Kilde exklusiv vor Abfahrt in Gröden und Rückkehr auf die Saslong: "Wenn ich dir das sage, muss ich dich töten"
Für Aleksander Kilde ist Gröden mehr als nur ein Weltcup-Rennen - es ist seine Bühne. Sage und schreibe fünfmal hat er auf der berüchtigten Saslong schon triumphiert. Nach langer Verletzungspause kehrt er nun zurück an den Ort großer Erfolge, bereit zu zeigen, dass er wieder der Alte werden kann. Wozu der Speed-Star fähig ist, hat er zuletzt eindrucksvoll in den USA unter Beweis gestellt.
Kilde exklusiv: "Es geht darum, die Angst zu überwinden"
Quelle: Eurosport
Es ist eine spezielle Beziehung, die Kilde zur Saslong pflegt. "Das ist ein ganz besonderer Ort", schwärmte der fünfmalige Gröden-Sieger im exklusiven Eurosport-Interview. "Die Strecke ist fantastisch, der Schnee ist großartig. Das Wetter ist im Moment ein kleines Thema, aber ich glaube, die nächsten drei Tage werden magisch", so der Norweger, der ergänzte: "Ich freue mich extrem, hier fahren zu dürfen."
Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Schließlich feierte Kilde erst Anfang November nach seinem schweren Sturz Anfang 2024 in Wengen und einer fast zweijährigen Verletzungspause sein Comeback im alpinen Skizirkus.
Eine tiefe Schnittwunde und Nervenschäden am rechten Unterschenkel sowie zwei gerissene Schulterbänder zwangen ihn zu mehreren Operationen und einer langen Reha.
Noch vor wenigen Monaten war an eine zeitnahe Rückkehr in den Weltcup nicht zu denken. Entgegen aller Erwartungen ist Kilde nun aber wieder dabei und sorgte bereits für Achtungserfolge.
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Emotionen pur! Kilde fährt bei Weltcup-Comeback direkt in die Punkte
Quelle: Eurosport
Kilde sorgt nach Verletzungspause für Aufsehen
Nach einem 24. Platz im Comeback-Rrennen im Super-G von Copper Mountain folgte ein starker elfter Rang in der Abfahrt von Beaver Creek. Beim zweiten Gastspiel auf der "Birds of Prey" schied der 33-Jährige nicht zuletzt aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse aus, nachdem er ein Tor verpasst hatte.
"Es ist schön, hier zu sein und das alles wieder machen zu können - das bedeutet mir viel. Es ist etwas ganz Besonderes, wieder zurück im Renngeschehen zu sein", gibt sich Kilde demütig.
Mit seinen bisherigen Leistungen zeigt er sich zufrieden, auch wenn noch Luft nach oben bleibt. "Es gibt natürlich Dinge, die ich noch verbessern muss. Aber allein hier zu sein, mich auf die Rennen vorzubereiten und die Rennen in Copper Mountain und Beaver Creek im Rücken zu haben, wo viele gute Dinge passiert sind, ist ein riesiger Sieg", erklärte er.
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Erste Abfahrt nach Horror-Sturz: Kilde setzt Ausrufezeichen
Quelle: Eurosport
Kilde witzelt über Erfolgsgeheimnis in Gröden
Kilde muss es wissen, schließlich kennt er sich mit großen Siegen aus: Allein fünfmal (dreimal in der Abfahrt, zweimal im Super-G) hat er in der Vergangenheit schon in Gröden gesiegt - letztmals 2022.
Das Erfolgsgeheimnis des norwegischen Teams für die berüchtigte Saslong wollte er Eurosport-Expertin Francesca Marsaglia dennoch nicht preisgeben. "Wenn ich es dir sage, muss ich dich töten", sagte Kilde lachend, ging anschließend aber doch etwas mehr ins Detail: "Es ist die Art, wie wir Ski fahren und an die Dinge herangehen - das funktioniert hier einfach sehr gut."
Es gehe darum, die Dynamik der Strecke zu kennen, saubere Schwünge zu fahren und die Geschwindigkeit von ganz oben bis ganz unten mitzunehmen. "Wir lieben es, hier zu sein. Wenn man Spaß hat, fährt man schnell - und das ist wahrscheinlich der beste Ort dafür", zeigte sich Kilde stellvertretend für das ganze norwegische Team vorfreudig.
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Aleksander Kildes stand 2022 letztmals in Gröden ganz oben auf dem Podest
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Kilde über Ciaslat-Wiese und Kamelbuckel: "Geht darum, die Angst zu überwinden"
Mehr als einen Trainingslauf konnte der Norweger bislang in Gröden allerdings nicht absolvieren. Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen mit Regen und nassem Neuschnee fiel das zweite Training am Donnerstag buchstäblich ins Wasser.
Gerade mit Blick auf die Kamelbuckel und die berüchtigte Ciaslat-Wiese wäre eine detaillierte Vorbereitung jedoch wichtig gewesen.
"Es geht darum, die Angst zu überwinden, wenn man in diese Passagen hineinfährt. Man muss verstehen: Hier muss ich nach vorne arbeiten und mit dem Gelände arbeiten - was grundsätzlich immer hilft", erklärte Kilde.
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Aleksansder Kilde im Training in Gröden
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Kilde: Mit Vollgas zur nächsten Überraschung?
Und schließlich lautet die Devise: Vollgas. "Ich versuche, die Geschwindigkeit mitzunehmen und mich gut zu bewegen. Die Schnellsten suchen immer die Rückseiten der Wellen, weil man dort Speed aufnehmen kann - und nicht herumgeworfen wird, so wie ich im Training", sagte er nach seinem 16. Platz im ersten Härtetest mit einem Lächeln.
Viel Zeit bis zur ersten Abfahrt am Donnerstag (ab 11:30 Uhr live auf Eurosport und bei discovery+) bleibt dem Routinier nicht mehr.
Doch auch wenn ein Platz weit vorne im Klassement angesichts der starken Konkurrenz um Marco Odermatt und Franjo von Allmen schwierig werden dürfte, genießt Kilde vor allem eines: Wieder Teil des Weltcups zu sein - und das an einem für ihn "ganz besonderen Ort".
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Trotz Rückenschmerzen: Haugan holt sich Sieg in Val d'Isère
Quelle: Eurosport
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