Mit einer krachenden Vorhand besiegte der Südtiroler den Titelverteidiger und riss beide Arme zum Jubel nach oben.
Nach 3:22 Stunden verwandelte Jannik Sinner (Italien/Nr. 4) gegen Novak Djokovic (Serbien/Nr. 1) seinen zweiten Matchball zu seinem größten Karriereerfolg - dabei hatte er dem Dominator des Welttennis keinen einzigen Breakball gegönnt.
Nachdem Sinner gegen Djokovic zweimal in Wimbledon (2022, 2023) und bei den letztjährigen ATP Finals verloren hatte, gelang ihm nach dem Erfolg im Davis-Cup-Halbfinale der zweite große Sieg gegen den Weltranglistenersten in Folge.
"Es fühlt sich großartig an. Es war ein hartes Match, auf das ich mich sehr gefreut habe", sagte Sinner, der nun bei einer 3:4-Bilanz gegen Djokovic steht, bei Eurosport. In Melbourne hatte der Weltranglistenerste seit dem Achtelfinale 2018 gegen den Südkoreaner Hyeon Chung kein einziges Match mehr verloren (33 Siege in Folge - Rekord mit Monica Seles).
Der Matchball: Sinner vollendet Meisterstück gegen Djokovic
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Sinner schlägt Djokovic - Becker gibt sich überrascht
"Ich bin nicht überrascht, dass er gewonnen hat, aber über die Art und Weise", sagte Eurosport-Experte Boris Becker, der Djokovic von 2013 bis 2016 bei insgesamt sechs Grand-Slam-Titeln betreut hatte. "Der sympathische Südtiroler ist erwachsen geworden. Er hat schon an die Tür geklopft, jetzt ist er cool geblieben."
Djokovic: "Eines meiner schlechtesten Grand-Slam-Matches"
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Dass Djokovic keinen Breakball hatte, sei "vielleicht die Story des Matches".
Der Serbe sei verdient ausgeschieden. "Er hat fast in allen seinen Matches kämpfen müssen. Es waren nicht seine besten Australian Open", sagte Becker, der in Melbourne selbst 1991 und 1996 gewonnnen hat.
Becker von deutlicher Djokovic-Niederlage gegen Sinner überrascht
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Australian Open: Djokovic-Serie reißt nach 33 Siegen
Djokovic hatte zuvor bei den Australian Open auch noch nie ein Halbfinale oder Finale verloren; zehnmal siegte der 36-Jährige bereits down under. Mit insgesamt 48 Halbfinal-Teilnahmen hatte er seinen eigenen Grand-Slam-Rekord ausgebaut.
Becker nach Djokovic-Aus deutlich: "Sinner war der Bessere!"
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Der Serbe steht damit weiter bei 24 Grand-Slam-Titeln (Rekord vor Rafael Nadal/22). Die 25, die in Melbourne auf seinen Schuhen prangte, muss warten.
Im ersten Satz fand Djokovic überhaupt nicht ins Spiel. Während Sinner cool dominierte, leistete sich der Weltranglistenerste viele vermeidbare Fehler - 15 an der Zahl. So dauerte es nur 36 Minuten bis zum 6:1 des Südtirolers.
In nur 36 Minuten: Sinner gewinnt Satz eins gegen Djokovic
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Sinner dominiert Djokovic zwei Sätze lang klar
Wer nun dachte, Djokovic könnte drauflegen, rieb sich verwundert die Augen: Sinner beherrschte weiter die Ballwechsel, breakte sein Gegenüber zum 2:1 und cruiste fortan zur 2:0-Satzführung. Djokovic bäumte sich nur bei 2:4 und Breakball gegen sich einmal kurz auf, ließ sich in der Folge aber erneut das Service abnehmen.
Djokovic hofft auf die Wende - und animiert das Publikum
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1:16 Stunden war das Match da erst alt - eine Lehrstunde für den 36-Jährigen. "Ich habe sehr gut angefangen. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht so gut drauf ist und deswegen habe ich gepusht", sagte Sinner später.
1:6, 2:6 - so arg wurde Djokovic bei einem Grand-Slam-Turnier lange nicht mehr verprügelt. 2006 bekam er zuletzt eine ähnliche Klatsche - bei den US Open verlor der damals 19-Jährige gegen den Australier Lleyton Hewitt 3:6, 1:6, 2:6.
