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Drei Dinge, die bei Liverpool auffielen: Comebacker Salah überzeugt

Robert Bauer

Update 25/06/2020 um 11:16 GMT+2 Uhr

Der FC Liverpool steht nach einer Heim-Gala gegen Crystal Palace (4:0) unmittelbar vor dem ersten Meistertitel seit drei Jahrzehnten. Mohamed Salah überzeugte bei seinem Startelf-Comaback in ungewohnter Rolle. Zudem konnte sich Jürgen Klopp einmal mehr auf seine kongeniale Flügelzange verlassen. Zum Matchwinner avancierte jedoch Fabinho, der an beiden Enden des Platzes glänzte. Was uns auffiel.

Sadio Mané und Mohamed Salah bejubeln den 4:0-Erfolg gegen Crystal Palace

Fotocredit: Getty Images

1. Comebacker Salah überzeugt in neuer Rolle

Nicht wenige Fans des FC Liverpool rieben sich am vergangenen Sonntag verwundert die Augen.
Obwohl Jürgen Klopp bereits im Vorfeld des prestigeträchtigen Merseyside-Derbys gegen den FC Everton (0:0) einen Einsatz des zuletzt angeschlagenen Mohamed Salah offenließ, überraschte es dennoch, dass der Erfolgscoach gänzlich auf seinen Top-Torjäger verzichtete. Zumal das Offensivspiel der Reds gegen den Stadtrivalen doch merklich lahmte.
Am Mittwochabend gegen Crystal Palace feierte Salah schließlich sein Startelf-Comeback und überzeugte beim 4:0-Kantersieg auf ganzer Linie. Dabei waren es zunächst nicht die so gefürchteten Sololäufe des Ägypters auf der rechten Außenbahn, die in der Hintermannschaft der Gäste für Unruhe sorgten, sondern seine präzisen Pässe im Stile eines Spielmachers.
Salah ließ sich im Verlauf der Partie immer wieder ins Mittelfeldzentrum zurückfallen und initiierte so etliche Angriffe. Über die gesamte Spieldauer hinweg verbuchte er insgesamt 67 Pässe, ein hoher Wert für einen Flügelstürmer, von denen er starke 78 Prozent an den Mann brachte.
Trotz seiner etwas defensiveren Rolle auf dem Feld büßte er nichts von seinem unwiderstehlichen Zug in Richtung gegnerisches Tor ein. Der 28-Jährige feuerte die meisten Torschüsse aller Akteure ab (fünf), traf unmittelbar vor der Pause nach einem Zuckerpass von Fabinho zum zwischenzeitlichen 2:0 (44.) und assistierte Sadio Mané mit seinem Zuspiel zum Endstand (69.).
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Mohamed Salah mit dem 2:0 gegen Crystal Palace

Fotocredit: Getty Images

"Es war großartig, so dominant zu gewinnen, es war einfach eine tolle Leistung. Die Motivation hat heute den Unterschied ausgemacht. Alle Spieler sind hoch motiviert, den Titel zu holen und den besten Fußball hinter verschlossenen Türen zu spielen", erklärte er unmittelbar nach dem Schlusspfiff.
Einziger Makel im Spiel des Rechtsaußen blieb jedoch die Chancenverwertung. So musste sich Salah letztlich den Vorwurf gefallen lassen, gleich mehrfach die Möglichkeit zum Doppelpack ausgelassen zu haben (63., 90.+2).

2. Klopp auf seine kongeniale Flügelzange angewiesen

Das teils pomadige Angriffsspiel beim torlosen Remis gegen Everton hatte viel mit der Abwesenheit von Außenverteidiger Andy Robertson zu tun. Obwohl Ersatzmann James Milner seine Sache links hinten ordentlich machte, konnte der amtierende Tabellenführer nur selten das gewohnt dominante Flügelspiel aufziehen.
Ganz anders sah dies dagegen gegen den Tabellenneunten aus London aus. Robertson schaltete sich gegen die tief stehenden Gäste permanent in die Offensive ein und agierte neben Mané fast als eine Art zweiter Linksaußen.
Gemeinsam mit seinem formverbesserten Pendant auf der rechten Seite, Trent Alexander-Arnold, der mit seinem traumhaften Freistoßtreffer zudem als Dosenöffner fungierte (33.), sorgte der Schotte über die komplette Spielzeit hinweg für Torgefahr.
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Trent Alexander-Arnold - FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

So griffen die Automatismen des LFC bereits im zweiten Spiel nach der Coronapause wieder - wenn auch unter gütiger Mithilfe des Gegners.
"Das war ein sehr guter Auftritt von uns. Das Unentschieden gegen Everton war enttäuschend, das haben wir heute wiedergutgemacht. Ich freue mich über den Sieg und mein Tor, den Freistoß habe ich wirklich perfekt getroffen, das war ein tolles Gefühl", konstatierte Alexander-Arnold nach der Partie und betonte:
"Wir sind jetzt so gut wie Meister, darauf haben wir lange gewartet und davon träumen wir seit Jahren. Noch ist es nicht entschieden, aber wir sind natürlich zuversichtlich, da wir wissen, dass es in unserer Hand liegt."
Jene komfortable Ausgangssituation im Titelrennen haben die Reds nicht zuletzt ihrer kongenialen Flügelzange zu verdanken.

3. Fabinho glänzt an beiden Enden des Platzes

Bei all der Offensiv-Power, die die Reds bei ihrem 28. Saisonsieg (im 31. Spiel) abermals an den Tag legten, war es letztlich Fabinho, der zum Man of the Match avancierte. Der Abräumer im Mittelfeld bestach sowohl offensiv als auch defensiv mit einer tadellosen Leistung und glänzte mit einer nahezu perfekten Passquote (98 Prozent).
Nachdem er im ersten Durchgang mit einem punktgenauen Chipppass hinter die Kette auf Salah als genialer Vorbereiter in Erscheinung trat, packte er nach 55 Minuten den Hammer aus und trug sich mit einem satten Schuss der Marke Weltklasse persönlich in die Torschützenliste ein.
Auf der anderen Seite des Platzes erledigte er einmal mehr die "Dreckarbeit" (meiste Tackles; sechs) für seine Kollegen und gewann etliche wichtige Zweikämpfe. Sinnbild für den unbändigen Einsatzwillen des 28-Jährigen war sein erfolgreiches Tackling unmittelbar nach der Pause gegen den Ex-Schalker Max Meyer am eigenen Sechzehner (53.).
"Meine Jungs haben so gespielt, als wären alle im Stadion. Die Atmosphäre auf dem Platz war unglaublich. Es war mit Sicherheit das beste Gegenpressspiel, das ich je hinter verschlossenen Türen gesehen habe", schwärmte Klopp über den Auftritt seiner Schützlinge.
In der Tat konnte Crystal Palace über 93 Minuten keinen einzigen Ballkontakt im Sechzehner der Hausherren verzeichnen - woran Fabinho einen großen Anteil hatte.
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"Außergewöhnlich!" Klopp schwärmt von seiner Mannschaft

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