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Vuelta 2023: Sepp Kuss büßt am Alto de L'Angliru Zeit auf Jonas Vingegaard ein - Primoz Roglic siegt

Jonas Klinke

Update 13/09/2023 um 20:16 GMT+2 Uhr

Sepp Kuss (Jumbo-Visma) hat auf der 17. Etappe bei der Bergankunft am legendären Alto de L'Angliru dank eines großen Kraftakts sein Rotes Trikot ganz knapp gegenüber Teamkollege Jonas Vingegaard verteidigt. Nachdem Kuss im Finale am Schlussanstieg nicht mehr mit Vingegaard und Primoz Roglic mithalten konnte, rettete er acht Sekunden Vorsprung ins Ziel. Derweil holte sich Roglic den Tagessieg.

Gnadenlos: Vingegaard und Roglic hängen Kuss am Geburtstag ab

Nachdem sich Sepp Kuss, Jonas Vingegaard und Primoz Roglic im Anstieg zum Alto de L'Angliru zunächst von allen anderen Klassementfahrern abgesetzt hatten, konnte der Gesamtführende rund zwei Kilometer vor Ziel nicht mehr mit seinen Teamkollegen mithalten.
Doch Vingegaard und Roglic warteten nicht auf ihren Mann in Rot, sondern zogen kontinuierlich davon. Währenddessen kämpfte sich Mikel Landa (Bahrain Victorious) nochmal an Kuss heran. Auch mithilfe des Spaniers gelang es dem US-Amerikaner den Rückstand auf das Jumbo-Duo im Rahmen zu halten.
Während vorne Roglic vor Vingegaard über die Linie fuhr und damit seinen zweiten Sieg bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt feierte, kämpfte Kuss an seinem 29. Geburtstag um sein Rotes Trikot. Zeitgleich mit Landa erreichte er als Dritter mit 19 Sekunden Rückstand das Ziel und verteidigte damit die Gesamtführung gegenüber Vingegaard um acht Sekunden. Landa wurde Vierter.
"Ich bin ohne Erwartungen hierhergekommen und wollte den Jungs wie immer nur helfen. Dann kam ich in dieses wunderschöne Trikot und entdeckte ein neues Maß an Selbstvertrauen", sagte Kuss im Anschluss. Auch Vingegaard würde sich über den Gesamtsieg seines Kollegen freuen: "Es ist großartig, dass Sepp das Trikot trägt. Ich würde es gerne sehen, dass er diese Vuelta gewinnt."
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Highlights: Kuss' Vorsprung schrumpft am Angliru

Vuelta 2023: Uijdtebroeks glänzt am Angliru

Fünfter wurde Landas Teamkollege Wout Poels (+0:44). Erneut stark präsentierte sich Cian Uijtdebroeks (Bora-hansgrohe). Der 20-jährige Belgier erreichte nach insgesamt 124,4 Kilometern als Siebter mit nur 1:20 Minuten Rückstand den Gipfel und machte damit im Kampf ums Weiße Trikot 22 Sekunden auf Juan Ayuso (UAE Team Emirates) gut.
Keine Rolle im Finale spielte Remco Evenepoel, der nach einem Ausreißversuch nicht mehr mit den Anwärtern aufs Gesamtklassement mitfahren konnte. Dafür sammelte der Belgier im Laufe des Tages jedoch wichtige Punkte fürs Bergtrikot.
Evenepoel, der am Vortag bei der Bergankunft in Bejes nicht vorne mitmischte und offenbar Kraft sparte, nutzte seine frischeren Beine bereits kurz nach Etappenstart und mischte bei den Attacken um die Ausreißergruppe des Tages kräftig mit. Kurz nachdem die erste Spitzengruppe wieder eingeholt wurde, probierte es der 23-Jährige erneut, doch auch diesmal reichte es nicht.
Im dritten Anlauf war Evenepoel dann aber erfolgreich. Er schaffte den Anschluss an eine bereits existierende Spitzengruppe, die schließlich elf Fahrer umfasste.

