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Vierschanzentournee - Karl Geiger schaltet vor dem Auftaktspringen in den Angriffsmodus: "Bereit und motiviert"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 26/12/2021 um 17:30 GMT+1 Uhr

Die deutschen Skispringer um Karl Geiger starten mit einem großen Ziel in die Vierschanzentournee: 20 Jahre nach Sven Hannawalds historischem Grand-Slam-Triumph soll endlich wieder ein DSV-Adler den Gesamtsieg feiern. Die Chancen stehen dabei ziemlich gut, schließlich reist Geiger im Gelben Trikot des Gesamtweltcupführenden zur Tournee. Bundestrainer Stefan Horngacher zeigt sich zuversichtlich.

Karl Geiger siegt in Oberstdorf 2020

Fotocredit: Getty Images

Der große Hoffnungsträger Karl Geiger behielt selbst bei der weihnachtlichen Keksknabberei seine geliebte Oberstdorfer Schanze im Blick, 250 Kilometer weiter östlich pfiff Sorgenkind Markus Eisenbichler daheim in Siegsdorf auf Idealgewicht und trübe Skisprung-Gedanken. Die DSV-Adler genossen ihre Festtags-Auszeit in vollen Zügen, doch nach der Ruhe vor dem Sturm schalten Geiger und Co. spätestens ab Dienstag voll auf Angriff. Endlich soll es klappen mit diesem verflixten Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee.
"Wir sind bereit und motiviert. Oft genug waren wir nah dran, irgendwann muss es schon rein statistisch mal aufgehen", sagt Geiger. Deutschlands Topspringer, der gerade einmal anderthalb Kilometer Luftlinie vom Oberstdorfer Skistadion entfernt mit Frau Franziska und Töchterchen Luisa wohnt, startet als Führender im Gesamtweltcup und damit als einer der großen Favoriten am Dienstag in die Qualifikation des Schattenbergspringens am folgenden Tag (beides ab 16:30 Uhr Eurosport live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport auf Joyn!).
Am Montag versammelt Bundestrainer Stefan Horngacher in Oberstdorf seinen siebenköpfigen Tournee-Kernkader. Mit dabei sind fünf Springer, die seit 2015/16 auf das Gesamt-Podest geflogen sind: Neben dem Vorjahreszweiten Geiger kratzten auch Eisenbichler, Andreas Wellinger, Severin Freund und Stephan Leyhe am großen Triumph.
Der gelang zuletzt Sven Hannawald - vor zwei Jahrzehnten. "20 Jahre sollten eigentlich genug sein, dass endlich mal wieder ein Deutscher gewinnt", sagte der 47-Jährige dem "SID": "Vergangenes Jahr war ich nach Karls Sieg in Oberstdorf schon ungemein euphorisch - doch dann wurde es wieder nichts."

Vierschanzentournee: Geiger ist Mitfavorit - Eisenbichler ist Sorgenkind

Der zweimalige Saisonsieger Geiger war im Vorjahr aus der Corona-Quarantäne zum Auftakterfolg in seiner Heimat gestürmt, musste sich aber in der Endabrechnung dem Polen Kamil Stoch beugen. Die lange Durststrecke der deutschen Adler sieht der ohnehin ungemein in sich ruhende Skiflug-Weltmeister aber nicht als Belastung an.
"Ob der letzte Sieg jetzt 20 Jahre her ist oder zwei oder 35, spielt für uns keine Rolle", sagt der 28-Jährige. Auch Horngacher sorgt sich nicht um die Psyche seiner Nummer eins: "Karl weiß, um was es geht. Zuletzt hat er seinen idealen Sprung gesucht und ihn in Engelberg gefunden." In der Schweiz gewann Geiger eines der beiden Springen der Generalprobe.
Sorgen muss sich Horngacher hingegen um die flatterhafte Form Eisenbichlers machen, auch wenn er seinen Schützling "zum Kreis der Favoriten" zählt, der "dieser Rolle auch gerecht werden" möchte. Doch der sechsmalige Weltmeister, der im Vorjahr eine deutsche Tournee-Doppelspitze mit Geiger bildete, suchte in Engelberg mit der Brechstange den Erfolg - er fand die Plätze 27 und 35.
"Ich lasse mich nicht unterkriegen", gibt sich der 30-Jährige kämpferisch. Zum Fest behandelte Eisenbichler die wunde Skisprung-Seele konservativ-kulinarisch: "Beim Essen lasse ich alle Viere gerade sein. Es ist schließlich Weihnachten. Ob ich bei der Tournee 500 Gramm schwerer bin, ist auch egal."

Vierschanzentournee: Geiger hat starke Konkurrenz

Einige Schwergewichte stellen sich derweil Geiger im Kampf um den Tourneesieg entgegen. Allen voran der Japaner Ryoyu Kobayashi, Gewinner 2018/19 und zuletzt in überragender Form. Aber auch die Norweger Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik, Österreichs Weltmeister Stefan Kraft oder auch Stoch melden Ansprüche.
Entscheidend wird auch bei der 70. Tournee der Faktor Konstanz sein: Ein schwacher unter den acht Wettkampfsprüngen in Oberstdorf (29. Dezember), Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) kann sämtliche Titelträume zerstören
Und erzwingen, das weiß auch der frühere Bundestrainer Werner Schuster, lässt sich bei der Suche nach einem Hannawald-Nachfolger ohnehin nichts. "Manche Dinge brauchen eben etwas länger", sagte Schuster, der mit den DSV-Adlern zehn Jahre lang vergeblich den Goldadler jagte: "Der FC Liverpool musste 30 Jahre auf die nächste Meisterschaft warten."
(SID)
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