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Thomas Dreßen stimmt Neureuther-Kritik teilweise zu, verteidigt aber Sölden-Veranstalter

Jonas Klinke

Update 15/10/2021 um 19:11 GMT+2 Uhr

Thomas Dreßen hat wenige Tage vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden zwiegespalten auf die umfassende Kritik von Ex-Slalom-Ass Felix Neureuther am alpinen Skizirkus und dem Gletscher-Skifahren reagiert. "Über das Sommer-Skifahren generell, da kann man sich Gedanken machen - da stimme ich ihm voll zu", sagte der Kitzbühel-Sieger von 2018 am Rande der DSV-Einkleidung exklusiv bei "Eurosport".

Thomas Dreßen stimmt der Kritik von Felix Neureuther nur teilweise zu

Fotocredit: Getty Images

Thomas Dreßen weiter: "Ob das letzten Endes immer sein muss, lass ich mal dahingestellt."
Gleichzeitig gab er jedoch zu bedenken, dass manche Nationen aufgrund ihrer geografischen Lage Vorteile hätten. "Das Problem ist da natürlich, dass Nationen wie die Schweizer, die im Vergleich zu uns mit Trainingsmöglichkeiten gesegnet sind, sich über den Sommer so einen Vorsprung rausholen, den du nicht mehr aufholen kannst. Da bleibst du auf der Strecke. Da musst du auch was tun", erklärte der 27-Jährige.
Neureuther hatte in den vergangenen Tagen zudem auch den frühen Saison-Auftakt auf dem Rettenbachferner-Gletscher in Sölden infrage gestellt. Aus seiner Sicht sei es höchste Zeit, "endlich am Rennkalender etwas zu ändern. Man weiß doch aus der Erfahrung der vergangenen 20 Jahre, dass dieses Datum Ende Oktober auf einem Gletscher zäh umzusetzen ist", meinte der Garmisch-Partenkirchener im Gespräch mit dem "SID". Auch Markus Wasmeier hatte diese Woche die Oktober-Rennen in Sölden kritisiert.
Dreßen sah das im Eurosport-Interview anders: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sölden einen Weltcup ausrichtet, der dem eigenen Gletscher - ihrem eigenen Kapital - schadet."

Dreßen nimmt Sölden-Veranstalter in Schutz: "Tun sicher nichts, mit dem sie den dem Gletscher schaden würden"

Dreßen verriet zudem, dass er in Sölden auch nachgefragt habe. "Sie haben mir gesagt: Der Weltcup - selbst wenn es rundherum nicht weiß ist, was die letzten Jahre nicht der Fall war, weil es immer geschneit hat - schadet nicht.'"
"Denn durch das Kunstschnee machen decken sie ihren Gletscher ab und schützen ihn wieder. Im Sommer legen sie an den Stellen, an denen der Gletscher gefährdet ist, Schneedepots an und tun sicher nichts, mit dem sie dem Gletscher selbst schaden würden", so der Speed-Spezialist, der aktuell selbst noch nicht abschätzen, wann und wo er in der Olympia-Saison an den Start gehen wird.
Bei der Einkleidung hatte er eine Teilnahme an den Übersee-Rennen in den USA und Kanada sowie beim Abfahrts-Klassiker in Gröden Mitte Dezemeber ausgeschlossen. "Mein Plan ist, dass wir Anfang Dezember mit dem Skifahren anfangen", erklärte Dreßen.

Dreßen fuhr bereits 2020/2021 nur bei der WM

Bereits in der vergangenen Saison hatte er verletzungsbedingt nahezu die gesamte Saison ausgelassen. Lediglich kurz vor der WM in Cortina d'Ampezzo bestritt er als Testlauf ein Abfahrtstraining in Garmisch-Partenkirchen. Bei den Welttitelkämpfen fuhr Dreßen in der Abfahrt auf Rang 18.
Anschließend ließ er sich an seinem vorgeschädigten rechten Knie operieren, weshalb der Winter direkt nach der WM bereits wieder zu Ende war. Seitdem wird in einem speziellen Verfahren versucht, den bereits arg ramponierten Knorpel wieder aufzubauen.
(mit SID)
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"Du bleibst auf der Strecke": Dreßen über Kritik am Gletschertraining

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