Vuelta 2023: Evenepoel sammelt Punkte fürs Bergtrikot

Während hinten im Peloton Jumbo-Visma das Tempo machte, verkleinerte sich die Ausreißergruppe immer mehr, bis schließlich vorne nur noch Evenepoel und Teamkollege Mattia Cattaneo übrig blieben, die gemeinsam den ersten Berg des Tages, den Alto de la Colladiella, in Angriff nahmen. Dort sicherte sich Evenepoel als Erster wichtige zehn Zähler.
Nachdem sich Cattaneo zu Beginn des Alto del Cordal von Evenepoel verabschiedete, fuhr der Titelverteidiger anschließend im Solo seinen zweiten zehn Punkten entgegen. Mit 2:20 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld ging der Belgier ins Etappenfinale. Doch 5,5 Kilometer vor Ziel war sein Traum vom dritten Etappensieg ausgeträumt.
Anschließend übernahm Bahrain Victorious durch Poels und Santiago Buitrago in der Gruppe der Favoriten die Kontrolle. Kurze Zeit später verlor Ayuso den Anschluss. Danach musste auch Enric Mas (Movistar) abreißen lassen.
In der Folge konnten auch die anderen Fahrer den Tempoverschärfungen der Jumbo-Stars nicht folgen, sodass schließlich nur noch Kuss, Vingegaard und Roglic übrig blieben, woraufhin der interne Kampf um Rot begann.
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Kuss stehengelassen - Roglic: "Ein komisches Gefühl"

Vuelta 2023: Jumbo-Verfolger bereits mit vier Minuten Rückstand

So geht Kuss mit nur acht Sekunden Vorsprung auf Vingegaard in die 18. Etappe. Roglic liegt als Gesamtdritter 1:08 Minuten hinter dem US-Amerikaner.
Ayuso bleibt trotz seiner Schwächephase im Schlussanstieg weiter auf Rang vier (+4:00). Allerdings hat der Spanier inzwischen 2:52 Minuten Rückstand aufs Podest und auch nur noch 16 Sekunden Vorsprung auf Landa (+4:16). Der Bahrain-Profi verbesserte sich am Mittwoch in der Gesamtwertung um zwei Plätze und verdrängte Mas auf Position sechs. Marc Soler (UAE Team Emirates), der zwischenzeitlich aus dem Peloton heraus attackiert hatte, büßte am Angliru deutlich ein und fiel im Klassement auf Platz 13 (+21:56) zurück.
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Vingegaard: "Hoffe, dass Kuss die Vuelta gewinnt"

Neuer Gesamtsiebter ist Cian Uijtdebroeks (+6:43) vor Teamkollege Aleksandr Vlasov (+7:38). Dahinter folgen Joao Almeida (UAE Team Emirates/+9:26) und Santiago Buitrago (+11:26).

Vuelta 2023: Es bleibt bergig

In der Bergwertung sieht momentan alles nach einem Coup von Remco Evenepoel aus. Der Belgier hat mit 91 Punkten deutlichen Vorsprung auf Vingegaard (51). Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) hat im Grünen Trikot ebenfalls einen komfortablen Vorsprung. Das Weiße Trikot bleibt Ayuso, der mit 2:43 Minuten Vorsprung weiterhin deutlich vor Uijtdebroeks liegt.
Am Donnerstag geht es mit einer weiteren Bergetappe weiter. Die 18. Etappe (ab 12:30 Uhr live im Free-TV bei Eurosport 1 und auf discovery+) führt von Pola de Allande hinauf auf den Puerto de la Cruz de Linares. Auf dem 178,9 Kilometer langen Teilstück stehen drei Bergwertungen der ersten Kategorie auf dem Programm. Die Entscheidung über den Tagessieg bringt ein acht Kilometer langer Schlussanstieg mit einer Steigung von im Schnitt 8,6 Prozent.
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Vuelta-Strecke, 17. Etappe: Bergankunft am legendären Angliru

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