Sonderbehandlung für Mathieu van der Poel bei der Straßenrad-WM? Team Lettland protestiert gegen Nicht-Disqualifikation

Im Finale der Straßenrad-WM in Zürich befuhr Mathieu van der Poel für einige Meter den Gehweg - das ist laut offiziellen Statuten nicht gestattet und könnte eine Disqualifikation nach sich ziehen. Dass das nicht passiert ist und der Niederländer sogar noch die Bronzemedaille gewann, veranlasste nun das lettische Team zu einem offenen Brief an die UCI. Darin beklagt der Verband Ungleichbehandlung.

"Geht gar nicht": Van der Poel mit riskanter Aktion

Quelle: Eurosport

"Es scheint, als wären einige gleicher als andere, vor allem wenn es darum geht, unpopuläre Entscheidungen zu treffen", befand der Präsident des lettischen Radsportverbands, Sandis Akis.
Für ihn ist klar, dass van der Poel mit diesem Manöver die Sicherheit der Zuschauer gefährdet habe. Auch im Eurosport-Kommentar waren sich Karsten Migels, Rolf Aldag und Jens Voigt einig, dass dies ein gefährliches Manöver war. "Das geht gar nicht", sagte Aldag und fügte hinzu, dass die UCI-Kommissare besser nicht zu genau hinschauen.
Das taten sie offenbar auch nicht und van der Poel gewann die Bronzemedaille im Sprint vor dem Letten Toms Skujins.
In anderen Situationen hat die UCI durchaus schon anders entschieden. In diesem Jahr wurde die Schweizerin Marlen Reusser bei Gent-Wevelgem disqualifiziert, nachdem sie über einen Gehweg gefahren war.

DIsqualifikation "nicht gut für den Sport"

Akis bekräftigte in dem offenen Brief vor allem, dass die "Gefährdung der Zuschauer" der Hauptgrund für den Ärger der Letten sei. "Van der Poel ist beinahe in einen Zuschauer hineingefahren und hat drei Fahrer überholt - ohne ersichtlichen Grund. Er musste keinen Sturz verhindern", hieß es in der Beschwerde.
Dies werde in der Regel mit einer Disqualifikation geahndet. Lettische Vertreter wollten wohl direkt mit Verantwortlichen der UCI über diesen Vorfall reden, schrieb Akis: "Einer der Rennkommisare sagte, dass die Situation gesehen und als nicht gefährlich eingestuft wurde und daher nicht zu bestrafen sei."
Auf weitere Nachfrage des lettischen Repräsentanten habe der Kommissar gesagt, "eine Disqualifikation wäre nicht gut für den Sport und sie würden die Regeln interpretieren, wie sie e sfür richtig halten".
Als kleiner Verband sei die lettische Föderation "sehr besorgt" über diese Entscheidung. Akis sagte, er denke an die Sicherheit im Radsport und an die Ungleichbehandlung der Topstars. Die UCI reagierte zu dem offenen Brief zum aktuellen Stand noch nicht.
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Quelle: Eurosport


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