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Martin Sauer und Richard Schmidt im Ruder-Achter bei Olympia 2020

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 20/11/2019 um 12:11 GMT+1 Uhr

Steuermann Martin Sauer gilt als Drillmeister, Richard Schmidt als zuverlässiger Teamplayer: Zusammen sind sie die Erfolgsgaranten des Deutschland-Achters in den vergangenen zehn Jahren. Die Olympischen Spiele in Tokio könnten zu ihrem letzten Höhepunkt werden. Denn dort wollen die beiden Olympiasieger von 2012 noch einmal ganz oben angreifen.

Martin Sauer

Fotocredit: Getty Images

Noch will Martin Sauer keine Abschiedsgefühle zulassen. Zu groß scheint acht Monate vor den Olympischen Spielen die Gefahr, das goldene Ziel aus den Augen zu verlieren. "Wir haben unser ganzes Leben dafür trainiert", sagte der Steuermann des Deutschland-Achters dem "Sport-Informations-Dienst" (SID). Doch bei aller Fokussierung, für den Anführer des deutschen Paradebootes sind es auch acht Monate auf der Zielgeraden. Tokio könnte für den 36-Jährigen zum letzten Höhepunkt seiner erfolgreichen Karriere werden.

Sauers letzte Olympiade

Ähnlich ergeht es seinem 32 Jahre alten Teamkollegen Richard Schmidt. Während Sauer bereits erklärte, er "werde nicht weitermachen danach", machte der Trierer deutlich, dass er "definitiv zurückstecken werde. Man wird ja nicht jünger." So oder so, der Achter verliert wohl nach den Sommerspielen 2020 seine beiden Erfolgsgaranten des vergangenen Jahrzehnts.
"Je näher man hinkommt, desto nervöser wird man", gestand Schmidt mit Blick auf das, was im kommenden Jahr in Tokio ansteht: "Das ist das Größte, was es für einen Sportler gibt." Und auch Sauer konnte seine Anspannung zuletzt kaum mehr verbergen: "Jeden Tag, jede Minute ist es das, was man mindestens im Hinterkopf hat." Die beiden wissen, wovon sie sprechen.
Gemeinsam bescherten die beiden dem Deutschen Ruderverband (DRV) den größten Erfolg seiner jüngeren Geschichte - 2012 holten Sauer und Schmidt gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Olympia-Auftritt Gold in London. Zuvor hatten sie dreimal in Serie den WM-Titel geholt. Ähnlich machten sie es bei Weltmeisterschaften in den vergangenen drei Jahren - mit dem gleichen Ende in Tokio?
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Deutschlands Ruder-Achter bejubelt Gold bei den Olympischen Spielen 2012

Fotocredit: Getty Images

Schmidt wertschätzt Sauers Perfektionismus

Für Sauer werden es jedenfalls bereits die dritten Sommerspiele, für Schmidt, der schon 2008 in Peking im Vierer ohne dabei war, gar die vierten - immer unter Vorbehalt. Trotz aller Erfolge müssen auch sie sich erst für den neuen Achter empfehlen, derzeit im Trainingslager im portugiesischen Avis. Die Entscheidung darüber fällt im Frühjahr. Doch alles andere als eine Berufung der beiden, die in Rio zudem Silber geholt hatten, wäre eine faustdicke Überraschung.
Sauer, der 2009 das Steuer übernommen hat, gilt als Perfektionist, der seine Besatzung regelmäßig über die Grenzen treibt. "Im Training triezt er uns schon", sagte Schmidt. Übel nimmt ihm das keiner, auch Schmidt nicht:
Wir wissen alle, dass er es für den maximalen Erfolg macht.
Der wiederum wird als zuverlässiger Teamplayer geschätzt. Jahr für Jahr rackerte Schmidt für einen Platz in Deutschlands begehrtestem Boot, Jahr für Jahr wurde das Kraftpaket belohnt. Selbst im DRV kann sich niemand an einen Ruderer erinnern, der so oft den schwierigen Sprung in die Crew des deutschen Flaggschiffs, die sich selbst als FC Bayern des Ruderns bezeichnet, geschafft hat.

"Gold wäre Wahnsinn"

Ihre Pläne für die Zeit nach Olympia sind allerdings noch offen. "Ich werde sicher nicht versuchen, dem Rudersport davonzulaufen", sagte Sauer, er werde in Ruhe schauen, wie das Leben weitergeht: "Da habe ich noch Bock drauf." Ähnlich sieht es bei Schmidt aus, der sich zunächst auf seine Promotion konzentrieren will, "und man hat ja auch noch Familie."
Nur eines ist sicher: Einen genauen Plan für den 31. Juli 2020 haben Sauer und Schmidt sehr wohl. Dann nämlich findet auf dem Sea Forest Waterway im Hafen von Tokio das Achter-Finale statt. "Gold wäre der Wahnsinn", sagte Schmidt.
(SID)
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