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Snooker-WM 2024 - Barry Hearn lässt mit Aussagen zur Crucible-Zukunft aufhorchen: "Man kann Geschichte nicht essen"

Lukas Fegers

Publiziert 25/04/2024 um 22:11 GMT+2 Uhr

Seit 1977 pilgert die Snooker-Welt nach Sheffield, um dort den WM-Champion zu küren. Ob Stephen Hendry, Ronnie O'Sullivan oder Mark Selby: Die Gesichter der Sportart feierten ihre größten Erfolge im Crucible Theatre. Der Zahn der Zeit aber nagt an der altehrwürdigen Stätte, die Diskussion um einen neuen Austragungsort erregt die Gemüter. Jetzt äußerte sich Barry Hearn zu der hitzigen Debatte.

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Es ist noch nicht lange her, da ließ Ronnie O'Sullivan mit seinen Aussagen aufhorchen. Nur wenige Tage vor dem Auftakt der Snooker-WM in Sheffield ging der siebenmalige Weltmeister mit dem Crucible Theatre hart ins Gericht - und schlug mit China und Saudi-Arabien gleich zwei alternative Veranstaltungsländer vor.
Am Eurosport-Mikrofon bezog nun auch Barry Hearn Stellung. Und mit seinen Worten lieferte der ehemalige Vorsitzende der World Snooker Tour und Präsident der Matchroom-Gruppe, dem WTS-Mehrheitseigentümer, neues Futter für alle Crucible-Kritiker wie dem Iraner Hossein Vafaei.
"Es hat keinen Sinn zu sagen: 'Oh, denkt an die Geschichte'", kommentierte Hearn und äußerte selbst Zweifel an der Zukunft im Crucible. Schließlich könne "man die Geschichte nicht essen".
Die Snooker-WM, das machten auch Hearns Worte deutlich, sieht sich mit zwei Hauptproblemen konfrontiert: Der Größe des Crucible, das nur rund 980 Zuschauer fasst. Und dem wohl höheren Preisgeld an einem anderen Austragungsort, um die 128 Spieler umfassende Professional Tour finanziell zu befriedigen.
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Zwischen Nostalgie und Kommerzialisierung

Zwar betonte Hearn mit "der Hand auf dem Herzen", im Crucible bleiben zu wollen. Doch fast postwendend erklärte er: "Offensichtlich geht es um Geld, und wir werden mit Angeboten auf der ganzen Welt überschwemmt."
Es gebe, so der 75-Jährige weiter, "ein gewisses Argument, dass wir die Weltmeisterschaft eigentlich jedes Jahr an einem anderen Ort austragen sollten. Einige der Austragungsorte wollen Geld zahlen, das ich noch nie erlebt habe. Andere wollen nur ihre Liebe und Unterstützung für das Snooker zeigen."
Der gesunde Menschenverstand sage ihm, dass er gegenüber den Profis "die treuhänderische Pflicht habe, ihnen das höchste Preisgeld zu zahlen." Nicht nur das, denn auch um fortschrittlich zu sein, müsse die Sportart "immer höhere Preisgelder" bereitstellen.
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Snooker-WM mindestens noch bis 2027 im Crucible

Ansonsten, mahnte Hearn, sei das Snooker "in der heutigen Welt nicht mehr wettbewerbsfähig - und wird für junge Menschen, die wir für den Sport begeistern wollen, nicht mehr erstrebenswert."
Der aktuelle Vertrag mit der Stadt Sheffield läuft noch bis 2027, dann feiert die WM im Crucible ihr 50-jähriges Jubiläum. Ob weitere Jahre hinzukommen, steht in den Sternen.
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