Eurosport
Anzugskandal: Neue Regeln der FIS nach Vergehen der Norwegen durchgesickert – System mit Gelben und Roten Karten
Von
Publiziert 04/06/2025 um 19:22 GMT+2 Uhr
Der Internationale Skiverband hat in einer außerordentlichen Sitzung des Ausrüstungskomitees nach Eurosport-Informationen härtere Regeln festgelegt. Die FIS verschärft nach dem Anzugskandal um das norwegische Team die Kontrollen und Strafen. Neu ist vor allem ein System mit Gelben und Roten Karten. Offiziell verkündet wurden die härteren Regeln von der FIS noch nicht.
Anzug-Skandal erschüttert Skisprung-Welt: Die Tragödie im Video
Quelle: Eurosport
Wird ein Springer in einem Wettkampf aufgrund eines Anzug-Vergehens disqualifiziert, erhält er ab sofort zusätzlich eine Gelbe Karte. Diese nimmt er in den weiteren Saisonverlauf mit. Passiert dies erneut, gibt es eine Rote Karte und der Athlet muss ein komplettes Weltcup-Wochenende aussetzen.
Der polnische Eurosport-Journalist Kacper Merk führt aus, dass eine Rote Karte zudem einen Startplatz-Verlust für die entsprechende Nation bedeute, es dürfe also nicht nachnominiert werden. Wird bei einem Team- oder Super-Team-Wettkampf einer der Athleten bei einem Vergehen erwischt, wird das gesamte Team disqualifiziert.
Auch hier würde die FIS damit ab sofort härter durchgreifen: Bisher wurde bei einer Disqualifikation nur der einzelne Sprung des Athleten aus der Wertung genommen. Reichte die Gesamtpunktzahl der Mannschaft beispielsweise nach dem ersten Durchgang aber dennoch fürs Finale, durfte das Team und auch der disqualifizierte Springer im zweiten Durchgang noch einmal antreten.
Der ehemalige Skispringer Tom Hilde, der inzwischen zum Trainerstab der norwegischen Nordischen Kombinierer gehört und der Sitzung als norwegischer Vertreter beiwohnte, berichtete dem norwegischen "Dagbladet": "Der Internationale Skiverband führt ein System von Gelben und Roten Karten ein. Zudem müssen bei der Ausrüstungskontrolle auf der Piste immer zwei Inspektoren anwesend sein. Bisher gab es meist nur einen Inspektor."
Hilde: "Müssen Vertrauen in die FIS zurückgewinnen"
Der 37-Jährige führte aus: "Wir sind darauf angewiesen, dass wir strengere Kontrollroutinen haben und ein Kontrollorgan, das die Vorschriften strenger durchsetzt. Die Nationen und die Öffentlichkeit müssen ihr Vertrauen in die FIS zurückgewinnen."
Bei besonders schweren Vergehen wie eine Manipulation des Chips im Anzug drohen noch härtere Maßnahmen.
Wie das polnische Portal "Sport.pl" berichtet, soll das neue Regelsystem zur Olympia-Saison eingeführt werden und für den gesamten Weltcup-Winter inklusive Skiflug-Weltmeisterschaft und Junioren-WM gelten.
Ausnahme bei Olympischen Spielen?
Für die Olympischen Winterspiele im Februar 2026 soll es allerdings eine Ausnahme geben: Alle Olympia-Athleten starten mit einer weißen Weste, bereits erhaltene Verwarnungen werden nicht zu den olympischen Wettkämpfen im Val di Fiemme mitgenommen.
Während der Nordischen Ski-WM in Trondheim hatten norwegische Skispringer für einen Manipulationsskandal um die Anzüge gesorgt.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Norwegen löst Vertrag mit Skandal-Trainer Brevig auf
/origin-imgresizer.eurosport.com/2025/03/30/4114940-83436453-2560-1440.jpg)
"Wo geht der hin!?" Prevc fliegt zu neuem Weltrekord
Quelle: Eurosport
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung