Euro Ablöse, um in Paris einen Neuanfang zu starten.
Der begnadete Fußballer, der mit Tempo und Improvisation gegnerische Abwehrreihen aufreißt und mit einem "von Gott gesegneten, einzigartigem Talent" (Barça-Trainer Xavi) ausgestattet ist, hatte in Spanien und auch zuvor bei Borussia Dortmund (2016/17) den schmalen Pfad zwischen Genie und Wahnsinn über Jahre nicht verlassen.
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Verstehen sich prächtig: Ousmane Dembélé und Kylian Mbappé

Fotocredit: Getty Images

Xavi rettete Dembélés Karriere

Dembélés Skandalakte ist lang: Notorische Unpünktlichkeit, schlechte Ernährung und infolge des unsteten Lebenswandels viele Verletzungspausen. Hinzu kamen Prügeleien im Training und ein Streik, um den Wechsel vom BVB zu Barcelona zu erzwingen.
In Paris angekommen, schüttete Dembélé im Gespräch mit Journalisten sein Herz aus. Er habe in Barcelona "viel gelitten und sehr schwierige Momente" gehabt. Einem Mann sprach er jedoch einen großen Dank aus: "Ich habe es geliebt, unter Xavi zu trainieren. Er hat aus mir einen besseren Spieler und einen besseren Menschen gemacht."
Xavi hatte bis zuletzt alles unternommen, um Dembélé zu halten. "Ich verfolge hier ein Projekt und Ousmane ist ein wesentlicher Bestandteil dessen. Er kann auf seiner Position der mit Abstand beste Fußballer der Welt werden", hatte Xavi das Ringen um Dembélé begründet.
Als der Spieler über Wochen von der spanischen Presse hart kritisiert wurde, regte Xavi eine Vertragsverlängerung an. In Spanien heißt es, Xavi habe Dembélés Karriere gerettet.

Personaltrainer und Ernährungsberater

Letztlich konnte der Franzose aber der Verführung nicht widerstehen, in seiner Heimat an der Seite von Mbappé zu spielen. In Paris ist Dembélé mit sich ins Reine gekommen. Er beschäftigt einen Personaltrainer und absolviert Präventionsübungen, um Verletzungen vorzubeugen.
"PSG hat ihm auch einen Ernährungsberater zur Seite gestellt", verrät Julien Pereira von Eurosport Frankreich. Drahtzieher hinter der Maßnahme ist laut Pereira Sportdirektor Luis Campos, "der großen Wert auf den Lebensstil der Spieler legt und dies zur Bedingung von Dembélés Wechsel gemacht hat".
Mit Luis Enrique hat der 26-Jährige bei PSG einen weiteren Förderer als Trainer. "Ich wollte ihn schon zu Barcelona holen, als er noch in Rennes gespielt hat. Ich beobachte Ousmane demnach schon lange. Es ist eine große Ehre, in jetzt trainieren zu dürfen", sagte Enrique zu Saisonbeginn.

Enrique: "Dembélé größter Gamechanger im Weltfußball"

Anfangs tat sich Dembélé noch schwer, in den ersten sechs Pflichtspielen blieb er ohne Torbeteiligung. "Seit er hier ist, achten die Leute wie besessen darauf, ob er Tore schießt oder nicht. Was sie dabei vergessen, ist, dass er uns durch sein gutes Gefühl für Räume immer neue Optionen schafft, wenn er den Ball hat. Er ist absolut zweifellos der größte Gamechanger im Weltfußball", unterstrich Enrique im Oktober 2023.
Mit 14 Torvorlagen in 37 Pflichtspielen liegt Dembélé in dieser Saison auf dem geteilten dritten Platz der Top-5-Ligen Europas. Nur die Leverkusener Florian Wirtz (19) und Alejandro Grimaldo (16) waren noch ein Stück erfolgreicher.
"Mit Dembélé hat Enrique ein Problem gelöst, auf das er auch schon als Trainer der spanischen Nationalmannschaft gestoßen ist: den Mangel an Kreativität im letzten Drittel", sagt Pereira. "Ousmanes Beweglichkeit und Technik machen ihn zu einer großen Gefahr für jeden Gegner."

Wiedersehen mit Borussia Dortmund

Gleich auf Anhieb winkt Dembélé in Paris der ganz große Wurf. Die Meisterschaft ist nur noch Formsache, zudem steht PSG im Pokalfinale gegen Olympique Lyon (25.05.) und in der Champions League unter den letzten Vier.
Nach dem 4:1-Sieg in Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel wartet auf Dembélé mit Borussia Dortmund der nächste Ex-Verein (Hinspiel am 01.05. ab 21:00 Uhr im Liveticker).
Der BVB sollte sich in Acht nehmen - vor Ousmane Dembélé und Kylian Mbappé.
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Enrique lobt Dembélé: "Einer der besten Spieler der Welt"


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