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Lüttich - Bastogne - Lüttich: Tadej Pogacar bringt sich mit Solo-Sieg in Stellung: "Miserabler Tag" mit Happy End

Dennis Melzer

Update 22/04/2024 um 07:56 GMT+2 Uhr

Tadej Pogacar ist seiner Favoritenrolle bei Lüttich - Bastogne - Lüttich in beeindruckender Art und Weise gerecht geworden. Der Slowene attackierte 35 Kilometer vor dem Ziel und düpierte die Konkurrenz an der Côte de la Redoute. Während Kontrahent Mathieu van der Poel, zwischenzeitlich durch einen Massensturz eingebremst, letztlich noch Dritter wurde, untermauerte Pogacar seine Ansprüche.

Highlights: Massensturz und Pogacars Super-Solo

Als Tadej Pogacar die Ziellinie überquert hatte, deutete er mit den Händen in Richtung Himmel.
"Das war für mich den ganzen Tag ein emotionales Rennen", leitete der frischgebackene Sieger des belgischen Monuments Lüttich - Bastogne - Lüttich im Interview ein. Pogacar führte mit Blick auf die exakt vor zwei Jahren verstorbene Mutter seiner Verlobten Urska Zigart aus: "Ich bin heute für Urskas Mutter gefahren und froh, dieses wunderbare Rennen wieder gewonnen zu haben." Es war nach 2021 sein zweiter Triumph beim Eintagesklassiker, nur fiel sein Sieg diesmal deutlich souveräner aus als noch vor drei Jahren.
Damals hatte er im Zielsprint gegen Julian Alaphilippe und Maximilian Schachmann die Oberhand behalten, am Sonntag ließ sich Pogacar als ungefährdeter Solist feiern.
Die Weichen hatte der 25-Jährige bereits 35 Kilometer vorher gestellt. An der Redoute schüttelte Pogacar in einer unnachahmlichen Machtdemonstration sämtliche Konkurrenten ab.

Pogacar bedankt sich bei Team

Ein Angriff, der ohne seine Teamkollegen nicht möglich gewesen wäre. "Ohne sie hätte ich das Rennen nicht gewonnen. Deshalb möchte ich mich bei ihnen bedanken", sagte Pogacar: "Ich habe den ganzen Tag daran gedacht, dass ich vorsichtig sein muss. Das Team ist in den Anstiegen hart und in den Abfahrten vorsichtig gefahren und an der Redoute haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."
Vorsichtig deshlab, weil Pogacar auf dem Weg nach Lüttich im Vorjahr gestürzt war und sich einen Bruch an der hand zugezogen hatte, der seine Vorbereitung auf die Tour de France massiv störte.
Es war offensichtlich, dass das Team UAE Emirates mit der forschen Marschroute an den Anstiegen die Konkurrenz, allen voran Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) unter Druck setzen wollte. Doch der Niederländer konnte Pogacar ohnehin zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährlich werden.
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"Am Anfang ein miserabler Tag": Pogacar nach Sieg gelöst

95 Kilometer vor dem Ziel musste van der Poel aufgrund eines Massensturzes warten, seine Aufholjagd kostete wichtige Kräfte. Am Ende fuhr der Weltmeister zwar noch auf Rang drei, sein Rückstand betrug aber satte zwei Minuten.
Dabei fing der Tag für Pogacar, der mit Erfolg in puncto Monument-Siege mit van der Poel gleichzog (beide stehen bei sechs), eigenen Angaben zufolge nicht unbedingt wünschenswert an.

Pogacar: "Am Start ein miserabler Tag"

Die widrigen äußeren Bedingungen setzten ihm zu. "Es war am Start ein miserabler Tag", gestand er. Pogacar schob nach: "Besonders der erste Teil war unglaublich kalt. Aber wir haben uns dann warm gefahren."
Pogacars Gala-Form kommt zum rechten Zeitpunkt, in zwei Wochen steht mit dem Giro d'Italia (4. Mai bis 26. Mai) die erste Grand Tour des Jahres an, im Juli wartet dann die Tour de France. Der ambitionierte Pogacar will beide legendären Etappenrennen gewinnen, hat das Double fest im Blick.
Ein Kunststück, das in der Geschichte erst sieben Fahrern überhaupt geglückt ist. "Jeder will das Double schaffen. Das zu erreichen, zählt zu den härtesten Sachen", erklärte Pogacar im März auf einer Pressekonferenz: "Es ist genügend Zeit, zwischen den Rundfahrten zu regenerieren."

Stürze werfen Stars zurück

Hohe Ziele, die Pogacar spätestens nach dem Auftritt in Belgien niemand mehr in Abrede stellen dürfte. Zumal seine größten Rivalen Jonas Vingegaard (Visma-Lease A Bike) und Remco Evenepoel (Soudal-Quick-Step) derzeit noch nicht wieder im Training sind.
Beide trugen bei einem schlimmen Massensturz bei der Baskenland-Rundfahrt schwere Verletzungen davon, ihre Saisonplanuing ist aktuell noch völlig offen.
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Machtdemonstration an der Redoute: Pogacar fliegt allen davon


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