Tour de France 2020: Schachmann droht Tour-Aus

Radprofi Maximilian Schachmann droht nach seinem Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt das Tour-de-France-Aus (29. August bis 20. September). "Ich vermute, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich fahre. Zum Tour-Start wird der Bruch definitiv nicht verheilt sein", sagte er der "Bild"-Zeitung. Der deutsche Meister vom Team Bora-hansgrohe erlitt am vergangenen Samstag einen Schlüsselbeinbruch.

Maximilian Schachmann droht das Aus für die Tour de France

Fotocredit: Getty Images

Maximilian Schachmann war bei der Lombardei-Rundfahrt von einem Auto angefahren worden. Eine Operation des Schlüsselbeinbruchs war zunächst nicht notwendig.
"Man muss einfach sehen, wie sich das Schmerzlevel entwickelt. Kann ich ohne Einschränkungen das Rad steuern und kann ich durch ein Schlagloch fahren ohne zu schreien oder habe ich schon riesige Schmerzen, wenn ich nach der Trinkflasche greife", sagte Schachmann, der sich zuletzt mit dem dritten Platz bei Strade Bianche in starker Form präsentierte. Vor der Corona-Zwangspause hatte der Allrounder bei Paris-Nizza das letzte WorldTour-Rennen gewonnen..
Ganz auszuschließen ist eine OP aber nicht, wie Schachmann Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärte: "Am Dienstag muss ich noch mal zum Röntgen, dann wird sich herausstellen, ob eine Operation notwendig ist."

Buchmann betont: "Max ist sehr wichtig"

Sollte Schachmann die Tour de France, die am 29. August in Nizza startet und am 20. September in Paris endet (alle Etappen in voller Länge live bei Eurosport 1 und im Eurosport Player), verpassen, wäre das ein schwerer Rückschlag für die Tour-Hoffnungen von Emanuel Buchmann, der aktuell selbst einen Sturz bei der Dauphiné-Rundfahrt auskurieren muss.
"Max ist sehr wichtig. Er hat diese Power, nicht nur in den Bergen, sondern in jedem Terrain", sagte Buchmann zuletzt.
Schachmanns Ausfall wäre "mit Blickwinkel auf unsere Mannschaft natürlich sehr bitter", betonte Teammanager Ralph Denk. Die Stürze in den vergangenen Tagen seien "schon ein harter Schlag für uns" gewesen.

Schachmann: "Ein Motorrad hätte mir extrem geholfen"

Zu seiner Kollision sagte Schachmann in der "Süddeutschen Zeitung": "Ich bin die schnelle Abfahrt heruntergekommen, bei der man nur an zwei Stellen bremsen musste. Man fährt zwischen 70 und 80 km/h, auf einmal sehe ich einen schwarzen BMW. Erst habe ich gedacht, dass das vielleicht ein Auto der Organisatoren ist, aber die fahren eine andere Marke. Das Motorrad hinter mir fing an zu hupen und versuchte der Fahrerin klarzumachen, dass sie hier nichts verloren hat. Da änderte das Auto noch mal die Position, und dann konnte ich gar nicht mehr ausweichen."
Aus seiner Sicht hätte der Unfall mit einfachen Sicherheitsvorkehrungen vermieden werden können. "Als Veranstalter habe ich zwei Möglichkeiten. Ich kann, wie bei der China-Rundfahrt, auf der Etappe alle paar Meter jemanden hinstellen, der aufpasst, auch auf Landstraßen. Oder ich sorge dafür, dass genug Polizeimotorräder im Einsatz sind, zumindest bei den Fahrern, die um Spitzenplätze kämpfen. Es hätte extrem geholfen, wenn ich vor mir ein Motorrad gehabt hätte, das die Strecke sichert", so Schachmann.
"Ich hätte ja schon anhand des Verhaltens des Motorrades gesehen, dass da etwas nicht stimmt", erklärte der Berliner: "Aber da war keines. Und ich frage mich, was eigentlich passiert wäre, wenn mir das Auto während der Abfahrt entgegengekommen wäre."
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(mit SID)
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