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Das Phänomen Rafael Nadal - plötzlich ist der Superstar doch Favorit

Tobias Laure

Update 24/01/2022 um 19:16 GMT+1 Uhr

Rafael Nadal hat sich trotz schwieriger Monate inklusive einer Infektion mit dem Coronavirus bislang prächtig präsentiert bei den Australian Open. Damit war nicht zwingend zu rechnen. Inzwischen müssen aber die Zweifler anerkennen, dass der 35-Jährige zu den Favoriten gehört, zumal er frühestens im Finale auf Daniil Medvedev treffen kann. Ist das Tennis-Monster - im positiven Sinne - entfesselt?

Rafael Nadal bei den Australian Open

Fotocredit: Getty Images

Manchmal erlebt auch eine Legende wie Rafael Nadal auf dem Tennisplatz neue Dinge.
So wie im Achtelfinale gegen Adrian Mannarino. 28 Minuten lang lieferten sich die beiden Profis einen Schlagabtausch im Tiebreak des ersten Satzes, dann brach es aus Nadal heraus. Der Rekord-Grand-Slam-Champion feierte den entscheidenden Punkt zum 16:14 wie einen Turniersieg.
Spätestens da war klar: Nadal ist zurück - mit allem, was dazugehört.
"Wenn das Adrenalin hochschießt, hast du eine bessere Chance, erfolgreich zu sein", erklärte der Mallorquiner im Eurosport-Interview. Das will der Superstar auch im Viertelfinale gegen Zverev-Bezwinger Denis Shapovalov (Dienstag ab 4:00 Uhr live im TV bei Eurosport) umsetzten.
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16:14! Wahnsinns-Tiebreak zwischen Nadal und Mannarino

Einen Blick auf die Australian-Open-Statistik sollte er sich allerdings verkneifen. In seinen bisherigen 13 Viertelfinals in Melbourne ging Nadal sieben Mal als Verlierer vom Platz, so auch in den vergangenen beiden Jahren.
Überhaupt ist das erste Grand-Slam-Turnier der Saison für den Spanier kein Selbstläufer. Bei fünf Endspielteilnahmen setzte es vier Niederlagen, nur 2009 konnte Nadal den Norman Brookes Challenge Cup mit nach Hause nehmen.

Becker: "Nadal und Medvedev Topfavoriten"

13 Jahre später stehen die Chancen nun plötzlich deutlich besser als erwartet, dass es mit dem zweiten Titel im Melbourne Park klappen könnte. Das sieht auch Boris Becker so. Der zweimalige Australian-Open-Champion betonte bereits von ein paar Tagen, dass "Nadal kein Dark Horse" sei. Wer anderes behaupte, habe "keine Ahnung von Tennis".
Inzwischen geht Becker sogar noch einen Schritt weiter. "Die Topfavoriten sind für mich jetzt Rafael Nadal und Daniil Medvedev", erklärte Deutschlands Tennis-Legende bei Eurosport. "Am besten gefällt mir der Spanier und wie er bislang durchs Turnier geht."
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Becker legt sich fest: Das sind jetzt die beiden Topfavoriten

In der Tat überzeugte der Routinier und gab in den ersten vier Runden nur beim Härtetest gegen Karen Khachanov einen Satz ab. "Die Dinge haben sich zweifellos viel besser entwickelt, als zu erwarten war", räumte Nadal ein. Es gelte aber, vorsichtig zu bleiben, "im Sport ändert sich vieles ganz schnell".

Nadal lobt Shapovalov in höchsten Tönen

Der 35-Jährige weiß, dass er mit Shapovaov einen Gegner vor der Brust hat, der nach seinem überraschenden Dreisatzerfolg gegen Alexander Zverev das maximale Selbstvertrauen mitbringt. "Denis ist einer der Spieler mit dem größten Potenzial auf der Tour", unterstrich Nadal im Vorfeld der Partie.
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Achtelfinale: Nadal mit Marathon-Tiebreak gegen Mannarino - Highlights

Aus seiner Sicht werde der 22-jährige Kanadier irgendwann ein "mehrfacher Grand-Slam-Champion" sein. Nur: In Melbourne will er das erst einmal noch verhindern. Der direkte Vergleich zumindest spricht mit 3:1 für den Weltranglistensechsten.
Trotzdem vermeidet Nadal eine klare Kampfansage - weder in Richtung Shapovalov, noch im Hinblick auf die Frage nach dem Nachfolger von Titelverteidiger Novak Djokovic. Das muss er auch nicht, die Konkurrenz hat längst zur Kenntnis genommen, dass Nadal (fast) wieder der Alte ist und damit nur sehr schwer zu schlagen.

Historische Chancen für Nadal

Darüber hinaus hat der Sandplatzkönig die Chance, Geschichte zu schreiben.
Klappt es mit dem Turniersieg, wäre er nach Djokovic der zweite Spieler seit Beginn der Open Era, der jeden Grand-Slam-Wettbewerb mindestens zweimal für sich entschieden hat. Ganz zu schweigen davon, dass er mit 21 Major-Titeln Roger Federer und Djokovic hinter sich lassen würde.
Vielleicht erlebt Nadal am Ende der Woche ja wieder ein paar neue Dinge ...

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"Verrückter Tiebeak": Nadal analysiert die epische Schlacht

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