Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Unfall-Schock bei Team Bora: Helm als Lebensretter - Tourplanung nicht in Gefahr

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 19/01/2021 um 13:37 GMT+1 Uhr

"Wenn man sich die Bilder vom Unfall ansieht, dann hätte alles viel schlimmer kommen können": Bora-Teamchef Ralph Denk ist nach den dramatischen Momenten am Ende des Trainingslagers extrem erleichtert, dass es seine Fahrer am Gardasee nicht noch schlimmer erwischt hat. Auch die Planung für die Tour de France muss nicht umgestellt werden - aber einen Schutzengel hatten die Profis in jedem Fall.

Andreas Schillinger - Team Bora-hansgrohe

Fotocredit: Imago

Beim Blick auf seinen demolierten Helm fuhr Andreas Schillinger der Schreck durch die schmerzenden Glieder. "Man sieht den Einschnitt von einem Kettenblatt. Wenn ich mir vorstelle, dass es mein Kopf gewesen wäre...", sagte der deutsche Radprofi bei "radsport-news.com": "Der Helm hat mir das Leben gerettet."
Am Samstag war eine Trainingsgruppe des deutschen Top-Rennstalls Bora-hansgrohe um Schillinger in Italien in einen schweren Unfall verwickelt gewesen. Eine Autofahrerin übersah ein Stoppschild, knallte mit voller Wucht die Fahrer. "Das Auto fuhr ohne zu bremsen über die Straße, wir waren einfach chancenlos", sagte Schillinger.
Den 37-jährigen Schillinger (Hals- und Brustwirbelsäule) und den als Kapitän für die Tour de France verpflichteten Niederländer Wilco Kelderman (Rückenwirbel) erwischte es mit schweren Frakturen am heftigsten. Rüdiger Selig kam ohne Knochenbrüche davon, muss aber ebenfalls wegen einer Gehirnerschütterung pausieren.
An Radrennen ist für das Trio vorerst nicht zu denken. "Man zuckt ja schon immer zusammen, wenn man etwas von Wirbelverletzungen hört", sagte Teamchef Ralph Denk dem "SID". Es gebe zum Glück aber keine lebensbedrohlichen Verletzungen, bis dato seien auch keine Lähmungserscheinungen zu erkennen. "Wenn man sich die Bilder vom Unfall ansieht, dann hätte alles viel schlimmer kommen können", sagte Denk.
Für die Equipe des 47-Jährigen setzte sich die unrühmliche Pechsträhne nun sogar außerhalb der Saison fort. Im Vorjahr hatten mehrere Stürze die großen Ziele der Bora-Mannschaft torpediert.

Tour-Pläne bei Bora nicht in Gefahr

Max Schachmann, der am Samstag ebenfalls Blessuren davontrug, war schon bei der Lombardei-Rundfahrt von einem Auto angefahren worden. Der Berliner schleppte sich mit gebrochenem Schlüsselbein durch die Tour de France. Emanuel Buchmann, als Hoffnungsträger für die Große Schleife eingeplant, stürzte in einem Vorbereitungsrennen und konnte sein Potenzial bei der Frankreich-Rundfahrt nicht ausschöpfen.
Dass die Pläne für das wichtigste Radrennen der Welt auch in diesem Jahr von einem unverschuldeten Crash nachhaltig beeinträchtigt werden, ist offenbar aber nicht zu befürchten. "Die Tour ist nicht in Gefahr", sagte Denk mit Blick auf Kelderman.
"Natürlich fehlen die Wettkampfkilometer im Februar. Wir hoffen, dass Wilco im März wieder einsteigen kann. Dann ist schon noch genügend Zeit, sich auf die Tour vorzubereiten", so Denk, der mit vier bis sechs Wochen Rennpause rechnet: "Wenn es ohne Probleme dann wieder losgeht, sind wir doch mit einem blauen Auge davongekommen."
Kelderman, im vergangenen Jahr Dritter des Giro d'Italia, soll bei der Tour der Bora-Fahrer für die Gesamtwertung sein. Buchmann fährt dagegen den Giro und lässt die Frankreich-Rundfahrt aus.
(SID)
picture

Die Strecke der Tour 2021: Ventoux im Doppelpack und zwei Zeitfahren

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung