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Missbrauchsskandal im US-Fußball: Portland-Thorns-Chef Merritt Paulson bittet um Verzeihung

Eurosport
VonEurosport

Update 05/10/2021 um 22:25 GMT+2 Uhr

Nach den massiven Vorwürfen der sexuellen Nötigung in der amerikanischen Frauenfußball-Profiliga NWSL hat der Besitzer der Portland Thorns um Verzeihung gebeten. "Ich bereue unsere Rolle in diesem deutlichen Systemversagen zutiefst", schrieb Merritt Paulson in einem offenen Brief auf der Website des Klubs, für den der beschuldigte Trainer Paul Riley bis 2015 gearbeitet hatte.

Merritt Paulson

Fotocredit: Getty Images

Paulson betonte selbstkritisch, dass das Team offener mit der Entlassung Rileys hätte umgehen müssen. Die internen Untersuchungen seien nicht öffentlich gemacht worden, "um die Privatsphäre der betroffenen Spielerinnen zu schützen", schrieb Paulson. Die Trennung sei aufgefasst worden, als hätten die schlechten Ergebnisse zur Entscheidung geführt.
Dennoch habe der frühere Klub der ehemaligen Nationaltorhüterin Nadine Angerer die Untersuchungsergebnisse der NWSL übermittelt. "Schlussendlich hätten wir mehr tun können. Ich möchte mich bei Mana, Sinead und alle anderen Betroffenen entschuldigen", schrieb Paulson: "Wir verneigen uns nicht nur vor ihrem Mut, sondern vor allem vor ihrer Entschlossenheit, gehört zu werden."
Die damaligen Thorns-Spielerinnen Sinead Farrelly und Mana Shim hatten in einem Artikel des Internet-Portals The Athletic die mutmaßlichen sexuellen Übergriffe ihres Ex-Trainers Riley geschildert. Der NWSL-Klub North Carolina Courage entließ daraufhin den Engländer, der US-Verband entzog ihm die Lizenz. Riley bestreitet die Vorwürfe, die heftige Reaktionen im Land der Weltmeisterinnen nach sich zogen.
Am Dienstag meldete sich auch Nationalspielerin und US-Star Alex Morgan zu den Vorwürfen. Sie kritisierte die NWSL, weil diese aus ihrer Sicht in den letzten Jahren keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen hat, Spielerinnen vor sexuellen Übergriffen zu schützen. "Wir haben jetzt damit begonnen, diese Dinge in die Wege zu leiten, und zwar auf Wunsch der Spielerinnen, nicht weil die Liga proaktiv ist. Wir fordern die Liga auf, proaktiv zu handeln, nicht reaktiv. Wir bitten um Transparenz", sagte die zweimalige Weltmeisterin.
Im Zuge der Enthüllungen waren alle Spiele der Liga am Wochenende abgesagt worden. Am Freitag erklärte zudem Liga-Chefin Lisa Baird ihren Rücktritt.
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(SID)
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