Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Tour-Massensturz wegen Zuschauerin: Bewährungsstrafe für Fan gefordert - Urteil fällt im Dezember

Eurosport
VonEurosport

Update 15/10/2021 um 07:58 GMT+2 Uhr

Im Prozess um den von einem unvorsichtigen Fan ausgelösten Massensturz bei der Tour de France 2021 hat die Anklage nun ein relativ mildes Strafmaß gefordert. Die junge Frau hatte durch ihr auf die Straße gehaltenes Pappschild mit der Aufschrift "Allez Opi - Omi" zuerst Tony Martin zu Fall gebracht und damit eine Kettenreaktion ausgelöst. Dutzende Fahrer stürzten, zwei mussten das Rennen aufgeben.

Eine Zuschauerin löst einen Massensturz aus

Fotocredit: Eurosport

Vor Gericht im bretonischen Brest schöpfte die Anklage nun das mögliche Strafmaß von bis zu einem Jahr Haft sowie einer Geldbuße von maximal 15.000 Euro nicht aus.
Die Angeklagte habe die Gefahr ihrer Aktion eingesehen und ihr Bedauern geäußert, daher werde lediglich eine viermonatige Bewährungsstrafe für die 31-Jährige gefordert.
Laut "Bild" sagte die 31 Jahre alte Frau unter Tränen: "Ich wollte meine Großeltern, die in Paris leben, grüßen. Da war es passiert. Ich bedaure es unendlich."
Auch Tour-Chef Christian Prudhomme plädierte am Rande der Streckenpräsentation für 2022 für Augenmaß bei der Bestrafung: "Sie hat sich einen enormen Klops geleistet, der noch schlimmere Folgen hätte haben können - aber sie ist keine Terroristin."

Vertretung der Radprofis fordert symbolische Strafe

Auch deshalb hatten die Tour-Organisatoren der ASO schon im Juli entschieden, keine eigene Klage gegen die Französin anzustrengen.
Die internationale Vertretung der Radprofis CPA fordert ihrerseits nur einen Schadenersatz von einem symbolischen Euro, um die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, sich den Fahrern gegenüber "respektvoll und verantwortungsvoll zu verhalten", so ihr Chef, Ex-Weltmeister Gianni Bugno.
Der Verteidiger der Sturzverursacherin betonte, seine Mandantin sei seit Jahren in einem labilen Zustand.

Anwältin: Sturzverursacherin "durchlebt eine Hölle"

Durch die Ereignisse auf jener 1. Tour-Etappe und die darauf folgende öffentliche Aufmerksamkeit "durchlebt sie heute eine Hölle", so Julien Bradmetz.
Vier Tage nach dem folgenschweren Crash hatte sich die Frau aus eigener Initiative den Behörden gestellt. Sie ist derzeit arbeitslos und hat keinerlei Vorstrafen in ihrem Register.
Die Urteilsverkündung wurde auf den 9. Dezember vertagt.
Das könnte Dich auch interessieren: Tour 2022: Alle Etappen & die Profile der Bergetappen
picture

Unglaubliche Szene: Zuschauerin löst mit Schild Massensturz aus

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung