Angelique Kerber bittet um Geduld für deutsche Jugend: Iga Swiatek durch Disziplin als großes Vorbild

Das deutsche Damen-Tennis ist auf der Suche nach seinem nächsten großen Stern. Mit Jule Niemeier gab es in Wimbledon 2022 zwar einen Höhepunkt zu verzeichnen, seitdem blieben Erfolge auf der WTA-Tour aber erneut Mangelware. Angelique Kerber, die selbst an ihrer Rückkehr auf die große Bühne feilt, bittet um Geduld für die deutsche Jugend - und hat für den Nachwuchs ein paar Tipps.

Kerber analysiert Swiatek: "Präsent und selbstbewusst"

Quelle: Eurosport

"Ich glaube, wir brauchen ein bisschen Zeit", erklärte Kerber im exklusiven Gespräch mit Eurosport mit Hinblick auf die ausbleibenden Erfolge im deutschen Damen-Tennis. "Von heute auf Morgen wird da keine Generation kommen, so wie wir sie hatten."
Tatsächlich befindet sich der DTB seit den Höhenflügen von Kerber, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges auf der Suche nach dem nächsten großen Star.
Immerhin stand jede Spielerin des Quartetts mindestens einmal in einem Grand-Slam-Halbfinale. Lisicki schaffte es 2013 sogar ins Finale von Wimbledon, Kerber triumphierte bekanntermaßen bei den Australian Open (2016), US Open (2016) und in Wimbledon (2018).
Eine goldene Generation, die im Bestfall bald fortgesetzt werden soll.

Kerber: Swiatek macht es vor!

Laut Kerber sei die Rückkehr an die Spitze des Tennis zwar ein langer Weg, die ehemalige Weltranglistenerste zeigte sich aber optimistisch. "Über die Jahre, mit etwas Geduld, können wir aber schon auf junge, talentierte Spielerinnen hoffen. Wir haben gute Jugendliche, aber es ist ein langer Weg. Es gehört viel dazu, was zusammenpassen muss."
Bei diesem großen Vorhaben dürfen natürlich keine Scheuklappen im Weg stehen, der Blick darf nämlich auch zur Konkurrenz schweifen. So sieht Kerber die aktuelle Lichtgestalt der WTA-Tour, Iga Swiatek, als ideales Vorbild für den deutschen Nachwuchs.
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Iga Swiatek soll dem deutschen Nachwuchs als Vorbild dienen

Fotocredit: Getty Images

"Die wichtigste Qualität ist für mich Disziplin. Da macht Iga Swiatek einen professionellen Job", schwärmte Kerber von der Einstellung der Polin. "Du musst diszipliniert sein, hast ein Ziel vor Augen. Musst tagtäglich deine Sachen durcharbeiten, egal wie langweilig oder anstrengend es ist."
Wie Kerber näher ausführte, musste auch sie im Laufe ihrer Karriere diese Erfahrung machen - und profitierte letztlich davon. "Das habe ich in der zweiten Phase meiner Karriere erst gelernt. Als ich fast am Ende war, habe ich begriffen, es kommt darauf an, hart zu arbeiten. Und diese harte Arbeit zahlt sich irgendwann aus."
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Kerber exklusiv: Das habe ich durch meine Rolle als Mutter gelernt

Quelle: Eurosport

Leidenschaft als Schlüssel zum Erfolg

Eine weitere Eigenschaft, die auf höchstem Niveau den Unterschied ausmachen kann, sei die Leidenschaft am Sport. "Ohne Spaß und Leidenschaft wird nichts gehen", fasste die 35-Jährige zusammen. "Ohne Spaß kannst du nicht 100 Prozent aus dir herausholen und dich quälen."
"Als ich die Motivation, den Spaß und die Leidenschaft noch mehr gespürt habe, habe ich z.B. gesagt, statt zwei Drills machen wir noch einen mehr, und noch einen, bis ich gemerkt habe, es reicht", so Kerber.
Erfahrungen, die ihr auf dem Weg zurück auf die WTA-Tour einen Vorteil gegenüber jüngeren Spielerinnen verschaffen könnten. Wie die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nämlich verriet, sind die Australian Open 2024 ihr großes Ziel. "Australien nächstes Jahr wäre optimal. Dort das Comeback zu starten, wäre das Ziel."
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Angelique Kerber bei ihrem Wimbledon-Triumph 2018

Fotocredit: Getty Images

Kerber will Nachwuchs unterstützen

Doch Kerber will ihr Wissen über die große Welt des Tennis nicht mehr nur für sich allein behalten.
Vielmehr würde sie dem Nachwuchs gern selbst unter die Arme greifen und den jungen Spielerinnen mit Rat zur Seite stehen - wie sie es sich einst für sich selbst erhofft hatte.
"Ich würde mir wünschen, dass ich das der Jugend weitergeben könnte. Ich habe mir früher auch gewünscht, jemanden an meiner Seite zu haben, der das vielleicht schon einmal erlebt hat und mir den einen oder anderen Tipp gegeben hätte", erklärte Kerber.
"Wie oder was werden wir sehen, aber das würde ich sehr gerne machen", blickte sie motiviert in die Zukunft.
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Emotionales Doppel an der Seite von Kerber: Petkovic sagt Adieu

Quelle: Eurosport

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