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Verrückte Aktion in Kuusamo nach Gregor Schlierenzauers Schanzenrekord 2007

Marina Heller

Update 25/11/2018 um 12:07 GMT+1 Uhr

Unglaubliche Szene beim Weltcup-Skispringen im finnischen Kuusamo 2007: Die Jury griff wegen Gregor Schlierenzauer zu einer verrückten Notlösung. Es herrschten, wie in Kuusamo häufig, starke Aufwinde. Der Österreicher setzte einen neuen Schanzenrekord und ging dabei noch gar nicht an seine Grenzen. Doch anstatt den Anlauf für den 2. Sprung zu verkürzen, griffen die Verantwortlichen zur Kettensäge.

Gregor Schlierenzauer in Kuusamo

Fotocredit: Imago

Die Organisatoren entschlossen sich, zwischen den beiden Wertungsdurchgängen den Schanzentisch einfach um 50 cm zu verkürzen.
Auf diese Weise wurde die Flugkurve flacher und es war nicht mehr möglich, auf zu große Weiten zu kommen. Für die Springer im 2. Durchgang war dies natürlich mit größeren Problemen verbunden. Es gab keinen zusätzlichen Probesprung und die Athleten mussten sich während des laufenden Wettbewerbes auf die neuen Bedingungen einstellen.
Dass dies im Nachhinein für einigen Diskussionsstoff sorgte, liegt auf der Hand. Die Springer müssen sich auf jede Anlage neu einstellen. Als Hilfestellung sind hierfür im Regelwerk zwei Trainingssprünge auf jeder Anlage vorgesehen, bevor die Qualifikation gestartet wird. Wenn auf einmal ein halber Meter des Schanzentisches fehlt, sorgt dies für große Probleme beim Timing des Absprunges.
Dass es damals nicht zu größeren Verletzungen und Zwischenfällen gekommen ist, war reines Glück. Im Training sich tasten die Springer normalerweise an eine Anlage heran. Wenn nun aber im zweiten Wertungsdurchgang ein völlig neuer Radius da ist, muss trotzdem mit vollem Risiko gesprungen werden, damit man seine gute Ausgangslage nicht verspielt. Michael Neumayer kommentierte später den Durchgang folgendermaßen:
Wie die auf die Idee gekommen sind, weiß ich auch nicht. Man springt ja an der Kante ab und weiß, wo sich diese befindet. Auf einmal ist sie nicht mehr da. Das ist schon ein bisschen komisch und sorgt für ein mulmiges Gefühl beim Absprung.
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Michael Neumayer 2007

Fotocredit: Imago

Kuusamo ist dafür bekannt, dass an der Schanze zumeist eisige Temperaturen herrschen und der Wind immer wieder für Überraschungen sorgt.
Bis heute ist dieser Vorfall in der Geschichte des Weltcups einzigartig. Erst im Sommer 2016 entschied man sich für die Installation eines Windnetzes. Im Winter zuvor mussten erneut beide Wettkämpfe aufgrund des Windes abgesagt werden.
Die Schanze wurde im Jahre 1996 erbaut und hat noch bis zum Jahre 2020 eine gültige Zulassung von der FIS.
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253,5 wahnsinnige Meter! Schlierenzauer greift Weltrekord an

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