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Paris - Roubaix: Mathieu van der Poel siegt beim Klassiker als Solist - Nils Politt verpasst Podium knapp

Andreas Schulz

Update 07/04/2024 um 22:01 GMT+2 Uhr

Mathieu van der Poel hat bei Paris - Roubaix mit seinem nächsten Mega-Solo ein weiteres Radsport-Monument für sich entschieden. Der Weltmeister triumphierte im Alleingang und war wie vor einer Woche bei der Flandern-Rundfahrt eine Klasse für sich. Nils Politt (Team UAE) verpasste im Sprint eines Verfolgertrios das Podium als Vierter knapp, geschlagen von Jasper Philipsen und Mads Pedersen (Lidl).

Highlights des Klassikers: Van der Poel dominiert Rekordrennen

Van der Poel (Alpecin-Deceuninck) konnte nach knapp fünfeinhalb Stunden und 259,7 Kilometern die Schlussrunden auf der Radrennbahn in Nordfrankreich genießen und das seltene Double der beiden Pavé-Monumente feiern.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47,8 Kilometern trotz 55,7 Kilometern über Kopfsteinpflaster sorgte der Niederländer für die schnellste Austragung in der Geschichte des Klassikers.
Erst drei Minuten nach ihm sprinteten die drei nächsten Fahrer um die Podestplätze, mit dem besseren Ende für Philipsen, der für einen Doppelsieg der bei den Monumenten 2024 damit weiter dominierenden Mannschaft Alpecin-Deceuninck sorgte. Noch nie gewann ein Rennstall die ersten drei der größten Eintagesrennen in einer Saison.
"Die Beine waren gut. Leider hatte ich zwei schnelle Fahrer an meiner Seite, aber ich kann zufrieden sein", sagte Politt, der in Flandern noch Dritter gewesen war.
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Triumphfahrt im Velodrom: Van der Poel gewinnt sechstes Monument

Paris - Roubaix: Degenkolb knapp an Top Ten vorbei

Platz fünf holte einige Sekunden hinter dem Trio der Schweizer Stefan Küng (Groupama), John Degenkolb (dsm) beendete das Rennen als 11. mit 4:47 Minuten Rückstand, dabei wäre für ihn noch mehr drin gewesen. Nur 15 Fahrer hatten weniger als fünf Minuten Rückstand auf den Sieger.
Degenkolb hatte dabei mit einem üblen Defekt zu kämpfen, ließ sich aber davon nicht aus der Bahn werfen: "Ich bin den ganzen Wald von Arenberg mit einem platten Reifen gefahren, keine Ahnung wie ich das geschafft habe", sagte er am Eurosport-Mikrofon.
Für van der Poel war es der sechste Sieg bei einem der Radsport-Monumente, seit Tom Boonen 2009 verteidigte mit ihm ein Profi seinen Vorjahressieg erfolgreich, seit Fabian Cancellara 2013 gelang wieder der Doppelschlag aus der Ronde und der Königin der Klassiker.
Einen Weltmeister, der im Regenbogentrikot beide Klassiker für sich entschied, gab es in der Historie bisher zuvor nur 1962 mit dem Belgier Rik Van Looy. "Es ist ein Traum, das geschafft zu haben", freute sich van der Poel, der mit 30.000 Euro Siegerprämie belohnt wurde.
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"War nicht so geplant": Van der Poel über sein Sieges-Solo

Fiese Fan-Attacke auf van der Poel

"Es war nicht wirklich geplant. Ich wollte das Rennen schwer machen, das ist meine Stärke. Ich hatte einen ziemlich guten Tag", sagte van der Poel mit Blick auf seine frühe Attacke. Um fast ein km/h verbesserte er den Rekordschnitt von seinem Vorjahressieg - trotz etwas längerer Strecke und mehr Kopfsteinpflaster.
Zur Bestmarke für das längste siegreiche Solo fehlten ihm nur wenige hundert Meter, dieser Rekord bleibt beim Belgier Andrei Tchmil (1994).
Fast hätte aber van der Poels Solo in einem üblen Sturz enden können: Eine Zuschauerin warf in einer Kopfsteinpflasterpassage eine Stoffmütze auf die Rennmaschine des Führenden, verfehlte das Rad aber knapp. Hätte sich die Kappe in den Speichen verfangen, wäre ein böser Crash mit massiven Folgen möglich gewesen.
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Aufreger beim Klassiker: Frau wirft Kappe ins Rad von van der Poel

Roubaix wird mit Wind zu Rekordrennen

Bei Sonne und viel Rückenwind wurde die 121. Austragung des Rennens fast vom Start in Compiègne weg zu einer Tempohatz, die weitgehend von van der Poels Alpecin-Team bestimmt wurde. Die erste größere Ausreißergruppe des Tages um den Österreicher Marco Haller (Bora-hansgrohe) wurde von ihm an der kurzen Leine gehalten und als das große Feld im Seitenwind geteilt wurde, drückten die Helfer der Topfavoriten so aufs Gas, dass schon rund 140 Kilometer vor dem Ziel eine große Gruppe völlig chancenlos abgehängt wurde.
Die im Vorfeld viel diskutierte Schikane vor der Kopfsteinpflasterpassage durch den gefürchteten Wald von Arenberg erwies sich für das recht kleine erste Peloton mit den Favoriten als unproblematisch, aus dem schweren Sektor kam van der Poel bereits als Führender heraus. Die Gruppe fand sich aber nochmals zusammen, vertreten waren dort neben dem späteren Sieger auch Politt, Degenkolb, Pedersen und Küng sowie noch rund 20 weitere Fahrer.
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Spektakuläre Neuerung: Schikane am Wald von Arenberg

Politt und Küng starteten zusammen mit Alpecin-Helfer Gianni Vermeersch knapp 90 Kilometer vor dem Ziel eine Attacke, die sie über rund 20 Kilometer durchzogen, dann aber aufgeben mussten. Wenige Minuten später nutzte van der Poel das Pflasterstück von Orchies zu seinem Vorstoß, der sich als rennentscheidend erweisen sollte. Nach zehn Kilometern Solo hatte er bereits eine Minute Vorsprung, da in der Verfolgung keine wirkliche Zusammenarbeit zustande kam: Die Präsenz von van der Poels Co-Kapitän Philipsen als Aufpasser vereitelte etliche Vorstöße - schnell war klar, dass es für den Rest nur noch um die weiteren Plätze auf dem Podium gehen würde.
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