Musetti will Auger-Aliassime das Ticket für die ATP Finals noch entreißen - Djokovic ist das Zünglein an der Waage

Félix Auger-Aliassime hat Lorenzo Musetti mit seiner Final-Teilnahme beim Masters in Paris im Rennen um die Teilnahme an den ATP Finals vom achten und letzten Platz verdrängt, muss aber weiter bangen: Weil er sich selbst nach dem strapaziösen Turnier in Frankreichs Hauptstadt außer Stande sieht, am 250er Turnier in Metz diese Woche teilzunehmen, lässt er dem Italiener eine Hintertür offen.

Sinner ringt Auger-Aliassime im Finale nieder - Highlights

Quelle: Perform

Durch die Finalteilnahme in Paris steht der Kanadier mit 3845 Punkten im sogenannten "Race to Turin" nun 160 Punkte vor Musetti (3685) auf dem letzten zur Teilnahme an den ATP Finals (ab kommenden Sonntag) berechtigten Platz acht - eine späte Retourkutsche für das verlorene Bronze-Match bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Ursprünglich hatte Auger-Aliassime in dieser Woche in Metz noch weitere Punkte sammeln wollen, der 25-Jährige sagte jedoch nach der Final-Niederlage in Paris gegen Jannik Sinner (4:6, 6:7) erschöpft ab. Das bietet Musetti nun die ultimative Gelegenheit, auf den letzten Metern doch nochmal am Kanadier vorbeizuziehen.
Dazu muss der Italiener allerdings das 250er Turnier in Athen, bei dem er in dieser Woche an den Start geht, gewinnen. Mit 250 Punkten mehr wäre er dann der letzte Teilnehmer der Finals (3925).
An Nummer zwei gesetzt hat der Italiener in der 1. Runde sogar ein Freilos. Im Achtelfinale bekommt mit Stan Wawrinka (Schweiz) zu tun, der Botic van der Zandschulp (Niederlande) knapp mit 2:6, 7:6 (7:5), 7:5 besiegte.
picture

Tennis: Lorenzo Musetti verlor beim Masters in Paris 2025 sein Auftaktmatch gegen seinen italienischen Landsmann Lorenzo Sonego

Fotocredit: Getty Images

Auger-Aliassime oder Musetti? Djokovic wird zum Zünglein an der Waage

Im Viertelfinale ist für den 23-Jährigen ein Kräftemessen mit Alexandre Müller oder Tomás Martín Etcheverry (Argentinien) möglich, im Halbfinale könnte es dann gegen seinen Landsmann Luciano Darderi oder Sebastian Korda (USA), der Alexei Popyrin (Australien) schlug, gehen.
In der anderen Turnierhälfte lauert aber Musettis Endgegner - im wahrsten Sinne: Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic (Serbien) will sich in Athen den Feinschliff für die ATP Finals holen und könnte im Endspiel auf Musetti treffen - und die Head-to-Head-Bilanz spricht mit 8:1 eindeutig für den 38-Jährigen.
picture

Novak Djokovic gewann schon sieben Mal die ATP Finals - so oft wie kein anderer

Fotocredit: Getty Images

So oder so wird Djokovic zum Zünglein an der Waage; noch ist nämlich nicht klar, ob der Serbe überhaupt in Athen - und vor allem auch in Turin - antreten wird. Seit seiner Aufgabe beim Show-Event Six Kings Slam im Spiel um Platz drei gegen Taylor Fritz macht er ein kleines Mysterium um seinen körperlichen Zustand. "Ich brauche Ruhe und gezielte Behandlung", sagte er danach.

Plant Djokovic schon für die Australian Open?

Ex-Profi Patrick McEnroe ist nicht der einzige, der da nicht so recht durchblickt.
"Die ATP hätte Djokovic in Turin natürlich liebend gern dabei, aber er sendet gemischte Signale. Mal klingt es, als wolle er unbedingt spielen, dann wieder, als plane er schon für Australien", sagte er bei "ESPN". Immerhin sah man den Djoker in Athen schon auf dem Trainingsplatz.
Sollte Djokovic jedoch nicht in Turin spielen, wäre Musetti automatisch dabei - Ergebnis in Athen hin oder her. Geht der Last-Minute-Poker nicht auf, ist der Italiener aber immerhin Ersatzmann. Nächster Nachrücker nach Musetti wäre dann der Brite Jack Draper - außer der Kasache Alexander Bublik sammelt in Metz mehr als 120 Punkte (= Finaleinzug).
Auger-Aliassime war 2022 schon mal Teilnehmer an den Finals und konnte dort Rafael Nadal (Spanien) besiegen, schied aber nach Niederlagen gegen Casper Ruud (Norwegen) und Taylor Fritz (USA) dennoch in der Vorrunde aus. Musetti nahm noch nie teil.
picture

Felix Auger-Aliassime of Canada is congratulated by Rafael Nadal of Spain after winning Round Robin Singles match during day three of the Nitto ATP Finals at Pala Alpitour on November 15, 2022 in Turin, Italy.

Fotocredit: Getty Images

Sieben Plätze für Turin schon vergeben

Bei den ATP Finals in Turin spielen die besten acht Profis des laufenden Jahres die inoffizielle Weltmeisterschaft aus. Eine Woche vor Beginn sind sieben von acht Tickets vergeben - an Carlos Alcaraz, Jannik Sinner, Novak Djokovic, Alexander Zverev, Ben Shelton, Taylor Fritz und Alex de Minaur.
Spielt Djokovic, wäre der Serbe zum 18. Mal bei den ATP Finals am Start. Er würde damit mit Rekordteilnehmer Roger Federer gleichziehen. Mit bislang sieben Titeln ist Djokovic aber auch so schon Rekordchampion beim Saisonabschluss-Event.
Die ATP Finals finden vom 9. bis zum 16. November in der Inalpi Arena von Turin statt - Titelverteidiger ist Sinner, der sich auch in diesem Jahr der vollen Unterstützung "seines" Publikums sicher sein darf.

Race to Turin 2025 - Top 10

(Stand: 3. November 2025; fett = qualifiziert)
#SpielerPunkte
1.Carlos Alcaraz (ESP)11.050
2.Jannik Sinner (ITA)10.000
3.Alexander Zverev (GER)4960
4.Novak Djokovic (SRB)4580
5.Ben Shelton (USA)3970
6.Taylor Fritz (USA)3935
7.Alex de Minaur (AUS)3935
8.Félix Auger-Aliassime (CAN)3845
9.Lorenzo Musetti (ITA)3685
10.Jack Draper (GBR)2990
Das könnte Dich auch interessieren: Doping? Becker "vertraut Sinner vollkommen"
picture

Sinner nach Titel-Premiere: "Egal was jetzt in Turin passiert ..."

Quelle: Perform


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung