WM Oberstdorf: ÖSV wittert nach viertem Platz von Marita Kramer Betrug: "Sauerei, Manipulation"

Österreichs Verband hat nach dem vierten Platz von Skispringerin Marita Kramer bei der Nordischen WM in Oberstdorf Protest eingelegt. Die Jury hatte im zweiten Durchgang den Anlauf direkt vor der Halbzeitführenden Kramer verkürzt, mit dem letzten Sprung fiel die 19-Jährige aus den Medaillenrängen heraus. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel witterte deswegen Betrug.

Daniela Iraschko-Stolz (l.) und Marita Kramer (r.)

Fotocredit: Getty Images

"Das ist eine Sauerei, das ist unglaublich, das ist Manipulation. Da wurde ohne jeden Grund verkürzt", sagte der 80-Jährige der "Tiroler Tageszeitung".
In einer offiziellen Verbands-Mitteilung wird der Sportliche Leiter Mario Stecher zitiert: "Die 95 Prozent der Hillsize wurden in diesem Durchgang nicht erreicht, und trotzdem ist einen Verkürzung vonstatten gegangen. Letztendlich ist Marita bei schlechteren Bedingungen gesprungen. Uns geht es in erster Linie nicht darum, dass man den Wettkampf annulliert, sondern viel mehr darum, dass Leute, wie diejenigen, die heute an der Ampel oder in der Jury waren, nicht mehr dort oben stehen."
Auch ÖSV-Coach Harald Rodlauer schimpfte nach dem Springen im "ORF": "Diese Entscheidung ist ganz, ganz schwer nachvollziehbar. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und immer für Fairness. Aber da hat man in einen Wettkampf eingegriffen und die Jury war da nicht fair", sagte der 54-Jährige: "Ich denke, die Leute, die diese Entscheidung getroffen haben, werden heute Nacht nicht gut schlafen. Eingreifen bei der letzten Athletin im Springen, das ist nicht okay! Wir werden jedenfalls den Kopf nicht in den Sand stecken und weiterkämpfen!"
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Quelle: Eurosport

Kramer selbst suchte die Schuld nur bei sich selbst: "Der Sprung war einfach zu schlecht, dumm gelandet und ich bin damit verdient Vierter geworden. Die Verkürzung hat mich nicht beeinflusst, damit muss man als Athletin immer rechnen. Das ist einfach meine Schuld."
Nach dem ersten Durchgang hatte die 19-Jährige die Konkurrenz mit einem Sprung auf 109 Meter noch knapp angeführt. Damit verbesserte die Österreicherin den Schanzenrekord von Sara Takanashi (107 Meter), die im Wettkampf am Donnerstag knapp vor Kramer auf dem dritten Platz landete.
(mit SID)
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Quelle: Eurosport

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