6:1, 6:2! Sinner spielt Djokovic im Halbfinale her
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Sinner bleibt cool
In Australien war er nur bei seinem allerersten Grand-Slam-Match 2005 ähnlich überfahren worden; 0:6, 2:6, 1:6 hieß es damals gegen den späteren Sieger Marat Safin aus Russland.
Sinner nach Final-Einzug: Die Eltern bleiben zuhause!
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Mit der 2:0-Führung im Rücken blieb der Italiener ruhig und erarbeitete sich gleich im ersten Spiel des dritten Satzes eine weitere Breakchance, die der Altmeister jedoch abwehrte. Die Spiele waren nun enger, Djokovic schaffte es aber immer noch nicht, Sinner bei dessen Aufschlag ernsthaft zu gefährden.
Dafür bekamen die Zuschauer in der nahezu vollbesetzten Rod Laver Arena (14.820 Plätze) nun endlich das erhofft ausgeglichene Halbfinale mit packenden Ballwechseln und hoher Intensität.
Sinner dreht auf - Djokovic resigniert
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Djokovic beweist Nervenstärke in Satz drei
Bis 5:5 blieb alles in der Reihe, dann unterbrach bei 40-40 ein medizinischer Notfall im Stadion Djokovic für mehrere Minuten in seinem Aufschlagspiel. Der Serbe ließ sich jedoch nicht beirren und startete die Partie mit einem Ass neu und holte sich das 6:5.
Djokovic beißt sich rein - Fans rasten aus
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Im folgenden Tiebreak erarbeitete sich Sinner bei 6-5 seinen ersten Matchball, der Italiener schlug jedoch ins Netz. "Da hat mir der Arm gezittert", gestand er später bei Eurosport.
Weil Djokovic auch seinen zweiten eigenen Aufschlag nutzte, hatte der Serbe kurz darauf selbst Satzball und nutzte diesen ebenfalls, ohne sich bis dato einen Breakball erarbeitet zu haben. Für Sinner war es der erste Satzverlust in Melbourne 2024.
Djokovic wehrt Matchball ab und gewinnt Satz drei
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Sinner hat aus Niederlagen gelernt
Erinnerungen an Wimbledon 2022 wurden wach, als Djokovic den Südtiroler
nach 0:2-Satzrückstand noch besiegen konnte (5:7, 2:6, 6:3, 6:2, 6:2).
Djokovic gönnte sich nach Satz drei erst mal eine siebenminütige Umziehpause. Bei 0:1 musste der 36-Jährige drei Breakchancen abwehren, bei 1:2 wurde ihm das Service dann zum insgesamt fünften Mal abgenommen - die Vorentscheidung im Match.
Break Sinner! Djokovic steht mit dem Rücken zur Wand
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"Er ist ein Spieler, von dem man viel lernen kann", sagte Sinner später: "Aus der Wimbledon-Niederlage letztes Jahr (ebenfalls Halbfinale, Anm. d. Red.) habe ich einiges mitgenommen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich noch in vielen Dingen verbessern kann."
Djokovic geschlagen! Das sagt Sinner im Eurosport-Interview
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Weltrangliste: Djokovic büßt Vorsprung ein
In der Weltrangliste steht Djokovic weiter an Position eins; sein Vorsprung auf Carlos Alcaraz (Spanien) schrumpfte jedoch auf 600 Punkte zusammen (9855 vs. 9255).
Sollte Daniil Medvedev die Australian Open im Finale gegen Sinner gewinnen, wäre der Russe neuer Weltranglistenzweiter und würde Djokovic noch dichter auf die Pelle rücken (9465).
"Ich will mich JETZT umziehen!" Djokovic wird deutlich
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Medvedev
rang Alexander Zverev im Halbfinale 7:5, 6:3, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7), 3:6 nieder und steht am Sonntag gegen Sinner (ab 9:15 Uhr live bei Eurosport 1,
discovery+ und im
Liveticker bei Eurosport.de) zum dritten Mal in Australien im Finale.
Gewinnt Sinner das Turnier, bleibt er Weltranglistenvierter (8310 Punkte) und Medvedev (8765) Dritter.
(mit SID)
6:1, 6:2! Sinner spielt Djokovic im Halbfinale her
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Sinner erklärt Gala gegen Djokovic: "Ein riesiges Privileg"
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