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Ski-Alpin: Thomas Dreßen will in der neuen Saison wieder voll angreifen - Ski-Star mit langer Leidenszeit

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 08/11/2022 um 14:17 GMT+1 Uhr

Vor einem Jahr war Ski-Rennläufer Thomas Dreßen am Boden zerstört. Der deutsche Ski-Star musste in Cooper Mountain damals vorzeitig abreisen, um sich an der Hüfte operieren zu lassen. Nun ist endlich sein Comeback in Sicht. In den USA bereitet er sich auf die neue Saison vor und will nun in der neuen Saison wieder voll angreifen und sich mit den Besten messen.

Thomas Dreßen

Fotocredit: Getty Images

Die Berge von Colorado. Und Neuschnee, jede Menge Neuschnee. Thomas Dreßen saß selbst am Steuer eines der Fahrzeuge, mit denen er und all die anderen deutschen Abfahrer am Montag über den Highway 70 nach Copper Mountain fuhren. Dass sie dort trainieren bis zu den ersten Rennen in Nordamerika Ende November, das hat Tradition. Für Dreßen (28) ist die Rückkehr dennoch emotional.
Vor zwei Jahren begann für den erfolgreichsten deutschen Schussfahrer in Copper Mountain eine Leidenszeit, die selbst ihn als Menschen voller Zuversicht zeitweise in Depressionen stürzte. Dreßen musste damals vorzeitig abreisen, um sich an der Hüfte operieren zu lassen. Seitdem hat er nur ein Rennen bestritten, die WM-Abfahrt im Februar 2021. Danach folgte eine weitere Operation: am vorgeschädigten rechten Knie.
Das Ausmaß seines Knieschadens, sagt Dreßen, "das hat mich dann schon getroffen". Der "richtige Tiefschlag" allerdings kam im November 2021, also vor genau einem Jahr, "als meine Teamkollegen alle nach Amerika geflogen sind und ich bis dahin nicht mal wusste, wann es wieder auf Schnee geht". Da, berichtet der 28-Jährige, "bin ich dann schon mental in ein Loch reingefallen, da habe ich mental Probleme gehabt."
Dass er sich veränderte, war Dreßen selbst zunächst nicht bewusst. "Meiner Frau ist aufgefallen, dass ich ein bisschen negativ, schlecht drauf war, ganz ruhig." Er habe auch "auf nichts mehr Lust gehabt". Dreßen suchte das Gespräch mit dem Mentaltrainer Thomas Wörz, mit dem er schon seit Jahren zusammenarbeitet. Dabei kam heraus, dass er schon "leichte depressive Phasen" durchlebte: "Für mich war das Neuland."

Unterstützung der Familie große HIlfe

Dreßen ging und geht dem "Problem", wie er es nennt, nicht aus dem Weg. "Ich musste mir darüber klar werden, dass das ein Problem ist und besser wird, wenn man daran arbeitet." Geholfen habe ihm die Unterstützung von Frau, Familie und anderen Partnern, nur die Verbindung mit Sponsor Red Bull ist aufgelöst. "Die haben viel Unruhe reingebracht", sagt Dreßen dazu, "wie man sieht, trinke ich wieder Wasser."
Und hilfreich ist zweifelsohne, dass es mittlerweile auch auf Schnee wieder vorwärts geht. Bereits im August, beim ersten Trainingslager der Abfahrer in Chile, war Dreßen schon wieder so dermaßen gut unterwegs, dass die Kollegen staunten. Aber: "Für mich ist wichtig, dass ich wieder Rennen fahre, dass ich sehe, wo ich stehe", sagt Dreßen, "mein Ziel ist klar, ich will wieder dahin, wo ich vorher war."
Vorher, das heißt unter anderem: Zehn Podestplätze im Weltcup, darunter fünf Siege, mehr als jeder andere deutsche Abfahrer. Zu Standortbestimmung wäre Dreßen deshalb gerne die für Ende Oktober geplanten, wegen Schneemangels aber abgesagten Rennen am Matterhorn gefahren. Nun muss er auf den ersten Weltcup-Start seit März 2020 (!) warten bis zum 25. November im kanadischen Lake Louise.
An Lake Louise hat Dreßen beste Erinnerungen. Ein Jahr nach seinem schweren Sturz in Beaver Creek, dem Ursprung all der Probleme mit Hüfte und Knie, gewann er dort am 30. November 2019 gleich sein erstes Rennen beim Comeback.
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(SID)
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