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Olympia 2022: Deutschlands Skispringer um Geiger und Co. enttäuschen von der Normalschanze - Kobayashi holt Gold

Eurosport
VonEurosport

Update 06/02/2022 um 14:55 GMT+1 Uhr

Die deutschen Skispringer haben zum Auftakt der Olympischen Spiele von der Normalschanze eine Enttäuschung hinnehmen müssen. Constantin Schmid landete als bester DSV-Adler auf Rang elf. Karl Geiger hatte als 15. mit den Medaillenrängen nichts zu tun. Markus Eisenbichler verpasst den 2. Durchgang (31.). Gold holte Ryoyu Kobayashi (Japan) vor Manuel Fettner (Österreich) und Dawid Kubacki (Polen).

Karl Geiger enttäuschte bei den Olympischen Winterspielen in Peking von der Normalschanze

Fotocredit: Getty Images

Karl Geiger stand mit versteinerter Miene im Auslauf dieser vermaledeiten Zhangjiakou-Schanze, dann schlich der schwer geschlagene Favorit noch vor der Siegerehrung völlig bedient aus dem Stadion.
Die deutschen Skispringer um Goldhoffnung Geiger haben in der ersten olympischen Entscheidung von Peking eine kalte Dusche kassiert und beim Triumph des Japaners Ryoyu Kobayashi die Medaillen ganz deutlich verpasst.
"Die Motivation war da, der Wille war da. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, mit voller Entschlossenheit durchgehämmert und gehofft, dass es funktioniert. Letztes Jahr bei der Heim-WM ist es aufgegangen - diesmal nicht", sagte Weltcup-Spitzenreiter Geiger, nachdem er auf dem enttäuschenden 15. Rang gelandet war - als bester DSV-Adler kam Youngster Constantin Schmid nicht über Platz elf hinaus.
"Für Constantin Schmid ist das Ergebnis okay, für Team Deutschland reicht das nicht. Die Ansprüche sind höher", konstatierte Eurosport-Experte Werner Schuster, der weiter dem neuen Olympiasieger Kobayashi adelte. "Er hat es verdient geschafft, das muss man sagen."
Auf der von ihm eigentlich geliebten Kleinschanze fand der 28 Jahre alte Geiger nie in seinen gewohnten Flugmodus: "Es hat mich nicht gepackt. Es ist wie ein Magnet im Hang, dann landet man."
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Kein Rhythmus: Hier springt Geiger schon an der Medaille vorbei

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Besser als Geiger und Co.: Schmid hält deutsche Fahne hoch

Kobayashi jubelt - Geiger ratlos

Während Vierschanzentournee-Sieger Kobayashi an der Seite der Überraschungs-Medaillisten Manuel Fettner (Österreich/Silber) und Dawid Kubacki (Polen/Bronze) seinen nächsten Coup feierte, enttäuschte 24 Stunden nach dem Silbercoup von Katharina Althaus mit Ausnahme von Schmid auch der Rest der DSV-Adler. Stephan Leyhe wurde 24., der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler verpasste als 31. gar den zweiten Durchgang.
"Es war leider absehbar, es hätte ein Wunder geschehen müssen. Wir sind mit der Schanze nicht so zurechtgekommen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Auch Geiger rätselte: "Wir wissen nicht, woran es liegt, das ist das bittere. Wir sind einfach nicht in Schwung gekommen."
Viel Zeit zum Nachdenken hat der Oberstdorfer nicht. Schon am Montag (11:45 Uhr live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport auf Joyn!) im Mixed-Team-Wettbewerb will er an der Seite von Schmid und Althaus, die während des Männerspringens auf der Medal Plaza von Zhangjiakou ihre Silbermedaille erhielt, nach vorne springen. Das DSV-Team war in dieser Disziplin zuletzt viermal in Folge Weltmeister.
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Gold für Kobayashi! So feiert der Japaner seine erste Olympia-Medaille

Eisenbichler hakt verkorksten Wettkampf ab

In einem vor allem im ersten Durchgang stark windbeeinflussten Springen siegte Kobayashi mit Sprüngen auf 104,5 und 99,5 m souverän vor dem bereits 36 Jahre alten Fettner, der noch nie in die Nähe einer großen Einzelmedaille gekommen war. Der drittplatzierte Kubacki war zwar 2019 Weltmeister auf der Normalschanze, im Olympiawinter war dem Polen zuvor aber rein gar nichts gelungen.
Geiger hatte bereits im ersten Durchgang alle Medaillenchancen verspielt - 96,0 m reichten nur zu Platz 21. Mit seinem bislang besten Sprung in Peking auf 99,0 m verabschiedete sich der Mitfavorit zumindest versöhnlich aus dem Wettkampf. "Wenigstens der stimmt mich optimistisch", sagte Geiger.
Der schwer geschlagene Eisenbichler hakte den verkorksten Wettkampf recht gefasst ab "Natürlich stinkt es mir ein bisschen, aber ich kann nix dran ändern. Ich bin reifer geworden - früher hätte ich wahrscheinlich die Ski in die Ecke geschmissen", sagte der 30-Jährige, der wie schon mehrfach in dieser Saison mit den Windverhältnissen haderte: "Wenn du halt dann im Mittelteil merkst, dich trägt nix, dann foisd hoid bloß oba wia a nasser Sack."
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Eisenbichler analysiert knallhart: "Da brauchen wir nicht über Medaillen reden"

Schuster freut sich mit Fettner: "Das ist Wahnsinn"

Für eine Überraschung sorgte der Österreicher Fettner, der sich nach Platz fünf im ersten Durchgang noch auf den Silberrang vorschob - zur Freude von Eurosport-Experte Schuster.
"Als ich vor über 20 Jahren als junger Trainer angefangen habe, habe ich einen damals 15-jährigen Manuel Fettner ab und zu ins Team eingebaut. Und man dachte, er kann eine ganz große Karriere machen. Und er hat auch eine große Karriere gemacht. Die hat er auch gemacht, allerdings mit so vielen Auf und Abs. Doch er hat nie aufgegeben. Dass er jetzt mit 36 Jahren eine Medaille macht, das ist Wahnsinn. Da könnte ich eine eigene Sendung machen über den Typen", jubelte der 52-Jährige.
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"Durchglatscht!" Eisenbichler-Debakel auf der Normalschanze

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(mit SID)
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"Ist der cool!" Kobayashi hält Konkurrenz in Schach und geht in Führung

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