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Skiflug-WM: Geiger fliegt in Planica zu WM-Gold

Jonas Klinke

Update 12/12/2020 um 20:29 GMT+1 Uhr

Karl Geiger hat sich am Samstag in Planica den WM-Titel im Skifliegen geholt. Der Oberstdorfer flog im 3. und 4. Durchgang auf 240,5 und 231,5 Meter und krönte sich mit 877,2 Punkten zum ersten deutschen Skiflug-Weltmeister seit 2014. WM-Silber ging an Halvor Egner Granerud aus Norwegen (876,7 Punkte), dem nur 0,5 Punkte auf Geiger fehlten. Markus Eisenbichler gewann Bronze (859,3 P.).

Karl Geiger (l.) und Markus Eisenbichler jubeln über Gold und Bronze bei der Skiflug-WM

Fotocredit: Getty Images

Für Karl Geiger, den Vizeweltmeister von der Großschanze von Innsbruck 2019, ist es der erste große Einzeltitel seiner Karriere. Um diesen musste er am Ende aber noch einmal mächtig zittern. Halvor Egner Granerud setzte Geiger im letzten Durchgang mit der Tagesbestweite von 243 Meter noch einmal gehörig unter Druck. Mit dieser Weite konnte der 27-jährige Oberstdorfer nicht mithalten, doch 231,5 Meter reichten am Ende zum WM-Triumph.
"Das ist unbeschreiblich, das hätte ich vor dem Wochenende nie gedacht - ich bin total baff", sagte Geiger im "ZDF". Zuletzt hatte er den Weltcup in Nischni Tagil/Russland ausgelassen, weil seine Frau mit dem ersten gemeinsamen Kind hochschwanger ist.
Eurosport-Experte Martin Schmitt lobte Geigers Konstanz in Planica: "Karl ist einfach so gut gesprungen und hat immer einen Telemark gemacht."
Markus Eisenbichler, der auch schon als Dritter in den zweiten Wettkampftag in Planica gegangen war, kam am Samstag auf 234,5 und 230 Meter und sammelte insgesamt 859,3 Punkte. Auf Granerud fehlten dem Großschanzen-Weltmeister von 2019 am Ende 17,4 Punkte.
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Geiger kontert Graneruds Monstersatz: Der ganze WM-Krimi im Spielfilm

Geiger steigt in Fußstapfen von Freund und Hannawald

Martin Schmitt zeigte sich im Anschluss von Geiger, Granerud und Eisenbichler begeistert: "Was die drei geboten haben, ist so genial. Sie können alle stolz auf sich sein."
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Nur 0,5 Punkte Vorsprung! Geigers Goldflug im Video

Geiger ist der sechste deutsche Skiflug-Weltmeister nach den DDR-Springern Hans-Georg Aschenbach (1973) und Klaus Ostwald (1983) sowie Dieter Thoma (1990), Sven Hannawald (2000 und 2002) und Severin Freund (2014). Bei der siebten WM in Planica triumphierte aber erstmals ein Deutscher.
Vierter wurde der Österreicher Michael Hayböck, der bei der WM nach einer Corona-Infektion sein Comeback feierte und nach dem 3. Durchgang nur einen Punkt hinter Eisenbichler lag. Sein vierter Flug auf 220,5 Meter waren dann aber zu wenig, um noch ernsthaft in den Medaillenkampf einzugreifen. Schmitt lobte die Leistung des 29-Jährigen: "Glückwunsch, nach Corona so zurückzukommen. Nach der Pause, Hut ab vor der Leistung."
Fünfter wurde Robert Johansson aus Norwegen, der am Samstag Flüge auf 228 und 232 Meter zeigte. Yukiya Sato (Japan) als Sechster, die Polen Piotr Zyla (7.) und Kamil Stoch (8.) sowie der Russe Evegniy Klimov (9.) und Andrzej Stekala aus Polen komplettierten die Top Ten.
Die beiden weiteren deutschen Springer Pius Paschke und Constantin Schmid setzten ihre positive Tendenz aus den ersten beiden Durchgängen ebenfalls fort und sorgten mit Rang elf und Platz 14 für ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis. Paschke flog am Samstag auf 217 und 213,5 Meter, Schmid erreichte 209 und 213,5 Meter.
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Auf den Flug folgt der Urschrei: Eisenbichler segelt zu WM-Bronze

Im abschließenden Teamwettbewerb am Sonntag (16:00 Uhr live bei Eurosport 1 und bei Eurosport mit JoynPLUS+) gehört das deutsche Quartett zu den Favoriten.
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(mit SID)
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"Er ist der Top-Favorit!" Furioser Geiger fliegt der Konkurrenz davon

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