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Manchester City statt FC Bayern: Darum sollte Leroy Sané bleiben

Nico Scheck

Update 26/07/2019 um 08:58 GMT+2 Uhr

Für den FC Bayern München ist er das Transferziel Nummer eins, der legitime Nachfolger der Vereinslegenden Franck Ribéry und Arjen Robben und das Zünglein an der Waage für die Bewertung des Transfersommers. Leroy Sané jedoch scheint noch unentschlossen, ob er Manchester City tatsächlich verlassen soll. Bei Pep Guardiola wäre er nach wie vor deutlich besser aufgehoben.

Leroy Sané (l.) mit Pep Guardiola

Fotocredit: Getty Images

"Sané ist der Beste der Welt auf dem Flügel, er ist ein unglaublicher Spieler."
Pep Guardiola hat sich noch nie davor gescheut, einen seiner Spieler über den grünen Klee zu loben - manchmal sogar etwas zu viel. Dennoch zeigt dieses Zitat eines ganz deutlich: Guardiola schätzt Leroy Sané, auch wenn er in der abgelaufenen Saison nicht immer auf ihn setzte.
Nicht ohne Grund hofft der FC Bayern nach wie vor auf die Königslösung für den Flügel. Sané wäre jedoch gut beraten, bei Manchester City zu bleiben. Das hat mehrere Gründe.

Guardiola adelt Sané: "Eine Qualität, die nur schwer zu finden ist"

Das war so eigentlich nicht zu erwarten. Nach Sanés Wechsel zu Peps Mannen 2016 avancierte er innerhalb eines halben Jahres zum Stammspieler. Keine Selbstverständlichkeit in diesem Alter - bei diesem erfolgsgetriebenen Klub in himmelblau.
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Leroy Sané, Manchester City

Fotocredit: Getty Images

Die Folgesaison 2017/18 bedeutete dann endgültig den Durchbruch des deutschen Nationalspielers. 49 Pflichtspieleinsätze und 33 direkte Torbeteiligungen sprachen eine deutliche Sprache. Erst in der abgelaufenen Spielzeit musste sich Sané häufiger mit einem Bankplatz begnügen.
Zum einen, weil der 23-Jährige schwach in die Saison startete, zum anderen, weil die Konkurrenz auf den Flügeln mit Raheem Sterling, Bernardo Silva und Riyad Mahrez groß ist. Und dennoch: Sané kam immerhin auf knapp 2.700 Einsatzminuten, in denen er mit 34 direkten Torbeteiligungen seinen Wert aus der Vorsaison sogar übertraf.
Nicht ohne Grund betonte Guardiola zuletzt:
Der Wunsch, ihn bei uns zu haben, ist immer da.
Und:
Wir kennen sein Potenzial und sein Niveau. Er besitzt eine besondere Qualität, die nur schwer zu finden ist.

Leroy Sané braucht Konstanz

Sané genießt große Wertschätzung bei den "Citizens". Eines der wohl größten Argumente für einen Bayern-Wechsel ist die Stammplatz-Garantie bei den Münchnern. Die wird er in Manchester nicht erhalten - ausgeschlossen ist sie aber keineswegs.
Immer wieder ließ Guardiola durchblicken: Ruft Sané sein ganzes Können ab, spielt er. Und zwar so ziemlich immer. "Ich habe mehrfach gesagt, wie wichtig Leroy in guten und schlechten Momenten für uns ist. Er kennt den Grund, warum er zuletzt nicht gespielt hat", erklärte sein Coach im April.
Nicht ohne Grund wirbt der Verein mit Sanés Gesicht, nicht ohne Grund pochte City so lange auf eine Vertragsverlängerung über 2021 hinaus - und tut es noch. Die Voraussetzung für mehr Spielzeit ist Konstanz in den Leistungen des Flügelstürmers.
Betrachtet man Sanés Alter und dessen Potenzial, ist eine Saison wie die vergangene keine Verwunderung. Im Gegenteil!

Raheem Sterling als Vorbild

Das beste Beispiel ist Teamkollege Raheem Sterling. Als er sich 2015 den Citizens anschloss, war er grün um die Ohren, oftmals zu verspielt, zu egoistisch, zu fehlerhaft. Kurz gesagt: Er war wie Sané. Jetzt, mit 24 Jahren (also ein Jahr älter als Sané) ist Sterling unangefochtener Stammspieler im blauen Teil Manchesters und zählt zu den besten Außenstürmern weltweit. Also tatsächlich.
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Manchester City's English striker Raheem Sterling (L) celebrates with Manchester City's German midfielder Leroy Sane after scoring their fourth goal during the UEFA Champions League round of 16 second leg football match between Manchester City and Schalke

Fotocredit: Getty Images

Zu verdanken hat der englische Nationalspieler das vor allem Guardiola, der ihm das Grüne um die Ohren nahm, ohne ihn jedoch seiner Unbekümmertheit zu berauben. Ähnliches dürfte er mit Sané vorhaben.
Voraussetzung dafür allerdings: Sané muss bei City bleiben. Klar, auch beim FCB würde er sich weiterentwickeln. Sehr wahrscheinlich sogar. Die Wahl, Guardiola oder Kovac, dürfte (noch) eindeutig ausfallen.

Manchester City holt Stolperstein Rodri

Ein Stolper- bzw. viel mehr ein Dominostein für Sané ist der Neuankömmling Rodrigo Hernández, genannt Rodri. Spielt der Ex-Diego-Simeone-Krieger, wird die Luft für Bernardo Silva im Zentrum enger, was im Umkehrschluss bedeutet: Der Portugiese wird vermehrt über die Außen kommen.
Für Sané eine Hürde, ja, aber keine unüberwindbare. Es liegt an ihm selbst, ob er sich bei City durchsetzt oder nicht. Die Chance sollte er in jedem Fall nutzen.
Denn bei City hat er die größeren Entwicklungschancen, die kurzfristig besseren Titelaussichten und, im Falle einer vorzeitigen Vertragsverlängerung, mit Sicherheit auch das bessere Gehalt.
Damit könnte der FC Bayern für Leroy Sané vielleicht eine Lösung, wahrscheinlich aber nicht die richtige Entscheidung sein.
Wie es geht, hat Sterling vorgemacht. Sané kann nachziehen. Wer weiß, vielleicht trifft dann auch irgendwann Guardiolas Einschätzung tatsächlich zu. Leroy Sané, der Beste Flügelspieler der Welt.
Das hätte doch was.
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