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Exklusiv | Sven Hannawald über die 300-Meter-Marke: "Steht nichts im Wege, wenn…"

Alice Jo Tietje

Update 21/11/2019 um 12:52 GMT+1 Uhr

Eurosport-Experte und Ex-Skispringer Sven Hannawald geht davon aus, dass die 300-Meter-Marke beim Skifliegen geknackt wird. "Ich glaube, dass die 300 Meter irgendwann fallen werden", erklärte der 45-Jährige im exklusiven Interview mit Eurosport.de. Allerdings mit einer Einschränkung: "Mit den aktuellen Schanzen ist das nicht möglich", dafür müsse "viel Geld in die Hand genommen werden".

Sven Hannawald

Fotocredit: Getty Images

Der aktuelle Weltrekord im Skifliegen liegt bei 253 Metern – aufgestellt von Stefan Kraft in Vikersund. "Zu der Zeit meines Karriereendes war der Weltrekord bei 239 Metern, jetzt sind wir bei 253 und es sind 15 Jahre vergangen. Man muss nicht mal hochrechnen", erklärt Sven Hannawald am Eurosport-Mikrofon:
Wenn jemand das Geld in die Hand nimmt und eine viel größere Schanze baut, die aber auch in Sachen Profil und Flughöhe sicher ist, dann steht dem nichts im Wege.
Insbesondere in Planica und in Vikersund ist der Drang nach größeren Weiten und neuen Rekorden groß. Doch der ehemalige Vierschanzentournee-Sieger sieht dem gelassen entgegen: "Planica war immer berüchtigt dafür, dass sie alles möglich gemacht haben, um einen neuen Weltrekord stattfinden zu lassen. Das hat die letzten Jahre nicht mehr funktioniert, weil es einfach strikte Regeln gibt, die einzuhalten sind."
Das komplette Interview mit Sven Hannawald zum Skifliegen:

Hannawald: Jeder lechzt nach dem ersten 300-Meter-Flug

Die Restriktionen würden dazu führen, dass "gewisse Schanzengrößen ausgesprungen sind", so Hannawald. Wenn man auf Schanzen, wie in Planica weiterspringen wolle, "müsste man die Schanze komplett erneuern, umbauen oder vergrößern." Und weiter:
Es ist mit den aktuellen Regeln schwierig. Dadurch sind wir derzeit ein bisschen begrenzt, weil natürlich jeder nach dem ersten 300-Meter-Flug lechzt.
Hannawald selbst steht bei einer Bestmarke von 220 Metern. Aufgestellt beim Skifliegen in Planica 2002. "Wenn es um Geld, Rekorde oder Siege ging, unterschreibe ich knallhart, bin ich auch das gesundheitliche Risiko eingegangen. Hauptsache ich stehe da oben. Da war mir dann egal, ob ich mich eventuell verletze. Das ist das knallharte Geschäft", gibt der Eurosport-Experte vor dem Auftaktwochenende in Wisla ehrlich zu (ab Freitag live bei Eurosport 1 und im Eurosport Player).
"Ich wollte Rekorde brechen", erklärt Hannawald und führt aus: "Ich war immer auf der Jagd, aber es beruhigt mich etwas zu sehen, dass ich nicht den Trend sehe, dass Rekorde gefordert werden".

Hannawald: "Skifliegen ist Gänsehaut pur"

Manche der Weiten hätten sich durch die unterschiedlichen Springer ergeben, erläutert der Teamolympiasieger am Beispiel von Ryoyu Kobayashi:
Einem Kobayashi ist es wurscht, ob es mehr Anlauf gibt – der knallt die Dinger runter. Dann hast du aber auch andere Springer, die vielleicht ein bisschen mehr die Handbremse ziehen.
Eins haben aber alle gemeinsam, gerät Hannawald ins Schwärmen: "Skifliegen ist schon beim Zuschauen Gänsehaut pur."
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