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Alexander Zverev: Darum setzt er auf Jez Green und Hugo Gravil

Tobias Laure

Update 03/09/2020 um 13:34 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev ist aufgrund der Corona-Pandemie nur mit einem Rumpfteam zu den US Open gekommen. Papa, Mama, Bruder, Hund - der Familienmensch Zverev muss in New York ohne seine gewohnte Entourage auskommen. Selbst der neue Trainer David Ferrer, von dem der 23-Jährige in den höchsten Tönen schwärmt, hat die Reise nicht angetreten. Dabei sind nur Jez Green und Hugo Gravil.

Alexander Zverev bei den US Open

Fotocredit: Getty Images

Alexander Zverev hat seine Möglichkeiten nicht ausgeschöpft.
Das Reglement erlaubt den Profis, mit bis zu drei Teammitgliedern auf die Turnieranlage von Flushing Meadows zu kommen. Der Weltranglisten-Siebte kommt mit zwei Betreuern aus, wobei vor allem das Fehlen von David Ferrer Fragen aufwirft. Jenem Mann also, der "jede einzelne Erwartung übertrifft, die ich an ihn als Trainer hatte", wie Zverev unlängst gegenüber der ATP betonte.

Ferrer-Fehlen muss kein Fehler sein

Überraschend, aber nicht zwingend ein Fehler, wie Eurosport-Experte Àlex Corretja erklärt. "Ein Trainer kann heute so vieles sein für einen Spieler: Coach, Mentor, Ratgeber. Vielleicht ist in diesem Fall mehr der Ratgeber gefragt und nicht in erster Linie der Coach. Dann reicht es mitunter schon, mit dem Trainer per SMS oder Whatsapp zu kommunizieren", so der zweimalige French-Open-Finalist, der Ferrer einst als Teamkapitän des spanischen Davis-Cup-Mannschaft betreute.
Während Ferrer seinen aktuellen Schützling Zverev derzeit per Ferndiagnose berät, sind Jez Green und Hugo Gravil hautnah dabei. "Die Beiden sind wie eine Familie für mich", sagte der Hamburger nach seinem Zweitrunden-Erfolg gegen Brandon Nakashima. "Jez ist jetzt seit fast sieben Jahren bei mir, Hugo seit fast fünf - und sie sind immer um mich herum."

Green fordert Zverev über 400 Meter

Green arbeitet als Athletik- und Fitnesstrainer für Zverev und spielt eine Schlüsselrolle in dessen Karriere. Den Briten, verriet Zverev zu Jahresbeginn im Interview mit Eurosport, zeichne "ein unglaubliches Auge für das Detail" aus.
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Jez Green (Fitnesscoach von Alexander Zverev)

Fotocredit: Getty Images

Daneben verhalf er dem Deutschen zu seiner überragenden Fitness - unter anderem mit 400-Meter-Läufen. Die Stadionrunde in 75 Sekunden, dann 75 Sekunden Pause und ab auf die nächste Runde. Zverev habe sich dabei schnell von sechs bis acht auf zehn Wiederholungen gesteigert", lobte Green einst im Gespräch mit der "FAZ".
Die Aufgaben des Fitness-Spezialisten, der auch schon mit Andy Murray und Tomas Berdych zusammenarbeitete, sind breit gestreut. "Jez ist auch derjenige, der mal mit mir meinen Aufschlag und meinen Grundschlag analysiert", so Zverev. Gerade in Abwesenheit von Ferrer eine extrem wichtige Komponente.

Gravil: Physio, Fan und gute Laune

Der zweite Mann an Zverevs Seite in diesen Tagen ist Hugo Gravil. Der Franzose ist als Physiotherapeut für die Regeneration nach den Matches zuständig, was vor allem bei Grand-Slam-Turnieren mit Best-of-five-Matches und bis zu sieben Partien in zwei Wochen zum entscheidenden Faktor wird.
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"Wie in der Formel 1": Physio präpariert Zverevs Schuhe mit vollem Körpereinsatz

Wie Green beschränkt sich auch Gravil nicht nur auf sein Kerngebiet. Als Zverev während der Begegnung mit Nakashima neue Schuhe brauchte, wurde der Physio aktiv und rieb das Schuhwerk des 23-Jährigen sogar warm, um für besseren Grip zu sorgen. Und: Gravil hat sich mit seinen "Allez-Allez!"-Rufen aus der Box auch einen Namen als Edelfan gemacht. "Er ist der, der die Witze macht und alle irgendwie bei guter Laune hält", unterstreicht Zverev.
Das Gesamtpaket im Team stimmt und je länger der Wettbewerb andauert, desto häufiger dürfte Zverev auch mit Ferrer telefonieren. "David hat ja noch selbst gegen Alex gespielt und weiß daher ganz genau, was ihm im Match spielerisch weh tut und was nicht. Das hilft enorm", sagt Corretja.
Es sieht ganz so aus, als ob Zverev seine Möglichkeiten doch voll ausschöpfen kann ...
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Oben-Ohne-Frage bringt Zverev in Verlegenheit

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