Kitzbühel: Arnaud Boisset gelingt Sensation auf dem Hahnenkamm - Schweizer trotz Wiederholung auf Rang neun
Update 20/01/2024 um 07:55 GMT+1 Uhr
Die Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel hat ihre eigenen Gesetze - das hat Arnaud Boisset am Freitag am eigenen Leib erlebt. Aufgrund eines Zwischenfalls mit einem Pistenarbeiter wurde der Schweizer mit der Startnummer 53 im Brückenschuss abgewunken, bis dahin war er auf dem Weg zu einer Top-Zeit. Doch Boisset musste noch einmal an den Start und sorgte wenig später für eine Sensation.
Lediglich 14 Hundertstelsekunden lag Boisset nach der Ausfahrt des Steilhanges hinter dem Führenden und späteren Sieger Cyprien Sarrazin, ehe er von einem Streckenposten abgewunken wurde. Boisset reagierte cool, sein Kopf war aber gesenkt - immerhin stand ihm ein weiterer Ritt über Mausefalle, Karussel und Steilhang bevor.
Der Grund für den Abbruch seines Laufs war zunächst unklar. Die TV-Bilder zeigten, wie Pistenarbeiter darum bemüht waren, eine losgelöste Werbeplane wieder zu befestigen.
Wenig später die Auflösung: Ein Pistenarbeiter war zuvor gestürzt und in die Plane gerutscht. Eine Fortsetzung des Rennens wäre unter diesen Umständen zu gefährlich gewesen.
"Das sind tolle Skifahrer, aber es ist hier so eisig. Er ist einfach ausgerutscht", stellte sich Eurosport-Experte Alexander Köll vor den Pechvogel. "Das zeigt, wie schwierig es ist. Sie haben natürlich sofort die Strecke geräumt. Aber er hat die Werbeplane umgehauen und sie lag in der Rennlinie. Das ist echt schade für den Schweizer."
Wiederholung? Boisset macht's einfach besser
Doch Boisset zeigte sich von dem Trubel unbeeindruckt und nahm es noch einmal mit der berüchtigten Streif auf - aber dieses Mal einfach noch schneller.
Als vorletzter Starter trieb er dem Podest um Sarrazin, Florian Schieder und Marco Odermatt bei seinem erst siebten Weltcuprennen so manche Schweißperle auf die Stirn.
Vier Zwischenzeiten lag Boisset sensationell vor Sarrazin, erst bei der Einfahrt zum Lärchenschuss fiel er hinter den französischen Führenden zurück. "Der hat Granaten unter seinen Füßen, er bleibt in der Hocke kleben", kommentierte Köll das Boisset-Feuerwerk.
Der Eidgenosse zog seine gnadenlose Linie bis zur Ziellinie durch und knackte letzten Endes tatsächlich die Top 10. "Das ist sensationell", feierte Köll. "Boisset ist mein Krieger des Tages. Das zeigt die Klasse der Läufer. Bis zum Schluss - die sind so stark."
1,11 Sekunden fehlten Boisset letztlich auf Sieger Sarrazin, 77 Hundertstel auf das Podest. Eindrucksvoller hätte der 25-Jährige die ersten Weltcup-Punkte seiner Karriere nicht einfahren können - und noch dazu auf der Streif.
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