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French Open: Musetti erster Halbfinalist in Roland-Garros - doch was war da mit der Linienrichterin?
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Update 03/06/2025 um 23:36 GMT+2 Uhr
Lorenzo Musetti hat als erster Herren-Spieler das Halbfinale der French Open 2025 erreicht. Der Italiener besiegte den US-Amerikaner Frances Tiafoe im Viertelfinale nach 2:47 Stunden 6:2, 4:6, 7:5, 6:2. Musetti trifft in der Runde der letzten Vier auf Carlos Alcaraz (Spanien), der Tommy Paul (USA) in der Night Session beim 6:0, 6:1, 6:4 nicht den Hauch einer Chance ließ.
Viertelfinale: Musetti stoppt Tiafoes Lauf - Highlights
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Der 23 Jahre alte Italiener zog nach Wimbledon 2024 zum zweiten Mal bei einem Major-Turnier ins Semifinale ein.
"Es war bei dem Wind echt schwierig, sauber zu spielen", sagte Musetti, "ich war auch etwas müde, aber irgendwo habe ich noch die Extra-Energie gefunden, das Match zu gewinnen."
Kurz vor Ende des zweiten Satzes sorgte der Italiener allerdings für eine diskutable Szene: Als ihm ein Ball nach dem Zuwurf eines Balljungen runterfiel, kickte er ihn achtlos weg - und traf dabei eine Linienrichterin im Brustbereich.
Der Italiener entschuldigte sich sofort, der deutsche Schiedsrichter Timo Janzen, der auch eine Disqualifikation hätte aussprechen können, beließ es bei einer Verwarnung für unsporliches Verhalten.
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Musetti schießt Linienrichterin mit Fuß ab - Tiafoe fordert Verwarnung
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"Ehrlich, es war wirklich ein unglücklicher Zufall", sagte Musetti später: "Ich war erschrocken, ich wollte wirklich niemanden verletzen. Deswegen bin ich sofort hingegangen und habe mich natürlich entschuldigt. Die Verwarnung war richtig. Ich denke, dass der Schiedsrichter gesehen hat, dass es keine Absicht war. Deswegen hat er mich weiterspielen lassen."
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Musetti räuig: "Ein unglücklicher Zufall"
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Musetti schießt Linienrichterin ab
"Der deutsche Schiedsrichter hat seine Aufgabe heute hervorragend gelöst", meinte auch Eurosport-Experte Boris Becker: "Du kannst doch Musetti wegen sowas nicht disqualifizieren."
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Das sagt Becker zum Musetti-Schuss auf die Linienrichterin
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Tiafoe sah das auf der Pressekonferenz anders. "Er hat das getan und nicht ist passiert. Das ist skurril", sagte der US-Amerikaner, der Janzens Entscheidung, nur eine Verwarnung auszusprechen, "nicht konsequent" nannte.
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Tiafoe findet: Nicht-Disqualifikation für Musetti "nicht konsequent"
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Auch der britische Ex-Weltklassespieler Tim Henman meinte bei Eurosport: "Nach dem Regelbuch kann es eine Disqualifikation geben, wenn man aus Frust einen Ball wegschlägt oder -tritt und dieser dabei einen Balljungen, Linienrichter oder Schiedsrichter trifft. Unter diesem Gesichtspunkt hätte der Schiedsrichter das als disqualifikationswürdig auslegen können."
Wäre Musetti dafür disqualifiziert worden, hätte er sich laut Henman aber "mit Recht ungerecht behandelt gefühlt". Unterm Strich stehe aber: Wenn man einen Ball wegtritt, sollte man ein besserer Fußballer sein und ihn in die richtige Richtung schießen - sonst man riskiert genau so etwas."
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Henman zu Musettis Linienrichter-Vorfall: "Nach dem Regelbuch ..."
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Halbfinale gegen Alcaraz
Im Halbfinale am Freitag trifft der an Acht gesetzte Musetti auf Titelverteidiger Alcaraz (Nr. 2), der Paul (Nr. 12) in der Night Session in nur 94 Minuten abstrafte.
Die beiden weiteren Viertelfinal-Duelle bestreiten am Donnerstag zunächst der topgesetzte Italiener Jannik Sinner und der Kasache Alexander Bublik und dann in der Spätsession ab frühestens 20:15 Uhr die deutsche Nummer eins Alexander Zverev und Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic (Serbien).
Nach dem Sieg über Tiafoe (Nr. 15), der am Sonntag im Achtelfinale die deutsche Nummer zwei Daniel Altmaier in drei Sätzen bezwungen hatte, winkt dem bisherigen Weltranglistenachten Musetti der Sprung unter die Top 5 des ATP-Rankings, das von seinem Landsmann Jannik Sinner angeführt wird.
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Djokovic trifft Linienrichterin - der Eklat von 2020 in voller Länge
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Musetti schon 2024 bei Olympia in Paris stark
Musetti hatte im Vorjahr in Paris Olympia-Bronze geholt, nachdem er im Viertelfinale Alexander Zverev bezwungen hatte.
Gegen Tiafoe, der zuvor bei neun Teilnahmen nicht über die dritte Runde von Paris hinausgekommen war, tat sich der favorisierte Italiener zeitweise schwer.
Beide zeigten tollen Schläge, leisteten sich aber auch viele Fehler. Nach 2:47 Stunden verwandelte Musetti seinen dritten Matchball.
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(SID)
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"Ist das zu glauben!" Musetti gewinnt irren Ballwechsel
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