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Vater von Mesut Özil hofft auf Versöhnung mit DFB und kritisiert Abschied aus Nationalmannschaft

Katharina Wiedenmann

Update 08/11/2023 um 20:58 GMT+1 Uhr

Der Vater von Mesut Özil hadert noch immer mit dem unrühmlichen DFB-Aus seines Sohnes und übt Kritik am Umfeld des Weltmeisters von 2014. "Mesut wurde von seinem Umfeld beeinflusst. Das war nicht gut für ihn. Man kann nicht sagen, Deutschland ist ausländerfeindlich, das Land, in dem er geboren wurde, hätte ihm keine Chance gegeben", erklärte Mustafa Özil im Interview mit der "Bild".

Mesut Özil trat 2018 aus der Nationalmannschaft zurück

Fotocredit: Getty Images

Solche Äußerungen kämen "nicht von ihm, das ist er nicht. Ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass Mesut auch ausgenutzt wurde."
Özil Senior hofft zudem auf eine Versöhnung mit dem Verband: "Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration". Sein Sohn stehe noch immer für eine "gelungene Integration".
Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft im Jahr 2018 sieht Vater Mustafa weiter kritisch.
"Man kann einen Schlussstrich ziehen, aber immer mit Anstand - und man lässt sich einen Türspalt offen. Ich hätte alle Reporter zu einer Live-Pressekonferenz eingeladen und es vernünftig beendet - und nicht über Twitter. Was soll das?", sagte er.

Umstände des Rücktritts ärgern Özils Vater

Vor der Weltmeisterschaft 2018 hatte Mesut Özil mit einem scharf kritisierten Foto an der Seite von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Trauzeuge des heute 35-Jährigen, für Wirbel gesorgt. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus und massiven Anfeindungen trat der Weltmeister von 2014 im Anschluss an das Turnier aus dem DFB-Team zurück und postete dies lediglich auf Social Media.
Mustafa Özil, der seinen Sohn bis 2013 selbst gemanagt hatte, ärgern die Umstände bis heute. "Mesut wurde zu dem Zeitpunkt von Erkut Sögüt betreut. Da frage ich mich: Wie kann man so einen Rücktritt zulassen? Mesut wurde von den Fans fünfmal zum Nationalspieler des Jahres gewählt. Er hat den Bambi für gelungene Integration bekommen", meinte der Vater des ehemaligen Nationalspielers: "Und dann so ein Abgang? Das hätte niemals passieren dürfen!"
Zu Beginn seiner Karriere habe er seinem Sohn auch geraten, für Deutschland und nicht für die Türkei zu spielen. "Fast alle aus meiner Familie waren dagegen, dass Mesut für Deutschland spielt. Es hieß sogar, er sei ein Vaterlandsverräter." Er habe den damals 18-jährigen Özil aber umstimmen können: "Das war die beste Entscheidung." In 92 Länderspielen erzielte der Offensivakteur 23 Tore für den DFB und wurde 2014 in Brasilien Weltmeister.

Gündogan als positives Beispiel

Als Beispiel für einen gelungenen Umgang mit der damaligen Situation nannte Özil Senior Ilkay Gündogan. Man habe gesehen, "dass es auch anders geht. Dass Probleme anders gelöst werden können. Er war 2018 mit auf dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Kritik war groß. Und heute ist er Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Weil er ein gutes Umfeld um sich herum hat, gut beraten wurde."
Özil, zuletzt bei Basaksehir Istanbul unter Vertrag, hatte im vergangenen März seine aktive Karriere mit sofortiger Wirkung beendet.
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(mit SID)
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