Hallo und herzlich willkommen in Planica zum zweiten Tag der Skiflug-WM 2020. Nach der gestrigen Qualifikation beginnt heute der Kampf um die Medaillen im Einzelwettbewerb. An diesem Freitag stehen die ersten beiden von insgesamt vier Durchgängen im Einzel auf dem Programm. Los geht es um 16:00 Uhr. Tino Harth-Brinkmann begleitet für euch den heutigen Flugtag im "Tal der Schanzen".

Der Flug zu Gold von Karl Geiger hier im Video zum mitfiebern und - freuen! Wenn das nicht Lust auf das Teamspringen morgen macht, wo die Deutschen zu den absoluten Favoriten zählen. Wir sind dann bei Eurosport wieder in TV, Livestream und Liveticker dabei!

Sebastian Würz verabschiedet sich damit für heute von Euch. Morgen steht ab 16:00 Uhr das Teamfliegen auf dem Programm. Eurosport ist ab 16:00 Uhr natürlich wieder im TV, bei Joyn PLUS+ und hier im Liveticker für Euch dabei. Auf Wiedersehen!

Karl Geiger: "Der Andi Wellinger hat gerade angerufen und mir gratuliert. Mega cool. Ich hätte es vor dem Wochenende nicht gedacht. Ich hatte zwar gewusst, dass ich die Schanze mag und hier gut fliegen kann. Aber dass ein Versuch nach dem anderen hier so klappt ... ich bin baff. Ich habe gezittert bis zum Schluss. Ich weiß es nicht, was ich sagen soll. Ich habe Graneruds Weite nicht mitgekriegt. Ich habe aber oben alle schreien gehört und wusste, dass es weit ging."

Karl Geiger: "Nach dem ersten Sprung hat es sich schon sehr gut angefühlt. Aber ich bin konzentriert geblieben, weil ich wusste, dass noch ein Versuch kommt. Meine schwangere Frau ist zuhause und ich bin hier und gebe mein Bestes."

Karl Geiger ist also Skiflug-Weltmeister. Silber gewinnt Halvor Egner Granerud und Bronze Markus Eisenbichler. 11. wird Pius Paschke und 14. Constantin Schmid.

Und an dieser Stelle möchte ich einmal kurz an den gestrigen Tag erinnern, als Geiger im ersten Versuch haltungstechnisch unterbewertet wurde. Ich möchte nicht wissen, wie jetzt die Reaktionen wären, wenn er 0,5 Punkte hinter dem Sieger geblieben wäre. So oder so aber ist es ein großer Tag für Geiger, Granerud und Eisenbichler.

Das wird eng. 231,5 Meter von Karl Geiger. Super. Und er hatte ja Vorsprung und ist in einem schönen Telemark gelandet. Es reicht! Um 0,5 Punkte bleibt Geiger vor Granerud. Der Oberstdorfer ist Skiflug-Weltmeister! Geiger lässt dem Jubel freien Lauf.

Aber nun Halvor Egner Granerud. Und der Norweger setzt noch einen drauf. Fantastische 243 Meter. Er setzt keinen Telemark, die Noten sind daher nicht ganz hoch. Aber er führt sehr deutlich, und das war auch ein Angriff Richtung Karl Geiger.

Markus Eisenbichler hat die Medaille sicher! 230 Meter für den Skisprung-Weltmeister! Er landet in einem ordentlichen Telemark, die Noten stimmen. Eisenbichler geht ganz klar an die Spitze. Da ist der Jubel groß.

Michael Hayböck geht an die Spitze. Der Österreicher kommt wieder sehr hoch vom Schanzentisch, kann aber diesmal das Tempo nicht so schön mitnehmen. 220,5 Meter reichen aber zur Führung. Jetzt muss er abwarten.

Robert Johansson kommt zwar sehr flach vom Schanzentisch. Aber der Norweger zieht den Versuch, segelt dann auf tolle 232 Meter. Er muss auf Patzer der Top vier hoffen. Aber wenn die passieren, hat er sich mit der Führung in Position gebracht.

Schöner Versuch von Yukiya Sato. 229 Meter für den Japaner. Da hat er noch Chancen auf die Top fünf. Für eine Medaille wird es halt schon schwer. Aber es ist so oder so ein blitzsauberer Wettkampf für Sato.

Piotr Zyla wird bester Pole in Planica. Trotz Korrekturen in der Luftfahrt erreicht er 224,5 Meter. Er geht damit auch aufgrund seines Vorsprungs ganz klar an die Spitze. Für die Teamwertung sind die Polen sehr hoch einzuschätzen.

Kamil Stoch ist beim Übergang sehr flüssig. Der Pole segelt auf 222,5 meter. Damit geht er an die Spitze. Wie schon erwähnt: Die Tendenz bei ihm stimmt und die Saison ist hoffentlich noch lange und mit vielen Highlights.

Andrzej Stekala rudert bei der Luftfahrt stark mit den Armen. Er steht auch sehr aufrecht in der Luft. Mit 212 Metern ist er aber Zweiter und bleibt in den Top Ten.

Die Entscheidung naht. Evgeny Klimov war Zehnter nach drei Durchgängen. Und den Platz wird er mindestens halten! 220 Meter. Das war ein ganz toller Wettkampf aus Sicht des Russen.

Pius Paschke macht viel aus nicht besonders guten Bedingungen. Der Deutsche zieht den Versuch noch auf 213,5 Meter. Damit geht er an die Spitze! Die Top Ten sind noch möglich, aber er kann auch so mit seinem Wettkampf zufrieden sein.

Dawid Kubacki misslingt der Absprung. Der Pole kommt nicht auf genug Höhe und landet schon bei 196 Metern. Da sind auch die Noten niedrig und er fällt auf Rang vier zurück.

Daniel-André Tande kommt sehr hoch vom Schanzentisch. Aber der Norweger nimmt das Tempo nicht so gut mit wie Lanisek. 218 Meter für den Titelverteidiger. Er bleibt hinter Lanisek und ist Zweiter.

Constantin Schmid kommt erwartungsgemäß nicht an Lanisek heran. Aber 213,5 meter waren ein sehr ordentlicher Abschluss für den Deutschen. Damit ist er vorerst Zweiter und bleibt in den Top 15.