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Australian Open 2024 - Alexander Zverev scheitert nach Halbfinal-Drama an Daniil Medvedev

Tobias Laure

Update 28/01/2024 um 13:49 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev ist im Halbfinale der Australian Open 2024 in Melbourne dramatisch an Daniil Medvedev gescheitert. Der Olympiasieger gewann zwar die ersten beiden Sätze, musste sich aber nach 4:17 Stunden 7:5, 6:3, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7), 3:6 geschlagen geben. Medvedev bekommt es im Kampf um den Titel nun mit Jannik Sinner zu tun, der Titelverteidiger Novak Djokovic 6:1, 6:2, 6:7 (6:8), 6:3 schlug.

Halbfinale: Zverev vergeigt 2:0-Führung gegen Medvedev - Highlights

"Ich war ein bisschen verloren, ab dem dritten Satz habe ich mir dann gesagt: 'Spiel einfach, kämpfe um jeden Ball.' Dann habe ich gewonnen, worauf ich sehr stolz bin", erklärte Daniil Medvedev nach der Partie im On-Court-Interview.
Zunächst sah es aber nicht danach aus, dass der 27-Jährige zum dritten Mal nach 2021 und 2022 das Endspiel im Melbourne Park erreichen würde.
Denn: Alexander Zverev verschaffte sich - wie schon im Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz - früh die ersten Vorteile in der Partie.
Der 26-Jährige zog dank zweier Breaks auf 4:1 davon, während Medvedev überhaupt nicht zurecht kam und schon zu diesem Zeitpunkt vier Doppelfehler auf dem Konto hatte.

Zverev holt Satzführung

"Sascha hält den Gegner am Laufen, beschäftigt ihn. Das gefällt mir gut", befand Eurosport-Experte Boris Becker den guten Auftakt des Hamburgers, warnte aber auch davor, nachlässig zu werden. Aus gutem Grund: Medvedev nutzte ein paar Unkonzentriertheiten von Zverev und schaffte den Ausgleich zum 5:5.
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"Traurig und enttäuscht": So analysiert Becker die Zverev-Pleite

"Wir reden gerne vom Weltklasse-Niveau, das ist es aber im ersten Satz noch nicht", so Becker. Immerhin: Zverev legte zwei Spiele in Serie nach und schnappte sich nach einer knappen Stunde Spielzeit die Satzführung.
Die Partie erreichte auch in der Folge nicht das allerhöchste Level, aber es war Zverev, der mit dem Break zum 3:2 den nächsten Nadelstich setzte. "Medvedev wirkt angeschlagen, hat Sorge, dass seine Strategie überhaupt nicht aufgeht", beobachtete Becker.
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51 Schläge! Zverev gewinnt unfassbaren Ballwechsel

Es kam tatsächlich noch schlimmer für den US-Open-Champion von 2021: Zverev knöpfte ihm das Aufschlagspiel zum 6:3 ab. "Ich sehe einen gut gelaunten Zverev, 2:0 Sätze, das war so nicht zu erwarten. Entscheidend war, wie er den zweiten Durchgang gewonnen hat. Mit offensivem, aggressivem Spiel", so Becker.
Medvedev kam im dritten Satz etwas besser zurecht, das Match war offen. Beide Kontrahenten hielten ihre Aufschlagspiele, es ging in den Tiebreak. Zverev geriet 1:3 in Rückstand, kam aber schnell wieder heran (3:3).

Medvedev krallt sich zwei Tiebreaks

Dennoch gelang es Medvedev, seine leichten Vorteile in dieser Phase auszuspielen und mit 7:4 im Tiebreak auf 1:2 in den Sätzen zu verkürzen.
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Zverev am Boden - Medvedev gewinnt Monster-Ballwechsel

Es blieb ein Duell auf Augenhöhe, wobei Medvedev weiterhin etwas griffiger wirkte, beim Stand von 4:3 aber die Chance zum Break liegen ließ. "Daniil hat mehr Chancen bei Aufschlag von Sascha als umgekehrt. Er hat sich voll erholt", so Becker.
Da der 27-Jährige die Möglichkeiten aber nicht zu nutzen wusste, ging es auch im vierten Satz in den Tiebreak - der zum Krimi geriet. Medvedev unterlief bei 4:4 ein Doppelfehler, er holte dann aber bei Aufschlag Zverev drei Punkte in Folge und erzwang den fünften Satz.

Zverev lässt im fünften Satz nach

"Daniil ist ein Kämpfer vor dem Herrn. Wie kann Zverev diese Enttäuschung wegstecken, woher kommen Kraft und Moral für den fünften Satz?", fragte Becker.
Der fünfte Satz begann jedenfalls ausgeglichen, mit guten Aufschlagspielen auf beiden Seiten - bis Medvedev bei 2:2 plötzlich drei Breakchancen hatte und das Service des Olympiasiegers durchbrach.
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Medvedev macht Mätzchen - das schmeckt Zverev überhaupt nicht!

Zverev versuchte, dagegenzuhalten - allerdings ohne Erfolg. Medvedev ließ sich den Vorsprung nicht mehr abnehmen und machte mit einem weiteren Break zum 6:3 den Einzug ins Endspiel klar.

Becker: "Unerzwungene Fehler kosten Zverev das Match"

"Ich bin etwas enttäuscht. Es fing so gut an für Sascha. Insgesamt waren es aber, vor allem zum Schluss, zu viel unerzwungene Fehler. Die haben ihn das Match gekostet", bilanzierte Becker. In der Tat leistete sich Zverev im entscheidenden Satz 21 unforced errors, Medvedev nur deren sieben.
"Ich war oft nicht besonders gut über fünf Sätze. Vor einem Monat habe ich ein paar Dinge geändert, um stärker zu sein in den langen Partien", ließ Medvedev wissen, der zum vierten Mal in einem Grand-Slam-Finale steht und seinen zweiten Major-Titel nach den US Open 2021 anpeilt.
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Der Matchball: Zverev vergeigt Vorhand - Medvedev mit Psst-Geste!

"Es ist großartig. Bei einigen Matches habe ich nicht geglaubt, dass es klappen würde, aber heute habe ich im dritten Satz gesagt, ob ich gewinne oder verliere, ich will stolz auf mich sein, versuchen, das Match zu gewinnen, und wenn es nicht klappt, dann klappt es eben nicht", erklärte Medvedev im Exklusiv-Interview mit Eurosport.

Sinner: "Bereit, um eine der größten Trophäen zu kämpfen"

Im Kampf um die Krone wartet am Sonntag (ab 9:30 Uhr im Ticker) Jannik Sinner, der in der Form seines Lebens ist. Der Südtiroler preschte ohne Satzverlust ins Halbfinale, wo er Titelverteidiger Novak Djokovic nach einer erneut bärenstarken Vorstellung aus dem Wettbewerb warf.
"Ich bin bereit, um eine der größten Trophäen dieses Sports zu kämpfen", kündigte Sinner an. Das gilt freilich auch für Medvedev.
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Halbfinale: Sinner fegt Djokovic vom Platz - Highlights


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