US Open: Wilander warnt Zverev: Darauf gilt es im Halbfinale zu achten
Alexander Zverev steht zum zweiten Mal in diesem Jahr vor der Chance, erstmals in seiner Karriere ein Grand-Slam-Finale zu erreichen. Im Januar ging das Vorhaben schief, der Hamburger scheiterte am überragenden Dominic Thiem. Bei den US Open muss er Pablo Carreño Busta schlagen, die Nummer 27 der Welt. Zverev ist also klarer Favorit? Nein, sagt Mats Wilander - und wagt eine überraschende Prognose.
Alexander Zverev bei den US Open
Fotocredit: Getty Images
Es ist eine Frage der Reife, da ist sich Eurosport-Experte Mats Wilander sicher - und genau da liege das Problem für Alexander Zverev.
Der 23-Jährige ist der jüngste Spieler im Kreis der vier Halbfinalisten. "Es würde mich mehr überraschen, wenn Zverev die Partie gewinnt und nicht Carreño Busta", betont der Schwede, der die US Open 1988 gewann. Das liege vor allem an taktischen Faktoren. "Wenn man aus taktischer Sicht nicht reif ist, dann wird man Pablo nicht schlagen können."
Dieses Manko wirke sich fatalerweise auf Zverevs schärfste Waffe aus: den Aufschlag. Das sei bereits im Viertelfinale gegen Borna Coric deutlich geworden, als der Hamburger beim Service zwischenzeitlich Schwierigkeiten hatte und sich die Zahl freier Punkte damit massiv verringerte.
Carreño Busta: Unterschätzt und brandgefährlich
"Der Aufschlag aber ist der Schlüssel bei ihm. Sascha muss auch unglaublich gut servieren, um dieses Spiel zu gewinnen", unterstreicht Wilander. Er befürchte aber, dass der Hamburger gegen Carreño Busta permanent damit beschäftigt sein werde, seinen Aufschlag irgendwie zu halten. "Aber wenn der Ball erst einmal im Spiel ist, sehe ich Vorteile für den Spanier", so der 56-Jährige.
Eine durchaus überraschende Erkenntnis, wenn die Nummer sieben der Welt auf die Nummer 27 trifft - zumal Zverev in der Saison 2018 bewiesen hat, dass er Carreño Busta auf Hartplatz in Schach halten kann. Damals setzte sich Zverev im Halbfinale des Masters von Miami 7:6 (7:4), 6:2 durch. Es ist das bislang einzige Duell der beiden Halbfinal-Kontrahenten.
Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker macht indes einen weiteren Umstand aus, der Carreño Busta in die Karten spielen könnte. "Pablo ist ein Spieler, der unterschätzt wird", sagt der Eurosport-Experte. Diesen Fehler wird Zverev zwar kaum machen, dennoch weiß er ganz genau, dass er in der öffentlichen Wahrnehmung als Favorit gesehen und der Finaleinzug erwartet wird.
Faktor Ferrer spricht für Zverev
Was die Sache erschwert: "Carreño Busta ist einer der wenigen Spanier, die sich auf Hartplatz wohlfühlen und er stand bereits im Halbfinale der US Open", erinnert Becker. "Er ist ein harter Kämpfer und er hat alles, was er braucht - manchmal vielleicht nicht genug Kraft, aber das liegt an seiner Technik."
Immerhin hat Zverev mit David Ferrer den wohl perfekten Coach, um das Spiel von Carreño Busta zu entschlüsseln und zu sabotieren. "Ich kenne ihn, seit er ein Kind war", erzählt Ferrer im Exklusiv-Interview mit Eurosport. Daher müsse sein Schützling "aggressiver spielen" als bisher, der Gegner befinde sich nämlich "auf einem großartigen Level".
Zverev wird zeigen müssen, wie reif er tatsächlich ist ...
Das Gelbe vom Ball - der Tennis-Podcast von Eurosport:
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