Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Australian Open | Novak Djokovic: Das ist der wichtigste Mann im Team

Tobias Laure

Update 22/02/2021 um 12:51 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hat wie erwartet seinen Australian-Open-Titel verteidigt. Überraschend war dagegen, wie der Serbe durchs Turnier navigierte. Djokovic tat sich in der ersten Woche schwer, verletzte sich bereits in der 3. Runde und fegte seine Gegner im Halbfinale und Endspiel doch vom Platz. Der 33-Jährige hat ein starkes Team im Rücken - doch kaum einer kennt den wichtigsten Mann: Ulises Badio.

Novak Djokovic feierte den Australian-Open-Titel mit seinem Team

Fotocredit: Getty Images

Wenn Tennis-Champions nach dem Finale bei der Siegerehrung den obligatorischen Dank an ihr Team richten, fangen die TV-Kameras in erster Linie die Trainer und die Familie ein. Bei Novak Djokovic war das am Sonntag in der Rod Laver Arena ein klein wenig anders.
Denn der neunmalige Melbourne-Champion wusste ganz genau, wer den größten Anteil am 18. Grand-Slam-Titel hat.
"Uli, ein ganz besonderes Dankeschön an dich. Vielen Dank, dass du mir die Gelegenheit zum Spielen gegeben hast", wandte sich der Superstar direkt an seinen Physiotherapeuten Ulises Badio. Der legte daraufhin die Hand auf sein Herz. Ein großer Moment.
Aber wer ist dieser Ulises Badio, was macht ihn so wertvoll für die Nummer eins der Welt?

Badio: 24 von 24 Stunden für Djokovic da

2017 heuerte der Argentinier im Team Djokovic an und brachte sich sofort bedingungslos ein. "24 von 24 Stunden am Tag bin ich bereit, das ist mein Dienstplan", wird der Physiotherapeut von der argentinischen Zeitung "La Nación" zitiert.
picture

Highlights | Neunter Titel: Djokovic lässt Medvedev keine Chance

Eine Einstellung, von der Djokovic bei den Australian Open mehr profitierte als je zuvor.
"Ich habe wahrscheinlich jeden Tag zehn Stunden auf der Liege verbracht und es hat funktioniert", berichtete Djokovic. Tatsächlich ließ er in der zweiten Woche aufgrund seiner Bauchmuskelverletzung mehrere Trainingseinheiten aus, um sich von Badio pflegen zu lassen.

Djokovic und Badio - die Chemie stimmt

Der 41-Jährige, der seinen Abschluss an der Universität der argentinischen Millionenstadt Córdoba in Physiotherapie und Kinesiologie machte, liegt bei seiner Arbeit genau auf einer Wellenlänge mit Djokovic.
Badio verfolgt einen alternativen Ansatz, ist spezialisiert auf traditionelle chinesische Medizin (TCM) und Akupunktur. Weitere Schwerpunkte legt der Südamerikaner auf die Chiropraktik und die Behandlung von Schulter-, Ellbogen- sowie Handverletzungen.
picture

Momente für die Ewigkeit: Warum Djokovic keine One-Man-Show ist

2017 fungierte Badio schließlich als Physio beim ATP Masters von Rom. Dort, so berichtet "La Nación", sei es zum Treffen mit Djokovic gekommen.
Die Chemie stimmte, der Serbe verpflichtete den jungen Therapeuten fest für sein Team. Ein Glücksgriff, wie sich zeigen sollte. Gleich im ersten Jahr der Zusammenarbeit war Badio gefordert, da Djokovic die Saison nach dem Klassiker von Wimbledon aufgrund von Ellbogen-Problemen abbrechen musste.

25-Millimeter-Riss: Djokovic muss pausieren

Der Argentinier machte den Ausnahmespieler wieder fit. Seitdem hat Djokovic an 12 Grand-Slam-Events teilgenommen, sechs davon gewann er.
picture

Jede Bewegung von Djokovic im Blick: Badio (Mitte) bei den French Open 2018

Fotocredit: Imago

Nach seinem jüngsten Coup wird Novak Djokovic nach eigener Aussage für "einige Zeit" kürzertreten. Eine MRT-Untersuchung habe ergeben, dass sich die Verletzung an der schrägen Bauchmuskulatur durch die Belastung weiter verschlimmert habe. Der Champion sprach von einem 25 Millimeter langen Riss.
"Laut des Arztes ist es nicht allzu schlimm, aber ich muss mir eine Auszeit nehmen und es heilen lassen", so Djokovic. Wie lange diese dauert, ließ er offen.

Djokovic wehrt sich mit Dokumentarfilm

Einen genauen Einblick in Badios Wirken verspricht indes ein Film, den Djokovic für das Jahresende angekündigt hat. "Wie haben wir an meinen Muskeln gearbeitet? Sie werden die Details später im Jahr in einem Dokumentarfilm zu sehen bekommen", ließ der 33-Jährige die Presse wissen.
Der Grund: Es hat Unterstellungen gegeben, wonach er die Verletzung in Melbourne nur vorgetäuscht habe.
Derartige Topleistungen seien im angeschlagenen Zustand gar nicht möglich, so der Vorwurf. Es könnte aber auch sein, dass das ganze Geheimnis in der Person von Ulises Badio zu finden ist ...

Kevin Krawietz im Eurosport-Podcast:

picture

Highlights | Neunter Titel: Djokovic lässt Medvedev keine Chance

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung