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Vierschanzentournee in Innsbruck: Neues Ziel der DSV-Adler um Geiger und Wellinger - Horngacher macht Mut

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VonEurosport

Update 02/01/2023 um 19:36 GMT+1 Uhr

Stefan Horngacher wurde ein wenig lauter und betonte: "Unsere Bilanz hier ist keinesfalls negativ, sie ist sehr positiv", sagte der deutsche Skisprung-Bundestrainer, obwohl seine DSV-Adler einmal mehr früh die Chance auf den Sieg bei der Vierschanzentournee verspielt hatten: "Unsere Entwicklung ist sehr gut." Karl Geiger und Andreas Wellinger folgten den Worten des Chefs mit eher leerem Blick.

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Schlüssige Erklärungen, warum es auch 21 Jahre nach Sven Hannawalds Grand Slam nicht zum erneuten großen Coup reicht, hatten sie alle nicht - weder Horngacher noch Geiger und Wellinger.
"Ich bin das vierte Jahr in Folge in der Situation, dass ich um den Gesamtsieg mitspringen kann. Das zeugt von einer gewissen Konstanz", sagte Geiger am Montagmorgen im schmucken Teamhotel am zugefrorenen Rießersee, nachdem er am Vortag in Garmisch-Partenkirchen als Elfter alle Chancen auf den ersehnten Gesamtsieg verspielt hatte: "Dieses Jahr bin ich aber weiter weg als in den Vorjahren."
Eines bleibt seit Hannawalds Coup im Winter 2001/02 gleich: Vor dem Auftakt ist die Euphorie groß, nach einem zumeist starken Springen in Oberstdorf ist sie noch größer.
Und spätestens vor der Fahrt zur dritten Station in Innsbruck herrscht das große Achselzucken. "Tage wie gestern gehören einfach dazu", sagte Geiger. Ein Rezept, wie diese quälende Durststrecke in den kommenden Jahren beendet werden kann, kennt aber auch Deutschlands bester Skispringer nicht.

Horngacher: "Dritter Gesamtplatz ist noch möglich"

Und so geht es für den Gesamtfünften Geiger und den Sechsten Andreas Wellinger am Mittwoch am Bergisel (13:30 Uhr live bei discovery+), wo die deutschen Adler am Montagnachmittag bei frühlingshaften 15 Grad ihr Quartier bezogen, wieder einmal um Trostpreise.
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"Ein dritter Gesamtplatz ist noch möglich, alles andere utopisch", sagte Horngacher angesichts von Geigers 32 Metern Rückstand auf den souveränen Gesamtführenden Halvor Egner Granerud - der Pole Piotr Zyla auf Platz drei ist zehn Meter entfernt.
Geiger will derweil gar nicht auf den Gesamtstand blicken, sondern Granerud und den polnischen Gesamtzweiten Dawid Kubacki zumindest ärgern: "Das Ziel ist, dass wir denen mal einen vor den Latz geben. Dass wir zeigen, dass wie auch noch da sind."

Geiger: "Zu verlieren habe ich ja nix"

In Innsbruck könnte das gelingen, auf dieser Schanze hat Geiger große Erfolge gefeiert, war 2019 Vizeweltmeister hinter dem nun so formschwachen Teamkollegen Markus Eisenbichler, der immerhin die Tournee fortsetzt, und mit ihm Team-Weltmeister. "Ich habe mir da schon die Zähne ausgebissen, aber auch gute Wettkämpfe gemacht", sagte Geiger: "Jetzt fahre ich einfach sehr neugierig hin - zu verlieren habe ich ja nix."
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Die Tournee haben die Deutschen ja schließlich verloren. Wieder einmal. Warum aber reicht es nicht für eine der größten Skisprung-Nationen, die so viel für das große Ziel investiert, nach mehr als zwei Jahrzehnten wieder einmal und vor allem als Co-Gastgeber diese Tournee zu gewinnen? Mit einem der unbestritten weltbesten Trainer, der zweimal einen Kamil Stoch, der zuvor in einer tiefen Schaffenskrise gesteckt hatte, zum Tourneesieg führte?

Material-Probleme? Horngacher sagt nein

"Am Material liegt es nicht", sagte Horngacher. Am Potenzial seiner Springer scheitert das Vorhaben ebenfalls nicht, sie haben alles andere gewonnen, die Geigers, Wellingers, Eisenbichlers, was es zu gewinnen gibt, Weltmeister-Titel, Flug-WM, Olympia-Gold. "In diesem Jahr war aber klar, dass wir nicht um den Sieg springen", sagte Horngacher.
Warum das aber seit 21 Jahren so ist, darauf wusste auch er keine schlüssige Antwort.
(SID)
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