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Drei Dinge, die am Super Sunday auffielen: Arsenals Defensive ermauert gegen City den Vorteil für Liverpool

Leopold Grünwald

Update 01/04/2024 um 11:45 GMT+2 Uhr

Manchester City und der FC Arsenal trennen sich 0:0 im Spitzenspiel der Premier League und teilen die Punkte. Dabei bestachen die Gunners mit einer überragenden Abwehrleistung, wodurch die Citizens erstmals seit zwei Jahren zuhause kein Tor erzielten. Der lachende Dritte des Unentschiedens spielte aber bereits zuvor. Drei Dinge, die am Super Sunday und bei Manchester City gegen Arsenal auffielen.

Guardiola: ManCity nicht mehr Titel-Favorit

Keine Tore, kein Sieger, kein Fortschritt in der Tabelle - das 0:0 zwischen Manchester City und Arsenal half am Ende vor allem dem Meisterschaftskonkurrenten FC Liverpool.
Im Etihad Stadium in Manchester überließen die Gunners den Hausherren über weite Strecken den Ball und igelten sich hinten ein.
Die Taktik von Cheftrainer Mikel Arteta ging auf.
Die Londoner nahmen erstmals seit 2016 wieder etwas Zählbares aus einem Auswärtsspiel bei den Citizens mit.
Drei Dinge, die uns bei Manchester City gegen Arsenal auffielen.

1.) Der Arsenal-Beton muss Bayern Sorgen machen

Arsenal imponierte im Etihad Stadium vor allem mit einer unfassbar disziplinierten Defensiv-Leistung. Die Hauptstädter ließen City mit dem Ball machen und schienen sich nicht daran zu stören, dass die Hausherren sie tief in der eigenen Hälfte einschnürten. Zwar stellten die Männer von Teammanager Mikel Arteta die Passwege der Gastgeber in der Hälfte zu, doch echtes Gegenpressing war nur vereinzelt - wie etwa unmittelbar nach der Pause - zu beobachten.
Stattdessen fielen Kai Havertz und Co. bis weit in die eigene Hälfte zurück und bildeten von der Grundlinie bis rund 20 Meter vor dem Tor einen kompakten Block, gegen den der amtierende englische Meister kaum Lösungen fand.
Exemplarisch der Arbeitsnachweis von Erling Haaland, bei dem die Statistiker in der ersten Halbzeit keine zehn Ballkontakte registrierten und der gegen die Innenverteidigung um William Saliba und den Brasilianer Gabriel größtenteils abgemeldet war.
Überhaupt schoss die Elf von Pep Guardiola im gesamten Spiel trotz 72 Prozent Ballbesitz nur ein einziges Mal aufs Tor und damit sogar einmal weniger als Arsenal, das sich aufs Kontern verlegte.
Mit Blick auf das anstehende Viertelfinale in der Champions League gegen die Londoner (9. April ab 21:00 Uhr im Liveticker) dürfte der FC Bayern gewarnt sein: Anders als beim jüngsten Aufeinandertreffen, als man die Gunners in zwei Spielen mit insgesamt 10:2 aus der Königsklasse warf, ist das heutige Arsenal in der Lage, jede Spitzenmannschaft kalt zu stellen.
Nur in zwei Partien kassierte die Arsenal-Defensive um William Saliba mehr als zwei Gegentore. Verlöre der deutsche Rekordmeister das Hinspiel im Emirates Stadium, dürfte es bei allem Heimvorteil im Rückspiel gegen diese Abwehr extrem schwer werden.
Vor allem, nachdem die Münchner im Klassiker gegen Borussia Dortmund (0:2) nicht gerade durch Einsatz bestachen, ganz anders als Arsenal gegen City. Die Spieler der Gunners warfen sich in Schüsse, sprinteten in ihre Zweikämpfe.
Wer den Bayern im Champions-League-Viertelfinale Losglück unterstellt hat, muss seine Haltung dringend überdenken.

