Paris - Roubaix 2025: Tadej Pogacar bekommt bei seiner Premiere in der Hölle des Nordens die Grenzen aufgezeigt - ein "Außerirdischer" am Limit

Vor der diesjährigen Ausgabe von Paris - Roubaix waren alle Augen auf Superstar Tadej Pogacar gerichtet, der erstmals beim Eintagesklassiker an den Start ging. Bei seinem Debüt fuhr der Slowene auch lange um den Sieg mit, doch am Ende scheiterte er ein Stück weit an sich selbst. Die Hölle des Nordens hat einmal mehr gezeigt: Auch Übermenschen gelangen auf dem Kopfsteinpflaster an ihre Grenzen.

Highlights: Van der Poel gewinnt Gigantenduell - Pogacar stürzt

Quelle: Eurosport

Philippe Gilbert, 2019 Paris-Roubaix-Gewinner, weiß genau um die etlichen Tücken und Fallen, die die "Königin der Klassiker" auf ihrer knapp 260 Kilometer langen Strecke für das Fahrerfeld bereithält.
Dass der Belgier im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe mit seiner Einschätzung aber derart richtig liegen würde, dürfte ihn selbst überrascht haben.
Zermürbend sei es, über die 50 Kopfsteinpflaster-Sektoren zu fahren, prophezeite er im exklusiven Gespräch mit Eurosport. Umso länger das Rennen gehe, desto höher der physische und mentale Verschleiß.
Gilbert abschließend: "Im letzten Renndrittel, wenn die Müdigkeit einsetzt, bist du dann weniger konzentriert und es kommt schneller zu Fehlern."
picture

Pogacar stürzt! Hier entscheidet sich das Rennen

Quelle: Eurosport

Ausgerechnet Tadej Pogacar, der sich so akribisch auf seine erste Teilnahme vorbereitet hatte, derjenige, der traditionell mit schier übermenschlichen Fähigkeiten aufwartet, bestätigte Gilbert am Sonntag.

Pogacar-Sturz nach 38 Kilometern

38 Kilometer vor dem Ziel leistete sich der Slowene in einer Kurve des Sektor 9 einen kleinen, aber fatalen Fahrfehler, der ihn zu Sturz brachte, das zwischenzeitlich aufgeflammte Privatduell an der Spitze mit seinem Rivalen Mathieu van der Poel mit einem Male zunichtemachte - und dem abgezockten Niederländer den dritten Sieg in Serie beim prestigeträchtigen Monument bescherte, während Pogacar "nur" Platz zwei blieb.
"Ich habe die Motorräder gesehen. Die standen wohl in der Kurve", gab Pogacar im Nachgang mit Blick auf seinen Sturz zu Protokoll: "Ich habe sie beobachtet, in meinem Kopf schienen sie geradeaus zu fahren. Ich kam wegen des Rückenwinds sehr schnell in die Kurve. Ich hatte voll attackiert und war einfach zu schnell."
picture

"Vollpfosten!" Van der Poel von Zuschauer mit Flasche beworfen

Quelle: Eurosport

Eine plausible Erklärung, Worte, die offenbarten: Die bis dato bereits absolvierten 120 Kilometer, der legendäre Wald von Arenberg, hatten beim amtierenden Tour-de-France-Sieger und Weltmeister definitiv ihre Spuren hinterlassen - auch, wie von Gilbert prognostiziert, in puncto geistiger Frische.

Pogacar: "Eines der härtesten Rennen"

Dass am Ende der Paris-Roubaix-Routinier van der Poel den begehrten Pflasterstein mit nach Hause nehmen durfte und eben nicht der 26 Jahre alte Debütant, war dementsprechend kein Zufall.
Pogacar verriet später, wie sehr das Monument ihm insgesamt zugesetzt hatte. "Das war eines der härtesten Rennen, das ich in meiner Karriere gefahren bin. Als wir zu fünf waren, habe ich höhere Wattzahlen als je zuvor gesehen." Er schob nach: "Am Ende war ich ziemlich leer. Ich habe gelitten und die letzten Kilometer waren sehr lang."
Ein Eingeständnis und ein Beweis dafür, dass die "Hölle des Nordens" in der Lage ist, selbst Außerirdische zu erden.
picture

Pogacar erklärt seinen Sturz: "War einfach zu schnell"

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung