Ruud, Draper, Musetti, Mensik und Co.: Alarm in Weltspitze - diese Spieler sind eine Gefahr für Sinner, Zverev und Alcaraz

Der erste Monat der Sandplatzsaison auf der ATP-Tour brachte vier verschiedene Sieger hervor. Neben Carlos Alcaraz (Monte Carlo) und Alexander Zverev (München) triumphierten Holger Rune in Barcelona und Casper Ruud in Madrid. Generell muckte die zweite Garde zuletzt stark auf. Knapp drei Wochen vor Beginn der French Open haben sich die Machtverhältnisse im Herrentennis etwas verschoben.

Highlights: Ruud triumphiert in Madrid - sein erster 1000. Titel!

Quelle: Perform

Unmittelbar nach seinem bislang größten Sieg widmete sich Casper Ruud erstmal Gegner Jack Draper.
"Du bist ein unglaublicher Spieler und eine echte Gefahr für alle von uns auf allen Belegen. Deine Grenze ist der Himmel. Es ist eine Freude, dir beim Tennisspielen zuzusehen", sagte der Norweger zu nach seinem 7:5, 3:6, 6:4-Finalsieg in Madrid, Ruuds erstem Titel bei einem Masters-1000-Turnier.
Schöne Worte eines Champions, der selbst lange auf diesen Tag hingearbeitet hatte: In sechs großen Endspielen (drei Grand Slams, zwei Masters und die ATP-WM) war Ruud als Verlierer vom Platz gegangen, ehe er am Sonntag den Bann brach.
"Mein Team und ich haben es oft - leider vergeblich - versucht, aber wir sind dran geblieben und haben es jetzt geschafft. Vielen Dank, dass ihr immer an mich geglaubt habt", sagte Ruud in seiner Siegesrede.

Draper sieht Finalpleite positiv: "Feuer lodert stärker"

Ruud und Draper - nur zwei einer ganzen Reihe von Profis, die sich in den letzten Wochen und Monaten (wieder) ins Rampenlicht gespielt und große Titel gewonnen haben und dem Establishment immer heftiger auf die Füße treten.
Draper, der den Saisonstart inklusive der Australian Open verletzungsbedingt verpasst hatte, triumphierte beim Masters in Indian Wells, erreichte das Finale in Madrid und verbesserte sich in der Weltrangliste von Position 15 Ende 2024 auf Rang fünf - nun vor einem gewissen Novak Djokovic.
Die Finalniederlage gegen Ruud nahm der Brite indes zum Anlass, noch härter an sich zu arbeiten. "Dass ich es nicht ganz über die Linie geschafft habe, hilft mir dabei, mich noch mehr anzustrengen. Das Feuer in mir lodert jetzt noch stärker", sagte der 23-Jährige.
On fire ist auch Holger Rune - endlich, möchte man meinen. Die Karriere des hoch veranlagten, heißblütigen Dänen gleicht bislang einer wilden Achterbahnfahrt. Derzeit geht's bergauf - Finale in Indian Wells, Titel in Barcelona gegen Publikumsliebling Alcaraz.
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Jack Draper ist bereits in die Top 5 der Weltrangliste vorgestoßen

Fotocredit: Getty Images

Lorenzo Musetti: Ritterschlag von Landsmann Sinner

Mit Lorenzo Musetti brachte sich zuletzt auch ein Lokalmatador für das Masters in Rom (7. bis 18. Mai) in den erweiterten Kreis der Turnierfavoriten. Der Italiener fühlt sich auf der roten Asche pudelwohl, stand im Finale von Monte Carlo und erreichte das Halbfinale in Madrid. Die Belohnung ist Rang neun in der aktuellen Weltrangliste.
"Lorenzo hat neben Carlos den besten Touch auf der Tour", sagte kein Geringerer als Musettis Landsmann Jannik Sinner kürzlich in einem "Rai"-Interview.
Noch nicht in den Top 10, aber auf dem Weg dorthin, ist Francisco Cerúndolo, neuer "Angstgegner" von Alexander Zverev. Der Argentinier mit der gnadenlosen Vorhand-Peitsche kletterte durch Viertelfinal-Teilnahmen in Miami und Indian Wells sowie zwei Halbfinals in München und Madrid von 31 auf 18.
In Madrid wiederholte Cerúndolo seinen Coup aus dem Vorjahr und nahm erneut Zverev aus dem Turnier. Von drei Matches gegen den 26-Jährigen gewann Zverev noch keins.

Sinner feiert emotionale Rückkehr in Rom

Zu guter Letzt ist da noch ein ganz neuer Stern am Tennishimmel: Jakub Mensik. Aus dem Nichts schnappte der 19 Jahre alte Tscheche Novak Djokovic beim Masters in Miami den 100. Titel auf der ATP-Tour vor der Nase weg.
Sein Können auf Sand muss der Teenager zwar noch beweisen, aber wie für Draper scheint es auch für Mensik kaum Grenzen zu geben. Im ATP-Ranking ging es schon mal hoch bis auf die 21.
Was haben drei Wochen vor Beginn der French Open in Paris (vom 25. Mai bis 8. Juni täglich live bei Eurosport und discovery+) die Topstars diesem Ansturm entgegenzusetzen? Verlässlich lässt sich diese Frage nicht beantworten.
Sinner feiert in Rom sein Comeback nach dreimonatiger Dopingsperre. Die Nummer eins der Welt hat seit dem Gewinn der Australian Open kein offizielles Match mehr bestritten. Ein gewisses "Einrosten" wäre daher nicht verwunderlich. Zudem gehört Sinner auf Sand (noch) nicht zu den ganz Großen. Sein einziger Titel datiert aus dem Jahr 2022 in Umag.

Alcaraz? Zverev? Viele Fragezeichen hinter den Topstars

Auch hinter dem Leistungsvermögen von Alcaraz steht ein Fragezeichen. Der Sieger von Monte Carlo und Finalist von Barcelona musste seine Teilnahme in Madrid wegen einer Adduktorenverletzung absagen, kehrt aber wie Sinner in Rom auf die Bühne zurück.
Titelverteidiger in der Ewigen Stadt ist Alexander Zverev. Deutschlands Nummer eins gewann nach langer Durststrecke in München, scheiterte aber in Madrid bei seinem erklärten Lieblingsturnier erneut schon im Achtelfinale.
Die etablierten Topstars der Szene sind aus den unterschiedlichsten Gründen derzeit schwer einzuschätzen. Umso günstiger scheint die Gelegenheit für die Ruuds, Runes und Musettis, in Rom und auch bei den French Open den ganz großen Wurf zu landen.
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Highlights: Gauff überrollt Swiatek in Madrid

Quelle: Perform




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