2.) Arteta auf Augenhöhe mit Guardiola

Zum Sommer 2016 beendete Mikel Arteta seine aktive Karriere beim FC Arsenal und wechselte ins Trainer-Team von Pep Guardiola, der gerade seinen Job bei Manchester City antrat.
Etwas über drei Jahre später, im Dezember 2019, verließ Arteta das katalanische Mastermind für den Chef-Posten des unter Unai Emery schwer in die Krise geratenen FC Arsenal. In knapp viereinhalb Jahren hat Arteta die Gunners zu einem Titelkandidaten geformt.
Zeigte die Mannschaft des Spaniers in der vergangenen Saison in der entscheidenden Phase noch fehlende Erfahrung, ist das diese Saison anders. Zwar ist nach dem 0:0 die Tabellenführung der Premier League weg, aber erstmals seit acht Jahren verlor Arsenal nicht in Manchester gegen City.
In der laufenden Spielzeit holten die Gunners unter Arteta aus den vier Partien gegen die Top 3 (also gegen City und den FC Liverpool) starke acht Punkte bei 5:2 Toren. Dagegen fällt die Bilanz von Artetas Lehrmeister Guardiola (drei Punkte, 2:3 Tore) und Jürgen Klopp (drei Punkte, 4:6 Tore) innerhalb des Spitzentrios in der Liga wesentlich schlechter aus.
Arsenal konnte dabei seine Heimspiele gegen City (1:0) und Liverpool (3:1) gewinnen. Keine Selbstverständlichkeit, bedenkt man die Dominanz der beiden "Übermannschaften" der vergangenen Jahre.
Die Ausführungen seiner Spieler nach dem 0:0 gegen City unterstreichen die Mentalität, die Arteta seiner Mannschaft eingeimpft hat. "Wenn wir Spiele nicht gewinnen, dürfen wir sie nicht verlieren", führte Abwehrkante Saliba aus, der sich mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden zeigte, obwohl er und seine Kollegen City erstmals seit über zwei Jahren (9. März 2022, 0:0 gegen Sporting) ohne Treffer im Etihad Stadium gehalten hatten.
Auch Kapitän Martin Ödegaard war über den errungenen Punkt alles andere als glücklich. "Wir mussten tiefer verteidigen, als wir geplant hatten. [...] Ich hatte das Gefühl, dass wir hätten gewinnen können", schimpfte der Norweger im Anschluss bei "Sky Sports".
Töne, die man nach einem Remis in einem Spitzenspiel in der Premier League eigentlich nur von Guardiola- oder Klopp-Mannschaften kennt und die noch vor wenigen Jahren bei Arsenal undenkbar waren.
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Arteta stolz: "Haben sehr gut dagegengehalten"

3.) Liverpool lachender Dritter

Trotz des Unentschiedens hatte die Partie am Ende auch einen Sieger, der in Manchester allerdings nicht einmal auf dem Platz gestanden hatte. Der FC Liverpool hatte zwei Stunden zuvor trotz eines frühen Rückstandes noch 2:1 gegen Angstgegner Brighton & Hove Albion gewonnen und liegt jetzt mit zwei Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz.
Die Reds haben laut einer statistischen Auswertung der gegenwärtigen Gemengelage in der Premier League nun eine 50-Prozent-Chance, am Saisonende die 20. englische Meisterschaft der Vereinsgeschichte zu feiern.
Das Team von Jürgen Klopp hält alle Karten selbst in der Hand. In den finalen neun Liga-Spielen warten zwar mit Aston Villa (4.), Tottenham Hotspur (5.), Manchester United (6.) und West Ham United (7.) noch vier Mannschaften mit Ambitionen auf das internationale Geschäft, doch das viel gerühmte Momentum spricht klar für den früheren Rekordmeister.
Zumal Liverpool in der Hinrunde gegen seine nun verbliebenen neun Gegner lediglich vier Punkte abgab. Durchaus möglich, dass die Reds kurzen Prozess machen und tatsächlich alle ihre restlichen Spiele gewinnen.
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Mo Salah traf gegen Brighton zum wiederholten Mal entscheidend

Fotocredit: Getty Images

Trotz der Verjüngungskur, die Jürgen Klopp seiner Mannschaft nach der verkorksten Saison 2022/23 verordnete, befinden sich schließlich mit der Gruppe um Mo Salah, Virgil van Dijk oder Andrew Robertson noch genügend erfahrene Champions- und Premier-League-Sieger im Kader, damit das Team nicht überdreht.
Zudem ist der gesamte Verein durch den bevorstehenden Abschied von Klopp bis in die Haarspitzen motiviert, den beliebten Trainer mit dem größtmöglichen Erfolg aus dem Klub zu entlassen. Gut möglich, dass das 0:0 zwischen City und Arsenal die entscheidende Wende zugunsten von Liverpool war.
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"Dachte, wir werden nervöser": Klopp lobt Team nach Brighton-Sieg

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