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Snooker

Rolf-Kalb-Blog: Ronnie O’Sullivan genießt World-Grand-Prix-Triumph, Judd Trump nicht stabil genug

Rolf Kalb

Update 22/01/2024 um 17:11 GMT+1 Uhr

So langsam gehen einem die Superlative aus, meint Eurosport-Kommentator Rolf Kalb in seinem aktuellen Snooker-Blog über den unglaublichen Siegeszug von Ronnie O’Sullivan. 14 Matches hat er nun in Folge gewonnen und seine letzten drei Turniere gewonnen. Insgesamt hat er nun bei 41 Ranglisten-Turnieren triumphiert und bereits vier Titel in dieser Saison geholt.

O'Sullivan nicht zu stoppen: "The Rocket" gewinnt World Grand Prix

Der Verlauf des Finales beim World Grand Prix war praktisch eine Kopie dessen, was genau eine Woche zuvor im Masters-Finale passiert ist: Ronnie O’Sullivan liegt mit 3:6 hinten und gewinnt dann sieben der nächsten acht Frames und holt den Titel. Dass Ali Carter sich das Heft noch aus der Hand nehmen ließ war zu befürchten.
Bei Judd Trump habe ich das nicht erwartet. Ich habe ihn für stabiler gehalten, nicht zuletzt wegen seiner vielen Triumphe gegen den Überflieger O’Sullivan. Aber Willen allein reicht eben nicht aus. Vor allem in der Abendsession schwächelte Trump bei den langen Einsteigern. Die braucht man aber angesichts des Safe-Spiels von O’Sullivan. Sonst hat man einfach zu wenig Chancen, Punkte zu holen. Und wenn dann noch schlechte Safeties dazu kommen, dann nutzt das ein Ronnie O’Sullivan natürlich eiskalt aus.
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"Eine Sternstunde des Snooker": O' Sullivan einfach überragend

Wegen der spielerischen Qualität wird das Finale des World Grand Prix sicherlich nicht in langer Erinnerung bleiben. Das war eher enttäuschend. Vielleicht waren auch die Erwartungen zu hoch, auch die Erwartungen der beiden Spieler an sich selber. Schließlich trafen dabei die beiden unbestritten besten und erfolgreichsten Spieler der Saison aufeinander.
Sowohl Ronnie O’Sullivan als auch Judd Trump haben im Halbfinale ihre beste Leistung der Woche gezeigt. Das Finale blieb weit dahinter zurück. Gerade bei O’Sullivan war allerdings auch klar, dass er eine solche Gala wie gegen Ding Junhui nicht einfach am nächsten Tag wiederholen konnte. Das ist einfach nicht möglich. Darauf hat er ja auch selber hingewiesen.
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"Sensationell - was für ein Rettungsball!" Trump begeistert im Finale

O'Sullivan schien seinen Triumph zu genießen

Obwohl Ronnie O’Sullivan sonst ja immer ein Verfechter des „schönen“ Snooker ist, meinte er im Interview danach, ihm habe das Finale gefallen. Dabei spielt sicher sein großer Respekt vor Judd Trump eine entscheidende Rolle.
Fest steht für mich, dass O’Sullivan vor einigen Jahren nicht die Widerstandskraft gehabt hätte, um ein solches Match noch zu drehen. Gestern in Leicester schien er aber seinen Triumph wirklich zu genießen.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich den World Grand Prix in Leicester als ein bisschen blutleer empfunden habe. Immerhin war es das Turnier der 32 bis dahin besten Spieler der Saison. Ich kann mich da an frühere Ausgaben erinnern, zum Beispiel in Cheltenham, die erheblich mehr Atmosphäre geboten haben.
Die Diskussionen über den neuen Event in Saudi-Arabien haben natürlich dazu beigetragen. Die haben nämlich das aktuelle sportliche Geschehen in den Hintergrund treten lassen. Das ist sehr schade. Ich glaube, die World Snooker Tour hat sich mit dem Timing für die Bekanntgabe des neuen Events keinen Gefallen getan.

German Masters startet

Natürlich hat auch die Terminierung eine Rolle gespielt. Unmittelbar zuvor haben wir beim Masters großes Kino erlebt, jeden Tag vor 2000 enthusiastischen Fans. Da konnte der World Grand Prix nur abfallen. Dass der Besucherandrang vor allem in den ersten Tagen eher mau war, kommt da auch nicht überraschend.
Nach den Qualifikationen in dieser Woche geht es nun also in Berlin weiter mit dem German Masters. Ich freue mich schon jetzt aufs Tempodrom. Gespannt bin ich, wie sich die Verlängerung auf sieben Tage auswirken wird. Eurosport berichtet an allen Tagen vom 29. Januar bis zum 4. Februar im linearen TV, digital und online ausführlich aus dem Tempodrom.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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"Was für ein Start!" Trump streckt sich zum Century

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