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Vuelta 2022 - Vorwürfe von Primoz Roglic nach Sturz sorgen für Kritik: "Wieder einmal an sich selbst gescheitert"
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Publiziert 10/09/2022 um 16:36 GMT+2 Uhr
Primoz Roglic hat für seine Verbalattacke auf Konkurrent Fred Wright herbe Kritik geerntet. Der Jumbo-Visma-Fahrer hatte dem 23 Jahre alten Londonder die Schuld dafür gegeben, dass er auf der Zielgeraden der 16. Etappe der Vuelta a España schwer zu Fall gekommen war. Zu Unrecht, meinen die Eurosport-Experten. Robert Bengsch findet deutliche Worte: "Roglic ist wieder einmal an Roglic gescheitert."
Experten-Kritik an Jumbo-Attacke: "Roglic ist an Roglic gescheitert"
Quelle: Eurosport
Am Freitag hatte der niederländische Rennstall mit einer Mitteilung in den Sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. "Ich bin zum Schluss gekommen, dass die Art und Weise, wie dieser Unfall passiert ist, inakzeptabel ist", sagte Titelverteidiger Primoz Roglic in Bezug auf seinen schweren Sturz auf der Zielgeraden der 16. Etappe der Vuelta a España.
"Der Unfall wurde nicht durch eine schlechte Straße oder mangelnde Sicherheit verursacht, sondern durch das Verhalten eines Fahrers", behauptete der Slowene und attackierte seinen Kontrahenten Fred Wright (Bahrain Victorious), mit dem er in Tomares zusammengestoßen war: "Er kam von hinten und riss mir den Lenker aus den Händen."
Auf Twitter machte sich in weiten Teilen Unverständnis unter dem Beitrag von Jumbo-Visma breit, zahlreiche User nahmen Wright in Schutz und schoben Roglic selbst die Verantwortung an dem Sturz zu.
Auch Wright selbst wies Schuld an dem Crash von sich: "Ich denke nicht, dass die Vorwürfe fair sind, um ehrlich zu sein. Das Filmmaterial zeigt, dass es ein einfacher Rennunfall war", zeigte aber Verständnis für Roglics Perspektive: "Ich verstehe auch, dass Primoz hier bei der Vuelta um das Rote Trikot kämpfte", betonte er sein Mitgefühl für den Slowenen.
Voigt kritisiert: "Musst den Fehler bei Dir selbst suchen"
Auch die Eurosport-Experten Jens Voigt und Robert Bengsch kritisierten die Verbalattacke von Roglic und Jumbo-Visma während der Live-Übertragung der 20. Etappe am Samstag scharf und nahmen Bezug auf die üppige Crash-Historie des Olympiasiegers im Zeitfahren.
"Ein Sturz ist Pech. Zwei Stürze können auch Pech sein. Aber wenn man seit Jahren bei jeder großen Rundfahrt mindestens ein Mal stürzt, musst Du den Fehler höchstwahrscheinlich bei Dir selbst suchen", erklärte Voigt.
"Du kannst nicht seit Jahren regelmäßig spektakuläre Stürze haben und immer auf andere schimpfen", fuhr Voigt fort. Schon bei der Tour de France 2022 und 2021 hatte Roglic nach schweren Stürzen aufgeben müssen, bei Paris - Nizza 2021 kostete den 32-Jährigen ein Sturz auf der Schlussetappe noch den Gesamtsieg.
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Drama im Finish: Roglic stürzt schwer
Quelle: Eurosport
Bengsch: "Roglic ist an Roglic gescheitert!"
Nun verlor der dreimalige Vuelta-Gewinner durch den Crash die Chance auf den historischen Vierfacherfolg bei der Spanien-Rundfahrt. Auch Bengsch sah die Schuld für den Crash allein beim 32-Jährigen und fand deutliche Worte: "Roglic ist wieder einmal an Roglic gescheitert!"
Gerade die Frontalattacke auf Wright war unwürdig, meinte der 38 Jahre alte Bengsch. Denn: "Er ist ein starkes Rennen, ein starkes Finale gefahren und hatte den Druck und die Power. Es wäre klüger gewesen, sich einfach einzureihen und die Zeit mitzunehmen, weil er ohnehin keine Chance gegen die starken Sprinter hatte."
Für Voigt wäre es der bessere Weg gewesen, Wright zu kontaktieren und die Situation mit ihm zu besprechen, anstatt die öffentliche Auseinandersetzung zu suchen.
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‘Unfair’ – Wright says Roglic crash was ‘racing incident’
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Wright erkundigte sich bei Roglic
Die Möglichkeit wäre offenbar da gewesen, wie Wright erklärte: "Ich habe ich ihm nach der Etappe eine private Nachricht geschickt, um zu sehen, ob es ihm gut geht."
Stattdessen erfuhr Wright vom Frontalangriff erst am Freitagabend, als er vom Rad stieg. "Nach der Etappe war ich voller Emotionen. Dann kam ich in den Bus und sah das Statement von Jumbo", schilderte Wright auf Twitter. "Es war schwierig zu lesen und ich war sehr enttäuscht."
Ein Blick in die Kommentare auf dem Social-Media-Account von Jumbo-Visma zeigt: Wright ist nicht der einzige, den die Mitteilung enttäuschte.
Und auch Bengsch bedauerte den Angriff von Roglic: "Schade, dass er so noch einmal nachgetreten hat."
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Unter Schock: Roglic nach Sturz schwer gezeichnet
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