Australian Open 2022: John McEnroe schwärmt von Rafael Nadal nach dessen Triumph in Melbourne gegen Medvedev

VonKatharina Wiedenmann

Update 31/01/2022 um 12:54 GMT+1 Uhr

John McEnroe hat den 21. Grand-Slam-Triumph von Rafael Nadal bei den Australian Open gewürdigt. Vor allem der Kampfgeist des Spaniers ist aus Sicht der US-Tennis-Legende etwas ganz Besonderes. Exklusiv bei Eurosport sagte McEnroe: "Er hat das Herz eines Löwen und die größte Qualität, die ein Sportler in irgendeinem Sport haben kann: Die Bereitschaft, alles zu geben, egal was passiert."

Daniil Medvedev - Australian Open

Fotocredit: Getty Images

Er rate daher jungen Spielern, aber auch Topstars wie Finalgegner Daniil Medvedev, sich daran ein Beispiel zu nehmen - "auch, wenn es schwierig ist. Es ist nicht so, dass man das einfach erlernen kann."

Nadal spiele mittlerweile "ein bisschen intelligenter. Er weiß, wann er vielleicht ein oder zwei Punkte herschenken muss", so McEnroe.

"Diese Jungs sind einfach nicht auf demselben Niveau. Ich weiß nicht, wer es ist. Ich weiß nicht, ob ich jemals jemanden gesehen habe, der diese Art von Beständigkeit an den Tag gelegt hat. Sogar Djokovic hat sich nur etwas angenähert, aber ich glaube nicht, dass es in der Geschichte unseres Sports jemanden gibt, der so ist", schwärmte der siebenmalige Grand-Slam-Sieger im Gespräch mit Eurosport.

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Im Finale, das Nadal nach fünf dramatischen Sätzen gewann, habe Medvedev zudem im dritten Durchgang nachgelassen, analysierte McEnroe: "Medvedev hat ein paar, ich will nicht sagen nachlässige, aber vielleicht lockere Punkte gespielt. Er hat etwas gezögert, weil er seinem Ziel nahe war. Und dann kam plötzlich das Publikum zurück ins Spiel, das war offensichtlich ein großer Faktor."

McEnroe von Nadals Rückkehr begeistert

Der US-Open-Sieger von 2021 sei danach von den Zuschauern frustriert gewesen. Der US-Amerikaner sagte dazu: "Das war der Wendepunkt, genau da. Sobald sich das Momentum ein wenig verschoben hatte, wurde es eng für ihn. Und im Grunde genommen hat er im dritten Satz an diesem Punkt versagt."

Nadals Leistung wollte McEnroe damit allerdings nicht schmälern, vor allem auch angesichts der zahlreichen gesundheitlichen Probleme des Spaniers im Vorfeld. "Wenn man bedenkt, was alles passiert ist, dass Rafael Nadal fast sechs Monate lang nicht gespielt hat, operiert wurde und Covid hatte, und dann alles, was mit Novak (Djokovic, Anm. d. Red.) los war. Und danach zu sehen, wie er das geschafft hat", merkte der 62-Jährige an.

Durch seinen Sieg in Melbourne zog Nadal vorerst im Rennen um den Allzeit-Grand-Slam-Rekord an seinen Hauptkonkurrenten vorbei. Djokovic und Roger Federer liegen jeweils bei 20, der Spanier bei 21 Titeln.