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WM 2022: Portugal schlägt Uruguay und steht im Achtelfinale - Bruno Fernandes und Ronaldos Haare machen den Unterschied

Michal Swiderski

Update 28/11/2022 um 23:28 GMT+1 Uhr

Bruno Fernandes und die Haare von Cristiano Ronaldo haben Portugal im WM-Duell mit Uruguay einen 2:0 (0:0)-Sieg und damit den Einzug ins Achtelfinale beschert. Der 37-Jährige sprang in der 54. Minute in eine Fernandes-Flanke und irritierte somit Torwart Sergio Rochet. Das Tor wurde Bruno Fernandes gegeben - Ronaldo war jedoch mit der Locke dran. Später traf Fernandes noch per Elfmeter (90.+3).

Cristiano Ronaldo erzielte das 1:0 gegen Uruguay um Haaresbreite nicht

Fotocredit: Getty Images

Mit je auf drei Positionen veränderten Startaufstellungen schickten beide Trainer ihre Mannschaften auf den Rasen: Portugal sollte das Weiterkommen perfekt machen, Uruguay wollte eine realistische Chance aufs Achtelfinale wahren.
Auf Seiten der Seleção kehrte Nuno Mendes nach einer Verletzungspause zurück in die Anfangsformation. Außerdem durften William Carvalho sowie Pepe von Beginn an ran, während Raphael Guerreiro vorerst auf der Bank Platz nahm. Otávio und Danilo Pereira fielen angeschlagen aus.
Uruguay-Trainer Diego Alonso ließ dafür Guillermo Varela, Sebastián Coates und Edinson Cavani starten. Dafür mussten sich Martín Cáceres, Facundo Pellistri sowie Luis Suárez mit der Reservistenrolle begnügen.
Früh übernahm Portugal, ähnlich wie beim 3:2 gegen Ghana, die Kontrolle über das Spiel. Trotz hoher Ballbesitzrate sprangen gegen die gegnerische Fünferkette aber nur wenige Torchancen heraus - einzig Ronaldo sorgte für ein Highlight, als er Carvalho den Ball mit der Schulter auflegte (4.).
Kurz vor der Pause gab es eine Hiobsbotschaft für die Portugiesen: Nuno Mendes verließ verletzungsbedingt mit Tränen in den Augen das Spielfeld und wurde von BVB-Star Raphael Guerreiro ersetzt (42.).
Der zweite Durchgang begann mit einer Spielunterbrechung: Ein Flitzer schaffte es, gleich drei Zeichen auf einmal zu setzen: Neben einer Regenbogenfahne präsentierte der Protestler ein T-Shirt mit den Aufschriften "Save Ukraine" und "Respect for Iranian woman" (51.).
Wenige Augenblicke später klingelte es dann zum ersten Mal im Kasten von Uruguay-Torwart Sergio Rochet. Bruno Fernandes flanke von links in die Mitte, dort setzte Cristiano Ronaldo zum Kopfball an, berühte den Ball aber allenfalls mit den Haarspitzen, bevor er am langen Pfosten ins Netz ging (54.). Ronaldo reklamierte den Treffer für sich, das Tor wurde aber Fernandes gutgeschrieben.
Das Tor schien Uruguay wachzurütteln. Die Einwechslungen von Suárez und Maxi Gómez (72.) zeigten Wirkung. Fast unmittelbar danach scheiterte Letzterer am Pfosten (75,), ehe der Ex-Barcelona-Knipser das Außennetz traf (78.). Das erste Uruguay-Tor bei der diesjährigen Weltmeisterschaft blieb allerdings aus.
Dafür machte Fernandes in der Nachspielzeit per Elfmeter alles klar, nachdem Schiedsrichter Alireza Faghani (Iran) nach einem kontroversen Handspiel von José Giménez und Ansicht der Bilder am Monitor auf den Punkt zeigte (90.+3).
Fernandes hätte beinahe sogar einen Dreierpack geschnürt, doch der United-Star traf nur noch Rochet (90.+8) und den linken Pfosten (90.+9).
Die deutliche Leistungssteigerung der Celeste blieb ohne Belohnung. Dafür tütete Portugal bereits den Einzug ins Achtelfinale ein.
Uruguay muss im letzten Spiel am Freitag gegen Ghana gewinnen und auf mindestens einen Punktgewinn von Portugal im Parallelspiel gegen Südkorea hoffen, um ebenfalls in die K.o.-Runde einzuziehen. Bei einem gleichzeitigen Südkorea-Sieg käme es auf das Torverhältnis an.

Die Stimmen zum Spiel:

Fernando Santos (Nationaltrainer Portugal): "Zwei Siege - darauf habe ich gehofft. Wir sind sehr zufrieden, weil wir die nächste Runde erreicht haben. Am Anfang hatten wir Probleme, aber in der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir es gewohnt sind. Dieser Sieg ist das Ergebnis von Teamwork. Jetzt wollen wir uns auch den Gruppensieg holen."
Diego Alonso (Nationaltrainer Uruguay): "Manchmal gehen Pläne auf, manchmal nicht. Wir haben es versucht, aber manchmal spielt auch der Gegner gut. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Spiel verbessert, auch dank der eingewechselten Spieler. Gegen Ghana müssen wir gewinnen, kein Zweifel. Wir werden alle Waffen einsetzen, die wir zur Hand haben."
Bruno Fernandes (Portugal): "Wir sind nach zwei Spielen weiter, jetzt wollen wir noch den Gruppensieg. Das Lob gebührt der Mannschaft, nicht mir. Wir sind eine Einheit, das ist das Entscheidende. Ich freue mich, egal wem das Tor gehört. Es ist doch auch wirklich egal - wir haben gewonnen, das ist entscheidend."

Der Tweet zum Spiel:

Ronaldo oder Fernandes? Das war die Frage nach dem Tor zum 1:0. Die Entscheidung war mehr als knapp. CR7 erkundigte sich nach Abpfiff beim Teamkollegen sogar noch nach dessen Eindruck.

Das fiel auf: Fernandes tritt aus Ronaldos Schatten

Bis zur Pause überragte Rodrigo Bentancur als torgefährlichster Uruguayer, doch nach Abpfiff führte nichts an Bruno Fernandes als Matchwinner vorbei. Der United-Akteur ließ auf die zwei Vorlagen gegen Ghana eine weitere Glanzleistung folgen: Fernandes war de facto an jedem Angriff Portugals beteiligt und damit deutlich präsenter als Superstar Ronaldo, der nach 82 Minuten ausgewechselt wurde und so auch nicht zum Elfmeter in der Nachspielzeit antreten konnte.

Die Statistik: 8

In den letzten fünf Portugal-Spielen war Bruno Fernandes an acht Treffern beteiligt (fünf Tore, drei Assists).
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