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French Open: Alexander Zverev kassiert im Halbfinale von Roland-Garros klare Niederlage gegen Casper Ruud

Tobias Laure

Update 10/06/2023 um 00:23 GMT+2 Uhr

Alexander Zverevs Traum vom Einzug ins Endspiel der French Open ist im Halbfinale geplatzt. Der 26-Jährige ging mit einer Zerrung ins Match, erwischte einen gebrauchten Tag und unterlag Casper Ruud 3:6, 4:6, 0:6. Der Norweger erreichte wie vor einem Jahr das Finale von Paris. Gegner am Sonntag ist Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic, der Carlos Alcaraz nach einem Verletzungsdrama stoppte.

Halbfinale: Zverev gegen Ruud beinahe chancenlos - Highlights

"Es war schwierig. Casper einer der besten Spieler der Welt auf Sand und wenn du gegen ihn kein physisches Match daraus machen kannst und ein bisschen hektisch bist, dann hast du keine Chance", zog Alexander Zverev im Eurosport-Interview Bilanz.
Er sei "sehr enttäuscht" ob des einseitigen Spielverlaufs. "Du kannst verlieren, aber ich war überhaupt nicht da. Das ist der große Unterschied zu den vorherigen Matches, ich war weit unter meinem Durchschnitt", so der Olympiasieger.
Das habe auch mit einer "kleinen Zerrung" am Oberschenkel zu tun gehabt. "Ich will ihm nichts wegnehmen, aber ich hatte viele Probleme", sagte Zverev.
Casper Ruud demonstrierte indes von Beginn an, warum er im Vorjahr im Endspiel stand und auch in diesem Jahr zu den Besten in Roland-Garros zählt.
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Zverev exklusiv: Körper hat "die größte" Rolle gespielt

Der 24-Jährige nahm Zverev direkt das erste Aufschlagspiel ab und zog in der Folge auf 5:2 davon. Der Mann aus Oslo profitierte vor allem von seiner niedrigeren Fehlerquote und dem etwas kaltschnäuzigeren Verhalten bei den Big Points. Nach 49 Minuten sicherte sich der Norweger die Satzführung.
Zverev versuchte nun, mehr Druck aufzubauen. "Sascha spielt intensiver und aggressiver, das gefällt mir besser", lobte Eurosport-Experte Boris Becker. Allerdings tat sich der Hamburger weiterhin schwer, seine Chancen zu nutzen.
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Matchball Becker nach Zverev-Aus im Halbfinale

Als der Olympiasieger im zweiten Satz sein Aufschlagspiel zum 3:4 abgeben musste, hatte Ruud drei von sieben Breakbälle genutzt. Zverevs Bilanz zu diesem Zeitpunkt: einer von neun!

Zverev lässt Chance um Chance liegen

"Er hat seine Möglichkeiten leider nicht genutzt. Wenn man einen Breakball hat, dann muss man aggressiver agieren, es zwingen", zog Bruder Mischa Zverev bei Eurosport Zwischenbilanz.
Nur: Ruud machte im dritten Satz einfach da weiter, wo er aufgehört hatte. Der Skandinavier eröffnete den Durchgang mit einem weiteren Break. "Casper spielt taktisch sehr clever, ist gut eingestellt", analysierte Becker den starken Auftritt des Weltranglistenvierten.
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Jesses! Von dem Breakball träumt Zverev morgen schlecht

Zverev gelang es dagegen nicht mehr, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Der dritte Satz begann vielmehr mit zwei verlorenen Aufschlagspielen und einem 0:3-Rückstand. Mehr als eine Vorentscheidung.

Ruud folgt unbeirrbar seiner Strategie

Ruud zog sein Spiel stoisch durch und legte Zverev immer wieder hohe Bälle hin, die dieser mit bitterer Regelmäßigkeit verschlug oder so zurückbrachte, dass der Punkt an den Norweger ging.
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"Da ist es passiert!" Zverev verliert gegen Ruud im Halbfinale

Nach 2:09 Stunden war das Abenteuer Paris für den Olympiasieger vorbei: Ruud machte mit seinem dritten Matchball den Sack zu und sein drittes Grand-Slam-Endspiel klar.

Becker stellt klar: "Zverev wieder Weltklassespieler"

Zverev, für den das Halbfinale ob der schwachen Ergebnisse im Vorfeld des Klassikers ein großer Erfolg war, leistete sich zu viele Fehler. Sowohl bei den unerzwungenen Fehlern (37:19) als auch den sogenannten forced errors (28:18) sprachen die Zahlen klar gegen den Deutschen.
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Ruud gelingt frühes Break gegen Zverev

"Heute war es ein Spiel zu viel. Aber Sascha ist zurück, wieder ein Weltklassespieler und im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers gewesen. Das muss er optimistisch sehen, denn das Glas ist halb voll", unterstrich Becker.

Ruud blickt auf Finale: "Bin wieder Underdog"

"Ich wollte da rausgehen und ohne große Gefühle spielen, nicht groß nachdenken, ohne Druck. Ich habe sehr gut gespielt. Vom ersten bis zum letzten Punkt ist alles in meine Richtung gelaufen. Ich bin sehr froh, dass ich das Match gewonnen habe", erklärte Ruud unterdessen.
Für den Paris-Finalisten von 2022 geht es am Sonntag gegen Novak Djokovic, gegen den er eine 0:4-Bilanz hat, um den ersten Grand-Slam-Titel der Karriere (ab 15:00 Uhr im Ticker).
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Zverev klärt nach Pleite auf: "Kleine Zerrung" am Oberschenkel

"Es wird hart. Vergangenes Jahr ging es gegen Rafa, dieses Jahr geht es gegen Novak. Was soll man da sagen? Das sind zwei der schwersten Gegner in der Geschichte des Tennis", wagte die Nummer vier der Welt einen Ausblick auf das Finale.
Er werde "wieder der Underdog" sein, so Ruud. "Und ich werde wieder versuchen, ohne große Gefühle zu spielen. Ich werde einfach versuchen, es zu genießen, so viel zu lächeln, wie es geht."
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Mit der Papa-Faust: Zverev schließt Ballwechsel perfekt ab

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