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Australian Open 2019 | Novak Djokovic nimmt den Grand Slam ins Visier

Tobias Laure

Update 28/01/2019 um 11:08 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hat bei den Australian Open seinen 15. Grand-Slam-Titel gewonnen - und jagt nun ein Ziel, das seit 31 Jahren keiner mehr erreicht hat. Eurosport-Experte Boris Becker traute dem 31-Jährigen nun alles zu, sogar einen Triumph bei den French Open. Djokovic selbst verrät nach dem Finale gegen Rafael Nadal, wie er es geschafft hat, sein furioses Spiel auf ein neues Level zu heben.

Novak Djokovic bei den Australian Open

Fotocredit: Getty Images

Reisende soll man nicht aufhalten, lautet ein bekanntes Sprichwort. Im Fall von Novak Djokovic ist das auch gar nicht möglich, selbst Rafael Nadal scheiterte krachend an der Aufgabe. "Ich versuche gerade über diese Reise der vergangenen 12 Monate nachzudenken", erklärte Djokovic wenige Minuten, nachdem er seine Final-Gala in der Rod Laver Arena erfolgreich mit dem siebten Australian-Open-Titel abgeschlossen hatte.
Und tatsächlich war das vergangene Jahr selbst für Djokovic-Verhältnisse extrem nervenaufreibend: Achtelfinal-Aus in Melbourne, Ellbogen-Operation, monatelange Pause, Sturz auf Platz 22 der Weltrangliste - dann Comeback, Titel in Wimbledon, bei den US Open und nun bei den Australian Open. Ach ja, auf Platz eins der Weltrangliste kehrte der Serbe im November auch zurück.
Von seiner fast übermenschliche Vorstellung im Endspiel gegen Nadal sei er allerdings "selbst ein wenig überrascht" gewesen, gab er im Exklusiv-Interview mit Eurosport zu und ergänzte:
Wenn man das Halbfinale und das Finale nimmt, waren das wahrscheinlich die besten zwei Matches, die ich jemals hintereinander gespielt habe. Und es war mein bestes Tennis, das ich gegen Rafa bislang in einem Grand-Slam-Finale gespielt habe.
Dass Djokovic mal wieder einen Tag der Extraklasse erwischt hatte, war den rund 14.800 Zuschauern in der Rod Laver Arena schon nach neun Minuten klar. Zu dem Zeitpunkt führte der 31-Jährige bereits mit 3:0 und hatte 12 von 13 Ballwechsel für sich entschieden. Genauso bemerkenswert: Djokovic hielt sein Niveau über die gesamte Matchdauer, Nadal bekam nie einen Fuß in die Tür.

Djokovic führt gegen Federer, Nadal und Murray

Da werden Erinnerungen wach an die Saison 2011, als Djokovic mit 41 Siegen in Serie ins Jahr startete und erst im Halbfinale der French Open an Roger Federer scheiterte. Oder an die Saison 2015, als der Ausnahmespieler aus Belgrad alle vier Grand-Slam-Finals erreichte und dabei dreimal triumphierte. Einen Teil seines Erfolgsgeheimnisses gab Djokovic nach dem jüngsten Titelstreich in Melbourne bei Eurosport preis:
Du musste den Druck umarmen und darfst ihn nicht als Feind begreifen.
Djokovic hat dieses Mantra verinnerlicht, das mit einen Grund ist, weshalb die Bilanzen gegen den Rest der sogenannten Big 4 allesamt positiv sind. Sowohl gegen Nadal (28:5) als auch gegen Federer (25:22) und Andy Murray (25:11) führt der Serbe im direkten Vergleich.

Auf den Spuren von Graf und Laver

Nun also geht die Reise für Djokovic weiter und es werden bereits vorsichtige Spekulationen laut, ob es ihm gelingen kann, in diesem Jahr den Grand Slam zu schaffen. Zuletzt gelang das Kunststück, alle vier Major-Events innerhalb eines Kalenderjahrs zu gewinnen, Steffi Graf. 31 Jahre ist das her (1988). Bei den Männern muss man noch wesentlich weiter zurückgehen, ehe man bei Rod Laver landet, dem 1969 Turniersiege bei den Australian Open, den French Open, in Wimbledon und bei den US Open gelangen.
Eurosport-Experte Boris Becker traut Djokovic den Grand Slam grundsätzlich zu. "Wenn er in dieser Form zu den French Open kommt, dann ist der auch dort der große Favorit. Mit der Einschränkung, dass es da natürlich Nadal gibt."
Djokovic kann sich dabei auf ein Element in seinem Spiel stützen, dem er erst in jüngster Zeit einen Feinschliff verpasst hat. "Ich habe am Aufschlag gearbeitet und ihn verbessert. Da geht es zwar nur um Details, aber ich fühle mich so wesentlich wohler im Match", erläutert der Superstar und schiebt noch eine Weisheit hinterher, die ihm helfen dürfte, das große Ziel zu erreichen: "In der Ruhe findest du Stärke." Klingt irgendwie bei jedem kitschig, nur nicht bei Novak Djokovic...
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