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WM 2022: Lionel Messi nach Niederlage gegen Saudi-Arabien in der Kritik - Superstar als Sündenbock

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 23/11/2022 um 13:20 GMT+1 Uhr

Nach dem Fehlstart der argentinischen Nationalmannschaft bei der WM 2022 in Katar gegen Saudi Arabien steht Lionel Messi im Kreuzfeuer der Kritik. Der Superstar konnte trotz Tor die Niederlage gegen den krassen Außenseiter nicht verhindern. Sollte der Titel-Traum wirklich schon in der Vorrunde platzen, wäre das Denkmal des sieben-fachen Weltfußballers schwer angekratzt.

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Oben von seiner Wolke konnte Diego Maradona nur zusehen, wie die Welt über Lionel Messi herfiel. Selbst der Sohn von Argentiniens viel zu früh verstorbenem Fußball-Gott ätzte nach dem peinlichen WM-Fehlstart schwer gegen dessen Erben. "Inakzeptabel", schimpfte Diego jr., sei es, seinen Vater und Messi zu vergleichen. Mehr noch: "Wir sprechen über zwei verschiedene Planeten."
Verliert Argentinien, das ist seit Jahren bekannt, verliert vor allem Messi. Das deutete nach der 1:2 (1:0)-Schmach gegen den Außenseiter Saudi-Arabien auch der große Mario Kempes an: "Die großen Persönlichkeiten Argentiniens haben sich nicht gezeigt", urteilte der Weltmeister von 1978. Und einen Größeren als Messi gibt es nun mal nicht.
Der Kapitän selbst hatte die Journalisten nach der Auftaktpleite 90 Minuten lang warten lassen und bemühte sich dann mit ruhiger Stimme um Deeskalation. "Es ist der Moment dafür zu zeigen, dass wir wirklich stark sind", sagte der 35-Jährige: "Es ist lange her, dass wir eine solche Situation durchgemacht haben und in der Bringschuld standen."
Diesmal sollte alles anders sein. Bis Dienstag hatte Argentinien 36-mal in Serie nicht verloren und unter anderem 2021 die Copa America gewonnen - vergessen waren die vorherige Titel-Durststrecke, die verpatzten Copa-Finals 2015 und 2016 und all die Kritik an Messi, der im Nationaltrikot nichts zu reißen vermochte. Bis jetzt.

Ewiger Vergleich mit Maradona

War es zuvor nur darum gegangen, ob Messi bei seiner fünften und letzten WM endlich wie Maradona 1986 Weltmeister wird, so ist die Euphorie nun verflogen. Ohne den goldenen Pokal, das weiß auch Messi, wird in der argentinischen Heimat immer ein Sternchen neben seinem Namen im Geschichtsbuch stehen. Scheitert die Albiceleste erstmals nach 20 Jahren in der Vorrunde, würde dies gar sein Denkmal gehörig ankratzen.
In der schweren Gruppe C braucht es am Samstag (20:00 Uhr im Liveticker) gegen Mexiko und vier Tage später gegen Polen Siege, um das Achtelfinal-Ticket zu lösen, wobei es Messi in die Karten spielt, dass sich die beiden Gegner beim 0:0 die Punkte weggenommen haben. "Besser jetzt verlieren, als später im Turnier. Wir haben jetzt zwei Finals vor uns", befand Torhüter Emiliano Martinez.
Messis Leistung gegen die Saudis - nach seinem Elfmetertor zur 1:0 Führung (10.) kam vor allem in Durchgang zwei nicht mehr viel - erinnerte wieder an den Mann, der sich über Jahre für Argentinien so schwer getan hatte. Und sie förderte in der Heimat Zweifel an seiner Fitness zutage. "Es fehlte ihm nicht an Selbstbewusstsein, um den Ball zu bitten und es zu versuchen", schrieb La Nacion: "Aber körperlich ist das sehr schwierig."
Vor dem Auftaktspiel hatten Gerüchte über eine Knöchelverletzung die Runde gemacht. Die wird nun wieder auf den Tisch kommen, obwohl Messi erklärt hatte, dass er sich "gut" fühle. "Messi zeigte fast nichts von dem, was er in den ersten drei Monaten der Saison bei Paris St. Germain geleistet hat: Ging es ihm so gut, wie er auf der Pressekonferenz sagte oder hat er ein körperliches Problem?", schrieb La Nacion. Und hat Lionel Messi ein Problem, hat Argentinien ein Problem.
(SID)
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