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Australian Open 2022: Rafael Nadal verteidigt Daniil Medvedev nach dessen Kritik am Publikum in Melbourne

Katharina Wiedenmann

Update 31/01/2022 um 19:59 GMT+1 Uhr

Rafael Nadal ging im Australian-Open-Finale gegen Daniil Medvedev als Sieger hervor. Sein Gegner haderte dabei auch mit dem Publikum, das klar auf der Seite des Spaniers war. Nadal verteidigte den Russen in der "AS": "Medvedev hat ein Image, das nicht widerspiegelt, wie er wirklich ist." In der Umkleidekabine sei der 25-Jährige "ein sehr freundlicher Mensch, nah und überhaupt nicht arrogant".

Rafael Nadal und Daniil Medvedev

Fotocredit: Getty Images

Allerdings wisse er, dass Medvedev "manchmal auf dem Platz Fehler macht und mit einigen Gesten provoziert", erklärte Nadal in dem Interview.
In Wahrheit sei der US-Open-Sieger von 2021 jedoch "jemand, mit dem man in Ruhe reden kann. Ich mag ihn wirklich und halte ihn für einen guten Menschen."
Medvedev hatte nach dem verlorenen Endspiel auf der Pressekonferenz gedroht, in Roland Garros und Wimbledon nicht zu spielen, da ihn das Publikum nicht unterstützt habe. Tatsächlich wurden im Duell mit Nadal unter anderem Doppelfehler oder Patzer des Russen beklatscht.
Nadal meinte zu Medvedevs Andeutungen: "Ich denke, was er in der Pressekonferenz gesagt hat, ist das Ergebnis des Augenblicks. Manchmal macht er solche Aussagen, aber er weiß auch, wie man sie hinterher wieder in Ordnung bringen kann. Er hat es schon oft getan und ist intelligent genug, das zu tun."
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Applaus nach Doppelfehler zum Break - Medvedev reagiert sarkastisch

Nadal: Australian-Open-Sieg "überraschend und unerwartet"

Manchmal habe der 25-Jährige "seine Gefühle nicht unter Kontrolle, aber ich glaube nicht, dass er wirklich so fühlt. Ich wünsche ihm alles Gute und bin mir sicher, dass er einige großartige Momente mit dem Publikum erleben wird." Medvedev sei "ein toller Champion" und habe "eine große Anpassungsfähigkeit und einen großen Kampfgeist". Daher sei er sicher, dass "er ein Kandidat ist, um die wichtigsten Turniere zu gewinnen", so der nun 21-fache Grand-Slam-Sieger.
Seinen eigenen Triumph ordnete Nadal ebenfalls ein. "Perspektivisch gesehen ist der Sieg bei den Australian Open das Größte. Weil ich so wenig trainieren konnte, weil ich monatelang nicht an Wettkämpfen teilgenommen habe, weil ich 35 Jahre alt bin. Es gibt viele Faktoren, die diesen Sieg so überraschend und unerwartet machen", meinte der Spanier, der wegen einer Fußoperation ein halbes Jahr auf der Tour gefehlt hatte und im Dezember zudem an Covid erkrankt war.
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Finale: Nadal besiegt Medvedev nach 5:24 Stunden - Highlights

Er sei sich aber auch bewusst, "dass 21 Titel nicht ausreichen werden, um derjenige zu sein, der die meisten Grand Slams der Geschichte gewinnt". Zudem gab der Spanier Einblicke in die vergangenen Monate, in denen er lange nur auf Krücken laufen konnte. Nadal leidet am sogenannten Müller-Weiss-Syndrom, einer degenerativen Erkrankung des Kahnbeins im Mittelfuß.
"Letztendlich wissen wir seit vielen Jahren, dass es dafür keine Heilung gibt. Also versuchen wir, es irgendwie weniger schmerzhaft zu machen", erklärte der 35-Jährige. Im vergangenen halben Jahr habe er dennoch "nicht über den Ruhestand nachgedacht, weil man nicht darüber nachdenken will, wenn man nicht aufhören will".

Das Gelbe vom Ball – Der Tennis-Podcast von Eurosport:

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Becker adelt Nadal nach Final-Coup: "Der Erfolgreichste der Geschichte"

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