Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

US Open - Coach Juan Carlos Ferrero über Carlos Alcaraz: Das sind seine Stärken

Tobias Laure

Update 04/09/2021 um 18:13 GMT+2 Uhr

Carlos Alcaraz hat mit seinem überraschenden Fünfsatzsieg gegen Mitfavorit Stefanos Tsitsipas in der 3. Runde der US Open für einen Paukenschlag gesorgt. Der 18-Jährige ist plötzlich in aller Munde. Sogar sein Trainer Juan Carlos Ferrero gab zu, "weiche Knie" bekommen zu haben - und verriet, was den Shootingstar so stark macht. Vergleiche mit Rafael Nadal bieten sich an, sind aber schwierig.

Carlos Alcaraz nach seinem Coup gegen Stefanos Tsitsipas

Fotocredit: Getty Images

Carlos Alcaraz Garfia war gerade einmal 15 Jahre alt, da wurde er mit dem größten spanischen Tennisspieler der Geschichte verglichen. Hat ihm schon damals nicht gefallen. "Mit Rafael Nadal möchte ich bitte nicht verglichen werden", bat der Youngster vor etwa zwei Jahren am Rande des ATP-Challenger-Turniers von Murcia.
Allerdings: Alcaraz, der im Unterschied zu Nadal mit rechts spielt, hat seitdem einiges dafür getan, dass die Vergleiche halt doch wieder auf den Tisch kommen.
Nach vier Sandplatz-Titeln auf der Challenger-Ebene gewann er vor gut fünf Wochen im kroatischen Umag seinen ersten ATP-Titel.
In der Szene verwunderte das kaum, das Talent des Teenagers steht außer Frage.
Nachdem er nun den Weltranglisten-Dritten Stefanos Tsistipas in der 3. Runde der US Open in fünf Sätzen schlug, ist Alcaraz aber auch dem breiteren Sport-Publikum ein Begriff.

Becker staunt über Alcaraz: "Ein Star wird geboren"

"Hier wird gerade ein Star geboren", zog Eurosport-Experte Boris Becker seinen Hut vor der Leistung des Spaniers, der inzwischen schon auf Rang 55 der Weltrangliste steht.
picture

3. Runde: Über 300 gespielte Punkte! Alcaraz wirft Tsitsipas raus

Tatsächlich war es in höchstem Maße erstaunlich, wie der junge Mann in seinem erst zehnten Hauptfeld-Match bei einem Grand-Slam-Turnier agierte. Alcaraz ließ sich nicht einmal im Tiebreak des fünften Satzes seine Unerfahrenheit anmerken und machte nach 4:07 Stunden die Sensation perfekt.
Er, der 18-jährige Sandplatz-Spezialist, hatte die Nummer drei der Welt, einen der großen Turnierfavoriten, rausgekegelt.

Alcaraz-Coach Ferrero: "Ich hatte weiche Knie"

"Es war das beste Match meiner Karriere", erklärte Alcaraz unten auf dem Court des Arthur Ashe Stadiums.
Ein paar Etagen höher stand sein Trainer auf der Tribüne und platzte fast vor Stolz. "Ich habe das Gefühl gehabt, weiche Knie zu bekommen", gab Coach Juan Carlos Ferrero im Exklusiv-Interview mit Eurosport gerne zu.
picture

Alcaraz-Coach Ferrero exklusiv: Das macht den Teenager so stark

Die Bedeutung des Erfolgs sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. "Dieses Match wird sein Selbstvertrauen und sein Niveau anheben", so Ferrero. Dass es bereits extrem hoch ist, gab auch der gestürzte Favorit Tsitsipas unumwunden zu. "Ich habe ehrlich gesagt noch nie jemanden gesehen, der die Bälle so hart schlägt", befand der Grieche.
Eine Feststellung, die sich mit dem deckt, was Ferrero für die größte Stärke seines Schützlings hält. "Carlos entwickelt, gerade über die Vorhand, sehr viel Speed. Er ist aggressiv, er geht nach vorne, das ist genau sein Spiel", erläuterte der 41-Jährige, der 2003 die French Open gewann und im selben Jahr zur Nummer eins der Welt aufstieg.
Ferrero weiß aber auch, wo noch Luft nach oben ist. "Carlos ist jetzt noch nicht der Super-Rally-Mann", so der Trainer. Lange Ballwechsel gehören noch nicht zu den Kernkompetenzen des Supertalents, was in so jungen Jahren völlig verständlich ist.

Plötzlich Favorit: Was macht Alcaraz im Achtelfinale?

Und schon in der nächsten Runde wartet eine ganz neue Herausforderung auf Alcaraz. "Er ist jetzt plötzlich der Favorit gegen Peter Gojowczk. Das ist eine andere Art des Matches, du musst dich anders einstellen", verdeutlichte Eurosport-Experte Becker und ging sogar noch einen Schritt weiter: "Ich behaupte: Dieses Spiel wird für den erst 18-jährigen Spanier schwieriger als jenes gegen Tsitsipas auf Arthur Ashe."
picture

Epischer letzter Akt: Tiebreak-Entscheidung zwischen Alcaraz und Tsitsipas

Ferrero weiß natürlich ebenfalls um die neuen Schwierigkeiten, die auf seinen Landsmann im Achtelfinale zukommen. Nichtsdestotrotz ist das Erreichte schon jetzt der größte Erfolg in der noch jungen Laufbahn - noch dazu auf Hartplatz und nicht auf dem stärksten Belag Sand.
Womit wir wieder bei Nadal sind. Auch der 13-fache French-Open-Champion gewann einst im Alter von 18 Jahren seinen ersten ATP-Titel, 2004 war das, im polnischen Sopot. Kein Wunder also, wenn es immer wieder Vergleiche gibt und die Tennis-Nation Spanien die Hoffnung hat, in Alcaraz den designierten Nachfolger von Nadal gefunden zu haben.
Für Alcaraz wiederum wäre es vermutlich besser, wenn die Paralleln mit der Legende nicht allzu häufig bemüht würde.
Das könnte Dich auch interessieren: Nicht zu stoppen - warum alles für Zverev spricht
picture

"Absolutes Highlight-Tennis!" Alcaraz und Tsitsipas geben es sich ordentlich

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung