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Wimbledon 2019 | Angelique Kerber im Check: So steht es um die Mission Titelverteidigung

Alice Jo Tietje

Update 02/07/2019 um 11:05 GMT+2 Uhr

Nach einem schweren Start in die Saison präsentiert sich Angelique Kerber kurz vor Wimbledon in guter Verfassung auf Rasen. In den beiden Vorbereitungsturnier auf das Grand-Slam-Turnier kam die deutsche Nummer eins mindestens bis ins Halbfinale. Rechtzeitig zur Mission Titelverteidigung scheint Kerber also fit zu sein. Doch die Auslosung könnte zum Stolperstein werden.

Angelique Kerber küsst die Wimbledon-Trophäe

Fotocredit: Getty Images

Trotz der Finalniederlage in Eastbourne ist Angelique Kerber die Vorfreude auf Wimbledon förmlich anzusehen, als sie vor das Mikrofon tritt:
Ich hatte eine großartige Woche hier. Es ist für mich die beste Vorbereitung, um nach Wimbledon zu gehen.
Rechtzeitig zu Wimbledon scheint die deutsche Nummer eins ihre Form wiedergefunden zu haben. Und das nach einer Saison ohne Titel und einigen Enttäuschungen in den ersten Runden, wie bei den French Open.
Doch Rasen ist ihr Belag:
Ich habe mich schon nach den ersten Trainingseinheiten wieder wie zu Hause gefühlt.

Kerber: Viele Spiele als Trainingsersatz

Schon auf Mallorca erreichte Kerber das Halbfinale. Schaltete Gegnerinnen wie Maria Scharapowa und Caroline Garcia aus, ehe sie an der Schweizerin Belinda Bencic scheiterte. "Der Plan war, viele Matches zu haben, es als Training zu sehen", erklärt Kerber ihren straffen Zeitplan.
Während andere Spielerinnen, wie Julia Görges, nach der ersten Turnierwoche auf Rasen für Eastbourne absagten, nahm Kerber die ihr angebotene Wildcard wahr. Und ließ sich auch von Simona Halep auf dem Weg ins Finale nicht stoppen.
"Ich habe alles genutzt, was ich konnte, um mich so gut es geht auf Wimbledon vorzubereiten", sagte sie am Wochenende in London:
Ich hatte viele gute Matches, was für mich nach meiner Verletzung in Paris besonders wichtig war. Ich kann wieder ohne Schmerzen spielen und das Tennis genießen.

Kerber verdeckt ihre Schwächen auf Rasen

Mit ihrer starken Vorhand und guter Beinarbeit schafft Kerber es, auf Gras ihre Stärken mehr einzusetzen und ihre Schwächen zu verdecken.
"Ihr ganzes Spiel ist mehr auf Rasen ausgelegt. Auch die vermeintliche Schwäche, der Aufschlag, ist auf Rasen nicht so sehr zu sehen", analysiert Fed-Cup-Kapitänin Barbara Rittner die Form von der Nummer fünf der Welt.
Für die Chefin des deutschen Damen-Tennis ist klar: Kerber "ist die Favoritin auf den Titel".

Stolpersteine auf dem Weg zur Titelverteidigung

Doch die 31-Jährige hat auch zwei Probleme auf dem Weg zur Titelverteidigung in Wimbledon. Trotz guter Leistungen bei den Rasenturnieren zeigte sich im Finale von Eastbourne gegen Karolina Pliskova, dass Kerber gegen druckvolle Spielerinnen schnell ihre eigenes Power-Spiel finden muss. Sonst hat sie gegen diesen Spielertyp keine Chance.
Trotz des kampflos gewonnenen Halbfinals (Ons Jabeur hatte zurückgezogen) wirkte die Kielerin kraftlos und ohne Idee, das Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen (1:6, 4:6).
Das sollte Kerber schnell in den Griff bekommen, denn die Auslosung für Wimbledon hat es nicht gut mit ihr gemeint.
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Angelique Kerber nach ihrem Erfolg über Serena Williams 2018

Fotocredit: Getty Images

Von einem "Hammer-Los" sprach beispielsweise der ehemalige Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen, der die Deutsche ebenfalls zum Favoritenkreis zählt. In der ersten Runde wartet mit Landsfrau Tatjana Maria eine Wundertüte, die auf Rasen ebenfalls gut drauf ist.
Danach könnte es allerdings richtig sportlich für Kerber werden: Bereits in Runde drei könnte Maria Scharapowa warten. Und im Achtelfinale könnte bereits die Final-Gegnerin von 2019 lauern: Serena Williams. Sollte die 31-Jährige auch diese Hürde überwinden, wäre ein Duell mit French-Open-Siegerin und neuen Nummer eins, Ashleigh Barty, möglich.
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Kerber vor Wimbledon-Auftakt gegen Maria: "Muss wieder bei Null anfangen"

Die Hammer-Lose nehmen kein Ende

"Sie muss Schritt für Schritt gehen und darf nicht zu weit vorausschauen", erklärt Kühnen. Eine Schwäche darf sie sich nicht leisten
"Ich glaube, das wird ganz besonders - auch mit vielen Emotionen. Wimbledon ist mein Turnier", schürt Kerber die Hoffnungen auf die Titelverteidigung.
Den Kuss auf das "Rosewarter Dish" ist Kerber immerhin schon gewohnt. Vielleicht wird ihr Name ja ein zweites Mal auf die prestigeträchtige Trophäe graviert.
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