Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Weltcup-Finale: Mikaela Shiffrin kämpft um den Gesamtweltcup - doch ihre Gedanken sind in der Ukraine

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 15/03/2022 um 14:21 GMT+1 Uhr

Mikaela Shiffrin geht mit einem hauchdünnen Vorsprung im Gesamtweltcup in das Finale der alpinen Skirennläuferinnen in Couchevel/Méribel. Bei noch vier ausstehenden Rennen beträgt ihr Vorsprung auf Petra Vlhova nur 55 Punkte. Doch Shiffrins Gedanken sind auch dieser Tage anderswo. Inbesondere in der Ukraine. Die Schrecken dieses Krieges machen die US-Amerikanerin fast sprachlos.

Mikaela Shiffrin ist mit ihren Gedanken aktuell oft in der Ukraine

Fotocredit: Getty Images

Spätestens seit den Olympischen Spielen dürfte bekannt sein, dass Mikaela Shiffrin kein Problem damit hat, ihr Innerstes nach außen zu kehren.
In Peking endete jedes Rennen mit einem Seelen-Striptease, mit dem sie Sorgen, Nöte, Befindlichkeiten und den Gemütszustand preisgab, ohne dabei jemals peinlich zu wirken. Shiffrin gewann keine Medaille - aber an Größe.
Ab Mittwoch kann Shiffrin beim alpinen Weltcup-Finale in Courchevel/Méribel verhindern, dass sie diese Saison ohne einen Titel beendet - aber es wird verdammt knapp werden: Mit lediglich 55 Punkten Vorsprung auf Titelverteidigerin Petra Vlhova geht die Amerikanerin in die restlichen vier Rennen dieses Winters. Die große Kristallkugel bliebe ihr als Trostpreis nach einer aufwühlenden Saison.
Allerdings: Die Gedanken von Shiffrin sind derzeit oft weit weg vom Skifahren. So auch an ihrem Geburtstag - am Sonntag wurde sie 27 Jahre alt. Einen Tag später bedankte sie sich für die zahlreichen Glückwünsche, gab zu, dass sie Geburtstage samt ihres eigenen gerne mal vergesse - und wies dann darauf hin, dass dieser ja "so wunderbare Tag" eine gute Gelegenheit sei, Gutes zu tun.

Mikaela Shiffrin nutzt ihre Reichweite für Spenden für die Ukraine

Tatsächlich treibt auch Shiffrin der Krieg in der Ukraine um, und deshalb nutzte sie ihren Geburtstag, um den Fokus ihrer insgesamt 1,3 Millionen Follower bei Instagram und Twitter "auf die zu lenken, die es am nötigsten haben" - es folgte eine Liste von Hilfsorganisationen. "Wir müssen spenden, was wir können, um den Menschen in der Ukraine und den Flüchtlingen zu helfen, am Leben zu bleiben."
Bereits am Weltfrauentag in der vergangenen Woche hatte Shiffrin zugegeben, dass sie sich dieser Tage emotional in einem Zwiespalt befindet. Und so schrieb sie: "Diese Frage verfolgt mich schon seit einiger Zeit: Wie kann ich mich (...) überhaupt noch für Skirennen interessieren? Wie kann sich irgendjemand um etwas anderes kümmern, bis der Krieg beendet ist. Wie?"
Shiffrin glaubt, einen Weg, ihren Weg gefunden zu haben aus dem Dilemma. "Ich denke, (...), dass wir unser Leben weiterleben müssen - aber wir müssen auch unsere Stimme erheben, um gegen diesen Krieg zu protestieren."

Shiffrin: Ungeheuerlichkeit des Ukraine-Krieges macht sie sprachlos

Wobei die durchaus artikulierte Shiffrin auch einräumt: "Dieser Krieg in der Ukraine ist so ungeheuerlich, dass ich nicht einmal weiß, wie ich mich ausdrücken soll."
Es gibt Wichtigeres, als Skirennen zu fahren oder zu gewinnen, das weiß Shiffrin seit dem Tod ihres Vaters Jeff im Februar vor zwei Jahren. Sollte sie die große Kristallkugel also nicht gewinnen, sollte sie daher wie zuletzt 2020 ohne einen Titel bleiben - es wird nichts sein, was Shiffrin umwerfen wird.
(SID)
picture

Enger Tanz im Slalom: Dürr fährt am zweiten Weltcupsieg vorbei

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung